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Deutschland im Dschungelfieber - aber wie sehr?

Seit gut einer Woche läuft die Jubiläumsstaffel nun. Herausragende Quoten sind natürlich auch in diesem Jahr wieder nur Formsache, doch wie läuft es bislang im Vergleich zum Vorjahr - und im Vergleich zur Rekordstaffel acht?

Die letzten beiden Januar-Wochen sind für RTL mittlerweile von elementarer Bedeutung, haben sie mit «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» doch eine täglich ausgestrahlte Sendung zu bieten, die noch immer Marktanteile von weit mehr als 30 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe verzeichnet und überdies in der Lage ist, auch schwächelnde Primetime-Angebote des Privatsenders zumindest temporär ein wenig nach vorne zu hieven. Nach acht von 16 Folgen lohnt sich ein vertiefender Blick auf die Frühform des Formats in diesem Jahr vor allem auch dahingehend, dass es mit der behäbigen Vorjahres-Staffel einigen Kredit beim Publikum verspielt hatte und auch in den vergangenen Tagen nur schleppend in Schwung kam. Zu weiteren Reichweitenverlusten führte dies bislang allerdings noch nicht - im Gegenteil.

Zum Auftakt am vergangenen Freitag lief das Dschungelcamp wie gewohnt bereits um 21:15 Uhr an und verbuchte mit 7,68 Millionen eine Zuschauerzahl, die nur minimal oberhalb jener der Vorjahresstaffel lag. Auch die Zielgruppen-Werte von 4,39 Millionen und 42,3 Prozent waren im direkten Jahresvergleich leicht höher, der Gesamt-Marktanteil mit 28,0 Prozent hingegen minimal niedriger als 2015. Am Samstag steigerte sich die Sendung zur Standard-Zeit um 22:15 Uhr sogar noch auf 7,96 Millionen Interessenten, während die Marktanteile nahezu unverändert blieben. Damit hatten bereits die ersten beiden Episoden sämtliche 2015er-Folgen überboten, wo die zum Auftakt erzielten 7,50 Millionen bereits den Bestwert stellten.

Nicht ganz überraschend folgte am Sonntag ein deutlicher Einbruch auf nur noch 6,14 Millionen Fernsehende, womit also binnen eines Tages fast zwei Millionen Interessenten abhanden kamen. Wenig überraschend war dieser Umstand insofern, als sich die Sonntagsfolgen bereits in den vergangenen Jahren deutlich am schwersten getan hatten. Sehr gut waren die Marktanteile mit 24,4 Prozent aller bzw. 35,0 Prozent der umworbenen Konsumenten dennoch. Zum Start in die neue Woche verbesserte sich die Zuschauerzahl dann auch prompt wieder auf deutlich stärkere 6,85 Millionen, bevor es am Dienstag wieder auf 6,15 Millionen hinab ging. Trotz der deutlichen Reichweiten-Divergenzen fielen die Marktanteile für die beiden jeweils bis nach Mitternacht gehenden Folgen nahezu identisch aus - sowohl insgesamt (31,0 bzw. 30,1 Prozent) als auch bei den 14- bis 49-Jährigen (43,9 bzw. 43,0 Prozent).

Interessanter Randaspekt: Folge fünf am Dienstag war die erste, die eine etwas schwächere Zuschauerzahl verzeichnet hatte als die Vergleichsfolge vor Jahresfrist, welche noch auf 6,36 Millionen gelangt war. Dies wurde am Mittwoch aber umgehend ausgemerzt: Mit 6,89 Millionen stieg die Reichweite wieder deutlich und lag um über eine halbe Million höher als beim ersten Mittwochseinsatz 2015 - während allerdings der damit jeweils verbundene Marktanteil hüben wie drüben 28,6 Prozent betrug. In der Zielgruppe wurden gewohnt grandiose 41,9 Prozent eingefahren.

Die Donnerstagsfolge überraschte dann ein wenig mit rückläufigen Werten in jeder Beziehung, denn sowohl die 6,25 Millionen Zuschauer beim Gesamtpublikum und die 3,55 Millionen in der Zielgruppe entsprachen mit den schwächsten Werten der bisherigen Ausstrahlungsperiode als auch die Marktanteile, die mit 26,6 bzw. 38,4 Prozent die schwächsten seit dem Sonntagabend waren - und darüber hinaus auch gegenüber dem Vergleichstag 2015 etwas schwächer ausfielen. Die fast zweistündige Ausgabe am Freitag verbesserte sich schließlich auf 7,12 Millionen und verbuchte damit erstmals seit der Samstagsfolge wieder mehr als sieben Millionen, in der Zielgruppe wurden 4,04 Millionen gemessen. Die Marktanteile verharrten aufgrund der auch insgesamt höheren Zahl der TV-Nutzer am späten Abend aber bei weitgehend unspektakulären 27,5 und 39,3 Prozent.

Wie gefällt Ihnen die zehnte Staffel des Dschungelcamps bisher?
Sehr gut, alle meine Erwartungen wurden erfüllt oder gar übertroffen.
31,9%
Ordentlich, Luft nach oben gibt es aber.
47,8%
Durchwachsen. Es gibt durchaus gute Ansätze, aber etwas mehr hatte ich mir schon erhofft.
13,5%
Überhaupt nicht, bis hierhin eine einzige Schnarchveranstaltung.
6,8%


Im Durchschnitt erreichte die erste Staffelhälfte von «Ich bin ein Star» 6,88 Millionen Menschen, was einem erwartungsgemäß herausragenden Marktanteil von 28,1 Prozent entspricht. In der werberelevanten Zielgruppe stehen bis dato 40,6 Prozent bei 3,96 Millionen auf dem Papier. Nach aktuellem Stand würde man damit die 27,8 und 39,4 Prozent bei insgesamt 6,62 Millionen Zuschauern knapp übertreffen, die übrigens in Woche eins und zwei nahezu identische Zahlen eingefahren hatte. Allerdings gibt es durchaus noch etwas Luft nach oben - nicht bloß, wenn man so vermessen sein möchte, die Rekordstaffel 2014 als Bezugsgröße zu Rate zu ziehen, die noch auf fast acht Millionen gelangt war. Nein, auch 2011 und 2013 sahen deutlich mehr als sieben Millionen die Reality-Show, was auch diesmal wieder das Ziel sein dürfte. Bringt man das Abschneiden der Sendung ins Verhältnis zu den Entwicklungen diverser anderer RTL-Formate, steht das Team um Sonja Zietlow und Daniel Hartwich aber noch äußerst gut da. Von Sport-Übertragungen abgesehen ist schließlich kaum mehr etwas in der Lage, in vergleichbare Quoten-Sphären vorzustoßen.
23.01.2016 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/83351
Manuel Nunez Sanchez

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