Für «mieten, kaufen, wohnen» sieht es nicht mehr allzu rosig aus: Schon Mitte Januar musste die Dokusoap temporär aussetzen, in wenigen Wochen erneut. Dann soll mehr drin sein als Mittelmaß.
Die Programmverantwortlichen von VOX dürften wissen, was sie an
«mieten, kaufen, wohnen» haben: Einen über Jahre hinweg verlässlichen Anker auf dem Sendeplatz um 18 Uhr, der in der jüngeren Vergangenheit allerdings allmählich etwas zu rosten begann. Und deshalb wendet der Privatsender nun ein Mittel an, das im deutschen Fernsehen nicht unüblich ist: Die Ausstrahlung der Sendung für kurze Zeit aussetzen und schauen, ob vielleicht ein Alternativ-Angebot für höheren Zuspruch beim Publikum sorgt - und wenn nicht, schnell wieder nach bewährtem Rezept kochen, damit sich die Stammgäste nicht nach Alternativen umsehen. Die erste neue Kreation auf der frühen Abend-Speisekarte schmeckte dann schon einmal eher laff.
Sie hörte auf den Namen
«Makler gegen Makler» und wurde zwischen dem 11. und dem 18. Januar sechsmal ausgestrahlt - wohlgemerkt wurde sie nicht nach sechs Folgen vorzeitig aus dem Programm gekickt, sondern sollte von vornherein auch noch am dritten Montag des neuen Kalenderjahres über den Äther gehen. Das Publikumsinteresse hielt sich dabei allerdings in Grenzen: Vier der sechs Folgen rangierten unterhalb der Millionenmarke, was in diesen Fällen mit schwachen 3,4 bis 4,2 Prozent Gesamt-Marktanteil einherging. Lediglich Folge eins und drei verzeichneten etwas mehr als eine Million, selbst hier kamen jedoch nur mittelprächtige 4,6 und 5,0 Prozent zustande. In der Zielgruppe überzeugte wenigstens eine Folge mit 7,0 Prozent bei 0,42 Millionen - alle anderen lagen dagegen bei gerade einmal 5,0 bis 5,8 Prozent.
Somit fiel die Gesamtbilanz des kurzen Testlaufs alles andere als furchteinflößend aus: Durchschnittlich 0,91 Millionen Menschen gingen mit gerade einmal 4,2 Prozent Marktanteil einher, in der Zielgruppe resultierten 5,7 Prozent aus einer durchschnittlichen Sehbeteiligung von 0,36 Millionen. In beiden Konsumentengruppen lag man damit um rund einen Prozentpunkt unterhalb der Sendernorm.
Und wie lief es für das etablierte «mieten, kaufen, wohnen» auf demselben Slot? Auch nicht allzu deutlich besser, aber doch noch in einem aussagekräftigen Ausmaß. So kamen schon in der ersten Januar-Woche drei der fünf Folgen auf Reichweiten, die das Konkurrenz-Angebot kein einziges Mal verbuchte (zwischen 1,08 und 1,15 Millionen). Die Marktanteile fielen mit 3,9 bis 5,0 Prozent nur geringfügig stärker aus, doch in der werberelevanten Zielgruppe kamen die drei stärksten Episoden auf respektable 6,3 bis 7,0 Prozent. Schwach liefen dafür die Episoden am Dienstag und Freitag mit gerade einmal 4,8 und 4,9 Prozent.
Nach dem Testlauf tat sich die Dokusoap zunächst recht schwer, wieder in Schwung zu kommen: Nur 5,5 bis 5,9 Prozent standen bis Donnerstag auf der Haben-Seite, die Gesamt-Zuschauerzahl lag ziemlich genau auf Höhe der Millionenmarke. Am Freitag überraschte die Sendung dann aber mit einem Zwischenhoch: Durchschnittlich sahen 1,21 Millionen Menschen zu, insgesamt bedeutete dies gute 5,3 Prozent Marktanteil, bei den Umworbenen sogar herausragende 7,8 Prozent. Danach stabilisierten sich die Werte wieder auf durchschnittlicherem Niveau, mit kleinem Zielgruppen-Zwischenhoch am Dienstag mit immerhin wieder 7,0 Prozent.
Alles in allem kamen die im Januar gezeigten Folgen von «mieten, kaufen, wohnen» auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 1,02 Millionen, was auch nicht wirklich guten, aber im Vergleich zum ersten Test immerhin klar stärkeren 4,5 Prozent des Gesamtpublikums bzw. 6,1 Prozent der werberelevanten Zielgruppe entsprach. Da dies allerdings auch noch immer unterdurchschnittliche Zahlen sind und VOX derzeit am Vorabend ohnehin droht, sukzessive an Überalterung seiner Formate zu verwelken - auch «Das perfekte Dinner» befindet sich ja längst nicht mehr in der Blüte seiner Schaffenskraft -, dürften diese Zahlen nicht ausreichen, um die Programmverantwortlichen von weiteren semi-motivierten Tests abzuhalten. Den nächsten Versuch startet man am 15. Februar, dann dürfen «Die Immobilienjäger» zumindest zwei komplette Wochen lang ihre Zugkraft unter Beweis stellen.