Am Wochenende gab es nur ein Thema: SuperBowl50, Peyton Manning gegen Cam Newton, Panthers gegen Broncos. Außerdem: Quotenblamage für unsere Australien-Open-Queen.
Sporthighlights der Woche
- Dienstag, ab 19 Uhr: DFB-Pokal Viertelfinale Teil 1 mit Leverkusen - Werder (Sky exklusiv) und Stuttgart - Dortmund (Das Erste / Sky)
- Mittwoch, ab 19 Uhr: DFB-Pokal Viertelfinale Teil 2 mit Heidenheim - Hertha (Sky exklusiv) und Bochum - Bayern (Das Erste / Sky)
- Mittwoch, 19 Uhr: Die Weltmeister sind zurück. Handball-Bundesliga Magdeburg - Leipzig (Sport1 live)
- Samstag, ab 8.40 Uhr: Wintersport live (Das Erste / Eurosport)
- Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga-Konferenz u.a. mit Werder - Hoffenheim und Dortmund - Hannover. Ab 18.30 Uhr "Topspiel" Köln - Frankfurt (Sky live)
- Samstag, 16 Uhr: Premier League: Arsenal - Leicester (Sky live)
- Samstag, 20.15 Uhr: Biathlon Weltcup (Das Erste live)
- Sonntag, 13 Uhr: Eisstockschießen, "Servus Alpenpokal" (Servus TV live)
- Sonntag 15 und 17 Uhr: Bundesliga mit Hamburg - Gladbach und Augsburg - FC Bayern (Sky live)
- Sonntag, 17 Uhr: Premier League Man City - Tottenham (Sky live)
- Sonntag, 19 Uhr: Handball Champions League: Flensburg - Kiel (Sky live)
Zitat der Woche
„Wer am Ende gewinnt, hat’s auch verdient“
«ran»-Football-Experte Jan Stecker zu Beginn des SuperBowl50Das Sport-Event des Jahres?
Der Super Bowl, der immer im Februar das Finale der amerikanischen Football-Saison darstellt, gilt gemeinhin als das größte Sport-Spektakel des Jahres – sogar, wenn später noch Olympia und Fußball-WM anstehen. Warum? Die Begeisterung im Mutterland ist enorm: Mehr als 100 Millionen Menschen saßen am Sonntagabend vor den Bildschirmen, die Sportnetworks überschlagen sich schon seit Tagen. Eigene Media-Days und Opening-Nights befeuern das mediale Blitzlichtgewitter. Und die Ausgangsposition für den 50. Super Bowl, ausgetragen in Santa Clara, hätte nicht spannender sein können. Mit den Denver Broncos schafften es nämlich ziemliche Außenseiter ins Finale. Der defensiv sehr starken Mannschaft um Quarterback Peyton Manning, der wegen eines möglichen Rücktritts in den zurückliegenden Tagen die Schlagzeilen beherrschte, hatte noch vor einigen Wochen niemand den ganz großen Wurf zugetraut. Die Carolina Panthers gingen somit als tendenzieller Favorit ins Endspiel.
Ein bisschen David gegen Goliath also – nur dieses Mal mit Männern, die allesamt absoluten Kühlschränken gleichen. Der 50. Super Bowl ist in jedem Punkt etwas Besonderes gewesen – das fängt schon damit an, dass die NFL ihn nicht mit den sonst üblichen römischen Ziffern versieht – aus optischen Gründen, wie es heißt. In Amerika wechseln sich die großen drei Networks bei der Super Bowl-Übertragung regelmäßig ab; 2016 war nun CBS an der Reihe, das natürlich sämtliche Geschütze aufgefahren hat. Interessantes Detail hier am Rande: Den begehrten Post-Super-Bowl-Platz bekam dieses Mal keine Serie, sondern die neue Late-Night-Schiene von CBS, die sich zuletzt nicht mehr gegen NBCs «Tonight Show» behaupten konnte und somit gepushed werden sollte.
