Unser Kolumnist empfindet etwas, das er vor vier Jahren noch für unmöglich hielt: Er freut sich ungemein auf eine Musicalkomödie mit Channing Tatum.
Es ist für mich die Kinonews der Woche: Joseph Gordon-Levitt und Channing Tatum arbeiten wieder zusammen und werden gemeinsam in einer erwachsenenorientierten Musicalkomödie über zwei Piloten auftreten. Das Drehbuch zum noch titellosen Film stammt von Michael Bacall, dem Autor der Komödienhits «21 Jump Street» und «22 Jump Street» sowie des kultigen Nerdnirvanas «Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt». Mehr ist über dieses Projekt bislang nicht bekannt, doch das allein genügt, um das Wasser in meinem Mund zusammenlaufen zu lassen. Und dass es je soweit kommen könnte, hätte ich vor wenigen Jahren noch für unmöglich gehalten.
Denn zu den Dingen, die ich im Laufe meiner Zeit als Filmliebhaber, der seine Passion zum Beruf gemacht hat, gelernt habe, zählt folgende Lektion: Schreibe einen Künstler nie vollkommen ab. Ob es nun eine Person ist, die vor oder hinter der Kamera tätig ist, stets kann jemand mit Qualität überraschen. Channing Tatum ist dafür ein wandelndes Paradebeispiel. Ich war von dem 1980 geborenen Ex-Stripper in seinen frühen Schaffensjahren alles andere als begeistert, und als er 2012 von mehr und mehr Leuten entdeckt wurde, wirkte ich dem Tatum-Hype noch laut entgegen. Während er vom ‚People‘-Magazin den Titel ‚Sexiest Man Alive‘ erhielt und in «Für immer Liebe», «Haywire», «21 Jump Street» und «Magic Mike» zu sehen war, rümpfte ich noch die Nase. In «Magic Mike» fand ich ihn außerhalb seiner Tanzszenen hölzern, in «21 Jump Street» fand ich ihn in Ordnung, und gemeinhin schien er mir nichts weiteres zu sein als ein übermäßig gefeierter Typ, der nur aufgrund seines Aussehens Ruhm erlangt hat. Die männliche Antwort auf die nichtsnutzige Megan Fox, kurz gesagt.
Und jetzt? Jetzt bin ich Teil der Tatum feiernden Truppe von Kinofans. Mit diversen Cameos hat Tatum bewiesen, noch humorvoller zu sein, als es «21 Jump Street» vermuten ließ. In Presseinterviews zeigte er sich in den vergangenen drei, vier Jahren als sehr eloquent und selbstkritisch, und mit «White House Down» zeigte Tatum, dass er mit seinem Esprit auch schwächere Filme aufzupeppen versteht. Wenn man ihm nur genügend Raum gibt. «22 Jump Street» hat mir, auch wegen Tatums Performance, wesentlich besser gefallen als der Vorläufer. Und auch wenn ich «Foxcatcher» viel, viel schwächer finde als meine werte Kollegin Antje, die
hier bei Quotenmeter.de die Kritik verfasst hat, so hat mich seine Darbietung überzeugt.
Tja, und dann ist da natürlich noch «Magic Mike XXL», ein großartiges Road Movie mit einem fantastisch aufgelegten Tatum, das mich endgültig in seinen Bann gezogen hat. In «Hail, Caesar!» soll der Star erneut eine flotte Sohle aufs Parkett legen, und somit hat sich für mich die Frage endgültig erledigt: Wenn Tatum auf der Besetzungsliste steht, habe ich nicht weiter Sorge um das anstehende, neue Projekt. Sondern bin heiß drauf!
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