«Marvel's Agent Carter»: Das wird’s wohl gewesen sein?!

Am Dienstag, den 6. Januar 2015, feierte «Marvel's Agent Carter» beim US-Sender ABC Premiere. Die Hoffnungen in die Serie waren groß, schließlich konnte das Network mit «Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.» bereits im September 2013 einen erfolgreichen Stoff aus dem Marvel-Universum im TV platzieren. Der Start von «Agent Carter» reichte mit 6,91 Millionen Zuschauern letztlich zwar nicht an die Werte von «Agents of S.H.I.E.L.D.» heran, machte aber dennoch einen aus Quotensicht soliden Eindruck. Zudem konnte die mit Hayley Atwell besetzte Serie bei den Kritikern punkten. Im Mai 2015 gab ABC dann grünes Licht für eine zweite Staffel, die während der vergangenen Wochen im US-Fernsehen zu sehen war. Allerdings konnte keine einzige Folge an die Werte der ersten Staffel anknüpfen.

Die zweite Season blieb ihrem Sendeplatz treu und durfte auch in 2016 am Dienstagabend auf Zuschauerfang gehen. Zudem standen dem Sender diesmal zwei Ausgaben mehr zur Verfügung, denn während die erste Runde acht Folgen zählte, hatte man für die zweite Staffel zehn Episoden geordert. Zum Auftakt am 19. Januar spendierte man den Fans eine Doppelfolge, doch die Rückkehr von Peggy Carter misslang. Lediglich 3,18 Millionen Menschen interessierten sich für die ersten beiden Folgen. Drei Prozent waren im werberelevanten Alter. Damit stellte man direkt zum Auftakt der zweiten Runde ein neues Serientief auf, denn keine einzige Episode der ersten Staffel war je unter die Marke von vier Millionen Zuschauern gerutscht.

Der Abwärtstrend hielt an: Die Ausstrahlung der dritten Ausgabe verfolgten am 26. Januar nur noch 2,90 Millionen Amerikaner. Der Zielgruppenwert hielt sich bei schwachen drei Prozent. Eine weitere Woche später ging es dann aber auch bei den 18- bis 49-Jährigen abwärts. Nur zwei Prozent standen beim jungen Publikum zu Buche. Insgesamt interessierten sich noch 2,77 Millionen Menschen für «Agent Carter». Auch die fünfte Episode konnte mit 2,66 Millionen Zuschauern den Abwärtstrend nicht stoppen.

Doch wer ist verantwortlich für den Verfall der Quoten? Am Sendeplatz hatte sich nichts geändert und auch die Konkurrenz im Gegenprogramm war nur unwesentlich stärker geworden. Das Vorprogramm von ABC hat sich allerdings etwas geändert. Fungierte im vergangenen Jahr oftmals noch «Shark Tank» als starkes Lead-In, waren diesmal «The Muppets» im Vorfeld zu sehen, die selbst Quotenprobleme hatten. Doch das Vorprogramm wird nicht der alleinige Sündenbock gewesen sein, denn letztlich fielen auch die Kritikerstimmen nicht mehr ganz so gut aus wie noch während des ersten Durchgangs.

Der Quotenverfall ging derweil von Episode zu Episode munter weiter. Als man am 16. Februar erneut eine Doppelfolge zeigte, sahen sogar nur noch 2,39 Millionen Fans zu, womit erneut ein Staffeltief zu Buche stand. Der Zielgruppenwert lag bei unzureichenden zwei Prozent. Auch am 23. Februar entschied man sich für die Ausstrahlung von gleich zwei Folgen. Es ging immerhin leicht aufwärts. 2,50 Millionen Menschen schalteten ein, bevor es zum Finale am 1. März wieder abwärts ging. Die letzte Episode verfolgten lediglich 2,35 Millionen Zuschauer sowie zwei Prozent der 18- bis 49-Jährigen.

Im Schnitt interessierten sich 2,68 Millionen Menschen für die zweite Staffel von «Agent Carter». Damit musste man sich der ersten Season deutlich geschlagen geben, für die sich durchschnittlich 5,02 Millionen Zuschauer begeistern ließen. Angesichts dieser deutlichen Verluste gilt eine Fortführung als äußerst unwahrscheinlich. Auch die Tatsache, dass ABC jüngst eine Vielzahl seiner Serien verlängert hat und «Agent Carter» nicht dazu gehörte, spricht für ein Ende der Geschichten um Peggy Carter. Einziger kleiner Hoffnungsschimmer für Fans: Schon nach der ersten Staffel wurde eine Fortsetzung in Frage gestellt, im Mai 2015 kam letztlich aber doch das Okay für den zweiten Durchgang.