Ein echter Hingucker war dann auch die große Halbzeit-Show, in der Coldplay, Bruno Mars und Beyonce ein absolutes Spektakel boten. Hier in Deutschland begann zunächst ProSiebenMaxx mit der Einstimmung auf den langen Football-Abend. Aus Münchnen meldete sich ein Teil der
«ran NFL»-Crew schon um 20.15 Uhr und fuhr mit der dreistündigen Einstimmungssendung im Schnitt tolle 2,3 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen ein. Insgesamt schauten 0,32 Millionen Menschen die von Matthias Killing moderierte Show an.
Frank Buschmann, Jan Stecker und der für Social Media zuständige „Icke“, die sich zudem den deutschen NFL-Profi Markus Kuhn in ihr kleines Kabäuschen vor Ort eingeladen hatten, starteten dann um 23.15 Uhr live in Sat.1. Spannend war das Match von Beginn an, auch weil Denver mit seinem erstklassigen Defensiv-Spiel schnell mit 10:0 vorne lag. Im zweiten Viertel kam Carolina zwar noch einmal ran, letztlich aber machte der Verteidigungsverbund der Broncos so gute Arbeit, dass Quartback Peyton Manning am Ende jubeln durfte. Das Spiel endete 24:10 für seine Jungs aus Denver. Und die Quoten gingen einmal mehr durch die Decke. Schon ab 23.15 Uhr generierte der Vorlauf aus Amerika starke 21,8 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen (und somit in etwa drei Mal so viel wie der um 22.15 Uhr gezeigte US-Krimi). 1,93 Millionen Menschen schauten bis Spielbeginn zu - und somit satte 530.000 mehr als vor gut einem Jahr. Steigende Werte wurden letztlich auch während der Partie verbucht.
Im ersten Viertel kam der SuperBowl insgesamt auf 2,05 Millionen Zuschauer (Rekord!) und 22,6 Prozent Marktanteil bei allen. Nur zwei Sat.1-Sendungen am Sonntag hatten eine höhere Reichweite als die Übertragung zwischen 0.35 und 1.20 Uhr nachts ... Bei den 14- bis 49-Jährigen kletterte die Quote auf sensationelle 35,1 Prozent. Das zweite Viertel holte ab 1.25 Uhr dann 1,82 Millionen Gesamtzuschauer und 29,4 Prozent Marktanteil insgesamt. Bei den 14- bis 49-Jährigen nahm man ganz andere Hürden in Angriff und verzeichnete im Schnitt großartige 45,2 Prozent Marktanteil. Ab etwa 2.20 Uhr dann stand die große Halbzeit-Show auf dem Programm, die bei den klassisch Umworbenen sogar 46,8 Prozent hinter dem Ofen hervor lockte. 1,56 Millionen Leute schlugen sich die Nacht um die Ohren.
Next Up ... Super Bowl
- Super Bowl 51: 5. Februar 2017, NRG Stadium in Houston, Texas. Broadcaster: FOX
- Super Bowl 52: 4. Februar 2018, U.S. Bank Stadium, Minneapolis, Minnesota. Broadcaster: NBC
Zwischen 2.50 und 3 Uhr, dem Ende der aktuellen Quotenmessung, kam die Fortsetzung des Spielgeschehens zwischen Denver und Carolina dann auf schier unglaubliche 49,1 Marktanteil bei den Jungen - also Werte, die man hierzulande sonst nur von Fußball, Boxen oder in Ausnahmen Handball kennt. 1,55 Millionen Leute waren insgesamt dabei. Wahrscheinlich, dass am Dienstagmorgen, wenn die exakten Werte des dritten und vierten Quarters vorliegen, die 50-Prozent-Marke und somit neue Football-Rekorde in Deutschland geknackt werden...
