Im Sandwich zwischen «Wer wird Millionär?» und «Ich bin ein Star» lief die neueste Staffel von «Undercover Boss» stark an - und war beim Gesamtpublikum doch noch das schwächste Glied.
«Undercover Boss» im Vorjahr
Zwischen 4,01 und 5,08 Millionen sahen Anfang des vergangenen Jahres fünf Folgen der Dokusoap, was im Schnitt rund 14 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 16 Prozent der Zielgruppe entsprach.Die Programmverantwortlichen von RTL dürften um die besondere Bedeutung der zweiten Januarhälfte wissen, ist doch fast schon anzunehmen, dass sie die stärkste Periode des Privatsenders im gesamten Kalenderjahr darstellen dürfte - zumindest war dem in der Vergangenheit meist so. Flops sind also momentan tabu, sodass in erster Linie Formate an den Start geschickt werden, die schon in den vergangenen Jahren verlässliche Quotengaranten waren. Hierzu gehört unter anderem
«Undercover Boss», das in letzter Zeit stabil stark abschnitt. Der Start in die fünfteilige achte Staffel sollte sogar eine kleine Duftmarke nach oben setzen.
So sahen ab 21:15 Uhr durchschnittlich 5,50 Millionen den neusten Fall beim Unternehmen MeinFernbus Flixbus, was sehr respektablen 16,7 Prozent des Gesamtpublikums entsprach. Damit lief es nicht nur deutlich besser als vor Wochenfrist für «Team Wallraff», das auf demselben Slot 3,98 Millionen sowie 13,3 Prozent eingefahren hatte, sondern die Zuschauerzahl lag überdies auch noch auf einem so hohen Niveau wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Auch in der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe lag man angesichts von 20,2 Prozent bei 2,44 Millionen oberhalb der 17,3 Prozent, die der bekannte Enthüllungsjournalist zuletzt generiert hatte - und oberhalb sämtlicher Werte aus der Vorjahres-Staffel.
Die Dokusoap hatte allerdings auch die äußerst komfortable Situation, dass sie genau zwischen zwei etablierten Quotenhits ins Rennen gehen durfte. Insbesondere
«Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» dominierte das Feld einmal mehr nach Belieben und kam ab 22:15 Uhr auf herausragende 6,85 Millionen Fernsehende und 31,0 Prozent Marktanteil. Während dies sogar dem bislang stärksten Marktanteil der Staffel entsprach, war die Reichweite nur am Sonntag noch etwas niedriger. In der werberelevanten Zielgruppe erreichte die knapp zweistündige Liveshow ebenfalls einmal mehr grandiose 43,9 Prozent bei 3,91 Millionen.
Damit unterschied sie sich dann doch beträchtlich von
«Wer wird Millionär?», das wieder einmal als Einstieg in die Primetime programmiert wurde und bei den 14- bis 49-Jährigen nicht über sehr ordentliche 15,8 Prozent bei 1,93 Millionen hinaus kam. Beim Gesamtpublikum hatte Günther Jauch auf ein derart hohes Publikumsinteresse zu verweisen, dass er sich sogar gegenüber dem Superhit aus dem australischen Regenwald nicht völlig kleinlaut verstecken musste: Eine Zuschauerzahl von 5,95 Millionen ging mit tollen 17,2 Prozent Marktanteil einher.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.