Beide Sender nutzen ein gemeinsames Studio aus dem IBC, dem internationalen Broadcasting Center und arbeiten somit noch enger zusammen. Unterschiede im Übertragungskonzept gibt’s trotzdem. Die Verantwortlichen stellten diese am Montag in Berlin vor.
In ziemlich genau zwei Monaten wird die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich eröffnet – erstmals übrigens mit 24 teilnehmenden Nationen und somit auch sich über vier Wochen erstreckend. Während Sicherheitsfragen derzeit noch die Vorberichte zum Turnier bestimmen, haben die in Deutschland übertragenden Sender ARD und ZDF in den vergangenen Wochen und Monaten an einem (teils gemeinsamen) Übertragungskonzept gefeilt. Wie schon bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wird man wieder ein gemeinsames Studio nutzen, wie am Montag bei einem Pressetermin in Berlin bekannt wurde. War es damals eine Dachterrasse mit Meerblick, ziehen sich beide Sender in diesem Sommer in ein TV-Studio im internationalen Broadcasting-Center in Paris zurück. Eine elf Meter lange LED-Wand im Hintergrund soll dem sonst identisch eingerichteten Studio aber unterschiedliche und auf die jeweiligen Sender abgestimmte Anmutungen geben.
„Auch wenn wir intern ein Team sind, werden unsere Sendungen zwei Gesichter haben“, erklärte der beim WDR zuständige Jörg Schönenborn. Seine ARD etwa wird zum „Topspiel des Tages“ ins jeweilige Stadion umziehen, während das ZDF alle seine Spiele aus Paris zeigen möchte. Das ZDF verfolgt bei den Rahmenberichten nämlich einen etwas anderen redaktionellen Ansatz. „Wir möchten den Fußball in lockerer Gesprächsatmosphäre begleiten“, kündigte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz an. Ähnliches macht Sky seit Jahren bei großen Champions League-Sendungen. Ankerpunkte der Übertragungen des ZDF sollen die beiden Ollis, also Oliver Welke und Oliver Kahn, sein. Sie bekommen Unterstützung von Trainer Holger Stanislawski, der schon seit einiger Zeit vor allem in der «ZDFsportreportage» für ausführliche Spielanalysen zuständig ist. Die Analyse wird nun auch während der kommenden EM sein Steckenpferd. Urs Meier hilft dem ZDF erneut bei strittigen Schiedsrichterentscheidungen weiter. Hinzu kommen sollen wechselnde Gäste. Laut Dieter Gruschwitz hat etwa Ex-Dortmund-Profi Sebastian Kehl sein mehrmaliges Erscheinen angekündigt.
Simon Rolfes soll als Experte für das ZDF gemeinsam mit Katrin Müller-Hohenstein aus dem Quartier der deutschen Mannschaft berichten. Als Live-Kommentatoren sind Oliver Schmidt, Bela Rethy und zwei neue Stimmen im Einsatz. Martin Schneider feiert seine EM-Premiere ebenso wie Claudia Neumann, die erstmals bei einem großen Turnier im Männer-Bereich eingesetzt wird. Wie prominent die ihr zufallenden Begegnungen sein werden, war am Montag aber nicht zu erfahren. Jochen Breyer, Anna Kraft und Sven Voss sind für das ZDF als Interviewer im Einsatz.
Gottlob macht das Finale im Ersten
Im Ersten setzen die Verantwortlichen natürlich auf das bekannte Moderations-Duo Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl. Sind moderieren die Primetime-Spiele, die immer aus den großen Stadien kommen und reisen somit quer durch Frankreich. Eine Aufgabe, auf die sich Mehmet Scholl außerordentlich freut, wie er am Mittag in Berlin sagte. Die früheren Partien präsentiert ein junges, neues Duo: Alexander Bommes und Arnd Zeigler sind dann für Das Erste im Einsatz. Schade: «Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs» muss während des Turniers somit pausieren. Während Gerhard Delling wieder die Schalten aus dem deutschen Quartier übernimmt, bleibt für Reinhold Beckmann der Part am späten Abend übrig. Er ist für die Highlight-Sendung des Ersten zuständig, die aus Malente in Schleswig-Holstein kommt. Dort wo sich Mannschaften einst auf Weltmeisterschaften vorbereiteten, soll er mit seinen Gästen zum Beispiel erkunden, wie wichtig Ernährung für den Fußballer ist. Zu den Live-Kommentatoren des Senders gehören Tom Bartels, Steffen Simon und Gerd Gottlob. Gottlob wird zudem das EM-Finale am Mikro begleiten.
Wessen Konzept klingt besser?
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11.04.2016 15:43 Uhr 1
11.04.2016 16:21 Uhr 2