Zum Vergleich: 2015 sahen rund 1,64 Millionen Leute das erste Viertel, was der höchsten Reichweite der SuperBowl-Nacht entsprach. Bei den Jungen stieg die Quote während des zweiten Viertels schon auf 39,6 Prozent an, ab 2.30 Uhr kam schließlich der dritte Durchgang schon auf starke 41,7 Prozent. Ab 3 Uhr nachts kamen die letzten Minuten des dritten Viertels auf 42,5 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Ab 3.15 Uhr holte die entscheidende Phase des Football-Endspiels dann sogar 45,1 Prozent bei den Umworbenen. Damit toppte man sogar die Werte aus 2014, die ihrerseits schon einen Bestwert markiert hatten. Die 2014 erfolgte Übertragung des damaligen Super Bowl erzielte 39,6 Prozent Marktanteil.
Mal bisschen entstauben?
Eine Parallele kann man den Sportarten Football und Tennis nicht aberkennen. Sie sind - zumindest in der medialen Wahrnehmung - derzeit wieder auf dem Sprung nach oben. Auch wenn das Fed-Cup-Wochenende aus Quotensicht ein richtiges Deasaster war. In Sachen NFL ergänzen sich «ran» und der Sport an sich ganz prima, was nicht zuletzt dem innovativen Übertragungskonzept zu verdanken ist. Ob der Australien-Open-Sieg von Angie Kerber einen neuen (wenn auch nur kleinen) Tennis-Boom auslösen wird, wird erst die Zeit beantworten. Genau jetzt wäre aber der richtige Moment, vielleicht einige Erkenntnisse von «ran NFL» auch auf die (wenigen) Tennis-Übertragungen von Sat.1 Gold und Sat.1 anzuwenden. Zu verlieren hat man nach den vergangenen Tagen ohnehin nichts mehr. Denn auch wenn Tennis als "gehobenerer Sport" einer eher etwas älteren Zielgruppe gilt, heißt das nicht, dass diese für moderne Übertragungsformen nicht zugänglich sind. Mit Anpassungen an einigen Punkten ließe sich das «ran NFL»-Konzept auch auf die langen Tennis-Stecken und deren viele Unterbrechungen übertragen. Man muss nur wollen. Und auf Sicht wären zwei Sport-Standbeine abseits des Fußballs für ProSiebenSat.1 besser als eins...
Kurz kommentiert von Manuel Weis
Tennis-Totalausfall
Welcher Crash ist eigentlich größer? Der sportliche oder der sport-mediale? Am Wochenende war Fed-Cup in Leipzig angesagt und gemäß des TV-Vertrags zwischen dem Deutschen Tennis Bund (DTB) und der ProSiebenSat.1-Gruppe durfte Sat.1 das erste Spiel von Angelique Kerber nach ihrem Sieg bei den Australien Open übertragen. Lange hieß es zwar, Tennis würde bei Sat.1 Gold bleiben, die fünf Stunden am Samstag wechselten dann aber doch zum großen Bruder – in der Hoffnung auf einen Tennis-Hype und entsprechende Quoten. Mit Matthias Stach war für Sat.1 einer der erfahrensten Tennis-Kommentatoren des Landes im Einsatz, der zuvor für Eurosport auch aus Down Under berichtete. Am Ende folgte ziemliche Ernüchterung. Vom Kerber-Hype war nichts zu spüren, stattdessen floppte der Fed Cup mit gerade einmal 0,44 Millionen Zuschauern während Kerbers Match. Bei den Jungen lag die gemessene Quote bei erschreckend schwachen 2,7 Prozent. Immerhin: Kerber hatte am Samstag ihre Gegnerin Timea Bocsinszky mit 6:1 und 6:3 geschlagen, während Andrea Petkovic gegen Belinda Bencic knapp verlor (vor rund 410.000 Zuschauern und 3,2% der Umworbenen).
