Der Regelbetrieb lässt weiter auf sich warten, auch es Satellitenbetreibern wie Astra Deutschland gar nicht schnell genug gehen könnte.
Was kostet's?
Günstigere Modelle von Ultra-HD-fähigen Fernsehgeräten gibt es derzeit ab knapp 400 Euro. Wer eine bessere Ausstattung möchte, muss in der Regel aber um die 800 Euro bezahlen. Nach oben gibt es quasi keine Grenzen. Neue Modelle renommierter Hersteller wie Sony oder Samsung kosten schon mal an die 2000 Euro.
Lediglich "Full-HD"-fähige Geräte sind im Sortiment nur noch vereinzelt zu finden. Hier kosten Geräte namhafter Hersteller meist um die 500 EuroEtwa 50 Prozent der deutschen Haushalte kennen Ultra HD, will der Satellitenbetreiber Astra Deutschland herausgefunden haben. Als Ultra HD oder auch 4K bezeichnet man einen neuen Übertragungsstandard, der ein vier Mal schärferes Bild liefert als klassisches Full-HD. Dafür sorgen 3840 x 2160 Bildpunkte. Runtergebrochen auf die Gesamtheit der Fernsehhaushalte sollen also, glaubt man der Erkenntnis von Astra Deutschland, mehr als 18 Millionen Haushalte in Deutschland mit der neuen TV-Technik etwas anfangen können. Ob sie sich aber wirklich durchsetzt, ist unsicher.
Innovationsführer Sky übt sich entsprechend in Zurückhaltung. Gegenüber Quotenmeter.de bestätigte ein Sprecher zwar, das Ziel zu verfolgen, sich einem Ultra-HD-Regelbetrieb anzunähern, aber: „Wenn unsere Kunden und wir gleichermaßen vom Produkt überzeugt sind, werden wir einen Zeitpunkt für eine Ausstrahlung nennen“, schränkt er ein. Sky hatte zuletzt schon diverse Tests mit UHD-Produktionen gemacht, zuletzt im Sommer 2015, als man das Finale des DFB-Pokals und der Champions League in ausgewählten Sportsbars im neuen hochauflösenden Standard zeigte. „Die Verbreitung an Ultra-HD-TVs wächst und als Innovationsführer haben wir den Anspruch, unser Angebot im Sinne unserer Abonnenten noch weiter zu optimieren,“ heißt es seitens Sky. Neuer Schwung kommt hierzu aus England, wo die Sky-Mutter kürzlich die neuen Sky-Q-Reciever gelauncht hat und am Mittwoch mit der Ankündigung überraschte, ab kommendem Jahr alle Formel 1-Rennen in ultra-scharfer Auflösung zu übertragen.
Bis Ende 2015 sollen in Deutschland bislang rund 1,1 Millionen UHD-fähige TV-Geräte verkauft worden sein. 2016, einem Jahr mit Fußball-Europameisterschaft, sollen weitere folgen. Die gfu Consumer & Home Electronics vermutet, dass sich bis Jahresende noch einmal etwa 2,4 Millionen solcher Geräte verkaufen werden, sodass an Weihnachten dreieinhalb Millionen solcher Fernseher in den Wohnzimmern stehen könnten. Ohne Frage: Satellitenbetreiber wie Astra Deutschland haben großes Interesse, dass sich die Technik durchsetzt, fordert sie doch vier Mal so viel Kapazität wie ein klassischer HD-Sender. „Das Thema ultrascharfes Fernsehen kommt bei immer mehr Menschen in Deutschland an – und weckt Begehrlichkeiten. Die adressiert im linearen TV bislang vor allem der Satellit. Allein auf unserer Orbitalposition 19,2 sind neben unserem Demokanal UHD1 by Astra/HD+ die Sender Insight, Fashion4K und pearl.tv im Regelbetrieb on-air“, meint Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer Astra Deutschland.
Zudem verweist das Unternehmen auf klare Unterschiede zwischen Sat- und Kabelhaushalten. Glaubt man der Studie sollen die derzeit 1,1 Millionen UHD-Fernsehen recht gleichmäßig verteilt sein. Also 550.000 stehen in Haushalten mit Kabelanschluss, 550.000 in Haushalten mit Satellitenschüssel. Allerdings bescheinigen 86 Prozent der Sat-Haushalte ihren Geräten eine bessere Bildqualität beim Fernsehen, in Kabelhaushalten hingegen nur 56 Prozent. Auch die Wiederkaufsabsicht liegt in Sat-Haushalten mit 86 Prozent über dem Durchschnitt und in Kabelhaushalten nur bei 71 Prozent.
Ob sich Ultra-HD also wirklich so durchsetzt wie HD in den vergangenen sieben bis zehn Jahren, steht somit noch nicht fest – zumal schon die nächsten Trends in den Startlöchern stehen. So mancher ist aktuell eher überzeugt davon, dass Virtual Reality das nächste große Ding wird. Medienberichten zufolge arbeitet die europäische Sky-Gruppe hier auch schon an ersten Projekten, unter anderem im Bereich Formel 1 und Radsport.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
24.03.2016 19:43 Uhr 1
Selbst wenn, keine Lust dafür extra zu zahlen.