Meistgesehenes Programm am Dienstag war ein 30 Minuten langer «Brennpunkt» im Ersten. Die Hauptnachrichten des ZDF um 19 Uhr kamen ebenfalls auf starke Quoten.
Nach den schlimmen Anschlägen auf den Flughafen in Brüssel am Dienstagmorgen gegen acht Uhr und eine Stunde später auf eine Metro-Station stieg das Informationsbedürfnis der deutschen Bürger wieder rasant. Sowohl im Ersten, als auch beim ZDF und bei RTL waren die meistgesehenen Sendungen des Tages Nachrichtenformate. Das Erste etwa informierte mit seinem 30 Minuten langen
«Brennpunkt» um 20.15 Uhr im Schnitt 6,65 Millionen Leute ab drei Jahren. Generiert wurden somit 20,1 Prozent des Gesamtmarkts. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war das Interesse an der Sondersendung sehr hoch. In dieser Altersklasse wurden im Schnitt 15,6 Prozent ermittelt. Die zuvor gezeigte
«Tagesschau», die sich ebenfalls ausführlich mit dem Terror und den Folgen für Europa befasste, sahen 5,70 Millionen Menschen ab drei Jahren (18%).
Die Hauptnachrichten des ZDF, die 19-Uhr-
«heute»-Sendung holte mit im Schnitt 20,3 Prozent Marktanteil die beste Quote seit 53 Wochen. 5,10 Millionen Menschen informierten sich hier. Bei den Jungen wurden 7,3 Prozent Marktanteil ermittelt. Eine monothematische Sendung von
«RTL Aktuell» mit Peter Kloeppel hatte um 18.45 Uhr schon 3,72 Millionen Bundesbürger auf den aktuellen Stand gebracht. Der Kölner Privatsender generierte 15,9 Prozent insgesamt und 17,8 Prozent bei den Menschen zwischen 14 und 49 Jahren.
Auch Sat.1 verlängerte seine Nachrichten – startete diese allerdings früher. Schon um 19.35 Uhr meldete sich die Marc-Bator-Urlaubsvertretung Katja Losch zu der rund 35 Minuten langen Sendung. 1,39 Millionen Menschen schauten zu, die für 7,4 Prozent Marktanteil sorgten. Ein über fünf Minuten langes Nachrichtenspecial des Bällchensenders um 18.35 Uhr war schon auf 1,36 Millionen Zuschauer insgesamt und 11,1 Prozent in der Zielgruppe gekommen. Die ProSieben-«Newstime» holte um 18 Uhr derweil schon starke 15,8 Prozent Marktanteil.
Terror wirbelt Nachmittagsprogramm durcheinander
Das Nachmittagsprogramm war auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern geprägt von zeitlichen Verschiebungen und Breaking-News-Sendungen. 2,05 Millionen Menschen (16,8%) sahen etwa die auf 30 Minuten verlängerte Extra-Ausgabe der «Tagesschau» um 15 Uhr. Ab 16.20 Uhr sahen 1,45 Millionen eine weitere Sonderausgabe der News aus Hamburg. Auffallend ist hier, dass die Zuschauer ein wenig ihren sonstigen Sehgewohnheiten gefolgt sind. In der 15-Uhr-Stunde ist Das Erste auch im Regelbetrieb deutlich gefragter als nach 16 Uhr. Das ZDF sendete zwischen 14 und 15.05 Uhr ein
«heute-Spezial» und generierte damit 1,27 Millionen Zuschauer (11,7%).
Direkt im Vormittag, also unmittelbar nach Bekanntwerden der Terrorakte, verfolgten 0,71 Millionen Menschen ein
«Tagesschau – extra» (ab 9.45 Uhr). Die Quote lag hier bei 10,7 Prozent. Das ZDF zeigte vormittags in Teilen sein normales Programm, lag überraschenderweise teilweise aber vor dem Ersten, wenn es um News ging. Ab 9.30 Uhr schauten zum Beispiel 0,73 Millionen Menschen eine «heute»-Sonderausgabe (13,6%), ab 10.00 Uhr lag die gemessene Quote bei 13,1 Prozent. Ab 11.10 Uhr waren noch 0,82 Millionen Menschen mit von der Partie, als erneut ein einstündiges «heute Spezial» über die Bühne ging.
Im Abendprogramm waren Sondersendungen ebenfalls teils sehr gefragt. Zwei ZDF-Specials um 19.20 Uhr und 20.35 Uhr informierten 5,09 und 2,82 Millionen Menschen. Die erste Sendung mit Matthias Fornoff bescherte dem Mainzer Kanal 18,7 Prozent Marktanteil insgesamt, ab 20.35 Uhr war die Wissbegierde durch den «Brennpunkt» im Ersten dann aber wohl ein Stück weit gestillt. Die Quote sank auf 8,5 Prozent.
Spontanes Talkduell am Spätabend
Im Talkshow-Duell am späten Abend hatte Frank Plasberg ab kurz vor 23 Uhr mit einem
«hart aber Fair Extra» die Nase vor
«Markus Lanz», der um 23 Uhr On Air ging. Im Ersten schauten 1,98 Millionen Bundesbürger (12,9%) zu, im ZDF wurden 1,70 Millionen (12,3%) gemessen.
Hoher Zulauf bei Nachrichtensendern
Deutlich mehr Zuschauer als an üblichen Tagen hatten auch die Nachrichtensender N24 und n-tv. Der Tagesmarktanteil von n-tv stieg auf 2,6 Prozent und lag somit knapp über dem von N24. Beide Sender zusammen holten somit genau fünf Prozent. Bei N24 waren unmittelbar ab 9 Uhr rund 0,24 Millionen Menschen dabei, als die ersten Berichte über den Terror-Akt über die Ticker liefen. Der Marktanteil stieg hier auf 5,9 Prozent.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.