Der Erfolgsgarant für das Bayerische Fernsehen. «Dahoam is dahoam» schwebt weit über dem Senderschnitt des Regionalsenders – selbst bei den jungen Zusehern.
Das Bayerische Fernsehen setzt am Vorabend fast durchgehend auf Magazine. Seien es wechselnde Service-Formate über Gesundheit oder Geld («Gesundheit!», «Geld und Leben») oder die locker gehaltene «Abendschau». Durchbrochen wird dieses Schema von der seit 2007 laufenden Heimatserie
«Dahoam is dahoam». In mittlerweile über 1600 Folgen erzählt sie von den alltäglichen Problemen der Familien in einem typisch bayerischen Dorf. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte die Serie Anfang 2015, als der bayerische Finanzminister Markus Söder einen Gastauftritt hatte. „Regierungsfunk“ lautete der Vorwurf an den BR.
Für das Bayerische Fernsehen ist «Dahoam is dahoam» trotz dieses „Skandälchens“ ein absoluter Quotengarant am frühen Abend. Zwischen 19.45 und 20.15 Uhr erreichte die Heimatserie seit Anfang Dezember des vergangenen Jahres im Schnitt grandiose 3,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Damit verdoppelte sie den Senderschnitt des Bayerischen Fernsehens ohne Probleme. Dieser liegt in der laufenden TV-Saison bei 1,7 Prozent. Der schlechteste Wert der letzten 31 Ausgaben war bei 3,1 Prozent zu verzeichnen. Also selbst das Quoten-Tal von «Dahoam is dahoam» entpuppte sich für den Sender als Topwert. Wohlgemerkt sind solch „niedrigen“ Werte eine absolute Ausnahme für das Format. Nur drei Mal fiel das Quoten-Barometer auf diesen Wert. In der Spitze knackt die Vorabend-Serie gerne auch mal die 4-Prozent-Marke – so geschehen am 14. Dezember. Bei der letzten Ausgabe 2015 am Vortag zu Silvester schaffte sie es sogar auf 4,1 Prozent. Selbst die kurze Pause zum Jahreswechsel verkraftete die Serie problemlos. Zwischen der letzten Ausgabe 2015 am 30. Dezember und der ersten am 4. Januar gingen nur 0,02 Millionen Zuschauer verloren.
Die absoluten Zuschauerzahlen können sich ebenfalls sehen lassen. In der Regel sind immer mehr als eine Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten, um die Geschehnisse im fiktiven bayerischen Lansing zu verfolgen. Seit Anfang Dezember fiel «Dahoam is dahoam» jedoch schon fünf Mal unter diese Marke. Ein Trend ist hierbei jedoch nicht zu identifizieren – jedes Mal erholten sich die Reichweiten bereits am Folgetag. Im Schnitt sind übrigens 1,06 Millionen Zuschauer mit von der Partie, wenn das Bayerische Fernsehen zu «Dahoam is dahoam» lädt. Insgesamt fluktuierten die Zuschauerzahlen zwischen 0,90 und 1,21 Millionen.
Die Serie nun als biedere Rentner-Sendung zu bezeichnen wäre jedoch ein Fehler. Natürlich sind die älteren Zuschauer ab 50 deutlich in der Überzahl. Im Schnitt schalten nur 0,13 Millionen 14- bis 49-Jährige ein. Jedoch ist das Format für das Bayerische Fernsehen fast schon eine Art Jugendkur. Denn die Marktanteile bei der jungen Zuschauerschaft sind für den kleinen Regionalsender phänomenal. Jene 1,3 Prozent Marktanteil, die «Dahoam is dahoam» bei den 14- bis 49-Jährigen durchschnittlich einfährt, sehen auf den ersten Blick nicht beeindruckend aus. Zieht man jedoch den Senderschnitt des Bayerischen Fernsehens in dieser Zielgruppe heran, ergibt sich ein anderes Bild. Die Heimatserie verdoppelt ihn in aller Regel – und ist während der letzten zwei Monate kein einziges Mal unter ihn gefallen. Am 22. Dezember war es jedoch fast so weit: an diesem für das Format allgemein schwachen Tag fiel der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen auf 0,65 Prozent. Damals waren auch nur 0,90 Millionen Zuschauer insgesamt dabei.
Ein kleiner Stolperer einer sonst sehr quotenstarken Serie. Das Bayerische Fernsehen kann sich glücklich schätzen, ein solches Format kurz vor der Primetime im Line-Up zu haben. Seit Anfang Dezember sind die Quoten sehr stabil. Nur Mitte Januar schien kurzzeitig ein kleines Loch zu entstehen, als die Serie in sieben von acht Folgen ihren eigenen durchschnittlichen Marktanteil nicht erreichte. Doch dieser leichte Nebel löste sich zuletzt wieder auf. Und selbst in dieser Zeit war «Dahoam is dahoam» für den Bayerischen Rundfunk weiterhin ein voller Erfolg bei Jung und Alt.
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