Mit seiner neuen Comedy-Sendung wollte RTL II Boulevardmagazine durch den Kakao ziehen, scheiterte aber am Publikum.
Boulevardmagazine locken Zuschauer an, ganz gleich ob im öffentlich-rechtlichen oder privaten Fernsehen. Darüber hinaus wird ihnen meist wenig Beachtung geschenkt, womit es ihnen ähnlich ergeht, wie ihren gedruckten Schwestern am Kiosk. Für die meist im Zentrum des Interesses stehenden Prominenten kann die Berichterstattung unangenehm oder zumindest nervenaufreibend sein – wie wohl auch Collien Ulmen-Fernandes in der Vergangenheit feststellen musste. Mit dem Start von «Starshine» auf RTL II am 11. Februar dieses Jahres bot sich ihr in gewisser Weise die Gelegenheit, zurückzuschlagen. „In «Starshine» gehen wir den Promi-Geschichten auf den Grund, wir zeigen die wirklich wahre Wahrheit – und manchmal sogar noch mehr“, äußerte sich die Moderatorin der Sendung im Vorfeld und fügte hinzu: „Wir wissen schon heute, welcher Promi morgen schwanger ist, eine Affäre hat oder eine neue Nase.“
Hätte RTL II von den Einschaltquoten gewusst, die «Starshine» schließlich einfahren sollte, wäre das Format wohl nie auf Sendung gegangen. Von vorneherein auf sechs Folgen begrenzt, entkam es immerhin einer vorzeitigen Absetzung – die wohl schon mit Bekanntgabe der Werte für die Premiere gerechtfertigt gewesen wäre.
RTL II programmierte die sechs Folgen ab dem 11. Februar am Donnerstagabend in wöchentlichen Rhythmus, somit wurde die finale Ausgabe am 17. März gezeigt. Zunächst begannen die etwa 25-minütigen Folgen um 23.00 Uhr, die fünfte Ausstrahlung erfolgte ab 23.15 Uhr.
Zum Start wurden 0,53 Millionen aller Fernsehenden angelockt, die 2,9 Prozent Marktanteil in dieser Zuschauergruppe entsprachen. Der Senderschnitt wurde damit unterschritten, noch deutlicher wurde dies jedoch bei den Werberelevanten, bei denen «Starshine» über 0,27 Millionen und 3,7 Prozent nicht hinauskam. Auch in der Folgewoche stellte sich hinsichtlich des Publikumsinteresses keine Besserung ein. 0,46 Millionen und 2,4 Prozent ab drei Jahren wurden gemessen, für die 14- bis 49-Jährigen wurden 0,24 Millionen und 3,3 Prozent ausgewiesen. Mit leichten Hoffnungen auf steigendes Zuschauerinteresse dürften die Werte vom 25. Februar bei den Verantwortlichen aufgenommen worden sein. 0,30 Millionen und 4,1 Prozent aus der Zielgruppe übertrafen die bis dahin ermittelten Zahlen recht deutlich, auch insgesamt wurde mit 0,55 Millionen und 2,9 Prozent ein neues Hoch gemessen.
Jeder Gedanke an einen Aufwärtstrend wurde sieben Tage später zunichte gemacht, als mit 0,37 Millionen und 2,1 Prozent aus dem Gesamtpublikum so wenige Zuschauer gemessen wurden, wie nie zuvor. 0,21 Millionen Jungen sorgten bei 3,0 Prozent für ein vergleichbar enttäuschendes Ergebnis. Auch am 10. März wurden nur 0,21 Millionen aus dieser Publikumsgruppe gemessen, diese entsprachen nun aber 3,6 Prozent. Aus den Reihen der Fernsehenden ab drei Jahren zeigten 0,46 Millionen und 3,0 Prozent Interesse. Das Finale am 17. März wurde von 0,46 Millionen und 3,6 Prozent insgesamt verfolgt, die Zielgruppe schaltete zu 0,29 Millionen ein, was an diesem Abend beinahe erstaunlichen 5,4 Prozent entsprach.
Im Durchschnitt schalteten 0,47 Millionen und 2,7 Prozent aller Fernsehenden die fünf Folgen von «Starshine» auf RTL II ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,25 Millionen und 3,9 Prozent gemessen. Der Senderschnitt des Vollprogramms, der in der vergangenen TV-Saison bei 3,9 Prozent für alle Fernsehenden sowie 6,2 Prozent bei den Werberelevanten lag, wurde deutlich unterschritten. Es bedarf daher keines Hellsehers, um die Vermutung zu äußern, dass der Sender darauf verzichten wird, weitere Ausgaben des Formats zu bestellen.
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