So durfte man sich einig sein, dass der Tennissport am Sonntag ab kurz vor zwölf Uhr zurecht seinen Platz bei Sat.1 Gold gefunden hatte – und immerhin noch massig Spannung bot. Denn Angelique Kerber verlor das dritte Einzel der Wertung gegen die Schweiz, sodass Annika Beck im vierten Spiel ziemlich unter Druck stand, immerhin aber das Remis schaffte. Erst im Doppel entschied sich also, wer ins Halbfinale einzog: Nämlich die Schweiz. Deutschland muss so Mitte April in die Relegation und hoffen, nicht abzusteigen. Das Fan-Interesse blieb (nahezu) stabil - für Sat.1 Gold-Verhältnisse holte man am Sonntag ab kurz nach 17 Uhr durchaus ordentliche Werte: 0,33 Millionen Zuschauer führten zu insgesamt 1,4 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen stieg die Quote sogar auf 1,8 Prozent und lag somit oberhalb des Senderschnitts.
Die Sport-Frage der Woche
Ab Herbst 2016 greift der neue Vertrag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der Telekom. Nach dem Vorbild des Basketball-Sports sollen dann alle Spiele des Eishockey-Oberhauses (mehr oder weniger aufwändig) übertragen werden. Noch auf der Suche ist man nach einem Free-TV-Partner, der Spiele regelmäßig auch kostenlos empfangbar macht, in den entscheidenden Phasen aber wohl außen vor bleiben wird.
Welchen Free-TV-Partner für das deutsche Eishockey wünscht Ihr Euch?
Der bunte Bundesliga-Mix
Dortmund und Schalke, zwei der populärsten deutschen Fußballklubs spielten am Samstagnachmittag parallel – und das nicht irgendwo. Schalke siegte mit 3:0 gegen Wolfsburg – immerhin bezwang man somit einen derzeit noch in der UEFA Champions League spielenden Verein. Dortmund strauchelte und kam in Berlin nicht über ein 0:0 hinaus. Ein Ergebnis übrigens, dass Bundesligafans auch später noch einmal erleben sollten. Beim „Topspiel“ des Tages aus der BayArena in Leverkusen – der große FC Bayern bekam den Ball nicht ins gegnerische Tor. Sky bescherte die Bundesliga zwei Mal starke Reichweiten: Die Nachmittags-Konferenz punktete mit 1,25 Millionen Zuschauern, das Topspiel am Abend knackte seit Längerem mal wieder die 1-Million-Marke und generierte im Schnitt genau eine Million Fußballbegeisterte ab drei Jahren.
Läuft bei Sky
Neue Rekorde verbuchte Skys Nachrichtensender Sky Sport News HD im Januar – nicht zuletzt übrigens dank den Handball-Europameistern und eben Angelique Kerber. Durchschnittlich 630.000 Zuschauer ab drei Jahren verfolgten die tägliche Berichterstattung zu den Sportereignissen im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat mit im Schnitt 430.000 Zuschauern verbuchte der Sender damit ein Wachstum von 46 Prozent verbuchen. Am Sportwochenendes 30. und 31. Januar informierten sich mit durchschnittlich 0,87 Millionen beziehungsweise 0,84 Millionen Menschen ab drei Jahren besonders viele über die Ergebnisse.
Die Quotengurke der Woche, Teil2
…darf natürlich auch am Super-Bowl-Montag nicht fehlen. Sie geht – nachdem hier zuletzt vor allem Das Erste abräumte und auch Sat.1 ein fettes Bewerbungsschreiben mit seinem Tennis-Ausflug verschickt hat, an den Spartensender Eurosport, der vergangene Woche Mut zeigte, und Futsal in sein Programm aufnahm. Futsal ist die offizielle Form des Hallenfußballs – die Europameisterschaften bescherten dem Spartensender aber eher verhaltene Ergebnisse. Vergangenen Dienstag etwa begeisterte die am Vorabend gezeigte Partie zwischen Serbien und Slowenien im Schnitt rund 100.000 Menschen ab drei Jahren, später am Abend kam dann das Spiel zwischen Spanien und Ungarn auf etwa 120.000 Leute.
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