Anlässlich gleich dreier Landtagswahlen an einem Tag werden ARD und ZDF ihr Programm deutlich umstellen. Bemerkenswert neben dem Talkshow-Duell: Die «Tagesschau» läuft doppelt so lang wie sonst.
Stets mit Spannung erwartet: Die 18-Uhr-Prognosen
Da die Bürger gemeinhin zwischen acht und 18 Uhr ihre Stimme abgeben können, ist zum Zeitpunkt der traditionellen 18-Uhr-Prognosen noch keine einzige Stimme offiziell ausgewertet. Aufwändige Befragungsmethoden sorgen allerdings dafür, dass in aller Regel die Differenzen gegenüber dem tatsächlichen Wahlergebnis bemerkenswert gering ausfallen. Deshalb wird diesen Prognosen eine große Relevanz beigemessen - eine weitaus größere noch als den repräsentativen Umfragen im Vorfeld einer Wahl.Es sind ohne jede Frage schwierige Zeiten für die etablierten deutschen Parteien: Die Flüchtlingskrise drängt den öffentlichen Diskurs zunehmend nach rechts, das Vertrauen vieler Bürger in die Medien wie in die Politik lässt nach und generell sprechen zahlreiche Experten von einer Erosion der politischen und gesellschaftlichen Mitte. Angesichts dessen versprechen die Landtagswahlen am 13. März, spannend zu werden und zahlreiche Anlässe zu Diskussionen zu eröffnen: Immerhin wird an besagtem Sonntag gleich in drei Bundesländern (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt) gewählt. ARD und ZDF stellen ihren gewohnten Programmablauf schon einmal in weiser Voraussicht um.
Augenscheinlich die spannendste Programmierung findet sich am Sonntagabend um 22:15 Uhr: Hier zeigt das ZDF nämlich überraschend
«Maybrit Illner» - womit die ZDF-Talkerin ins direkte Duell mit ihrer Kollegin
«Anne Will» geht. Anders als an den beiden vorherigen Illner-Sonntagseinsätzen im September 2013 und Juli 2015 hat sie diesmal zeitlich gesehen die Nase minimal vorn: Will darf aufgrund weiterer Programm-Umstellungen des Ersten Deutschen Fernsehens nämlich erst um 22:20 Uhr ins Rennen gehen. Möglicherweise ein entscheidener Vorteil für die ZDF-Frau, die zuvor am späteren Sonntagabend gegen «Günther Jauch» kaum Land sah und sich mit gerade einmal jeweils gut zwei Millionen Interessenten zu begnügen hatte.
Ferner überraschend: Die sonntägliche
«Tagesschau»-Präsentation geht ausnahmsweise halbstündig über den Äther, was ein Novum in der bewegten Historie des deutschen Nachrichten-Flaggschiffs darstellt. Der «Tatort» startet entsprechend erst um 20:30 Uhr, im Anschluss daran (22 Uhr) soll ein «Tagesthemen Extra» nochmal über die neuesten Entwicklungen der Stimmenauszählung in den drei Bundesländern informieren.
Auch am Montag setzt Das Erste verstärkt auf den Diskussionsbedarf im Nachgang der Landtagswahlen: Schon jetzt ist ein halbstündiger
«Brennpunkt» für 20:15 Uhr angesetzt, im Anschluss daran darf
«Hart aber fair» früher als gewohnt um 20:45 Uhr auf Sendung gehen - und wird sich mutmaßlich ebenfalls den Landtagswahlen widmen. Bereits Tradition und damit nicht mehr von gesondertem Nachrichtenwert ist die Berichterstattung von ARD und ZDF am Sonntag-Vorabend: Beide Sender gehen ab 17:30 Uhr live auf Sendung, im Ersten beendet man die Berichterstattung allerdings gegen 19:30 Uhr zugunsten der «Lindenstraße», während das ZDF bis um 20:15 Uhr durchsenden möchte.
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