Große Freude bei ARD und den Produzenten. Die DDR-Serie wird fortgesetzt - Erfinderin Hess ist nicht mehr dabei.
Mit Marktanteilen von teilweise über 16 Prozent war die dritte Staffel der DDR-Serie
«Weissensee» für Das Erste ein absoluter Erfolg. Zum Auftakt generierte der öffentlich-rechtliche Kanal Das Erste an die fünf Millionen Zuschauer. Anders als in diesen Tagen «Die Stadt und die Macht» oder die ebenfalls in der DDR spielende RTL-Eventserie «Deutschland 83», erfüllte die von Annette Hess erfundene Nostalgie-Serie also sämtliche Erwartungen. Und das wird nun Folgen haben. Die einige Wochen lang auf der Kippe stehende vierte Staffel kommt.
Sie kommt aber ohne Beteiligung der Erfinderin. Die nämlich wird für die vierte Staffel, die unter anderem die ersten freien Wahlen thematisieren soll, nicht mehr zur Verfügung stehen. Die beiden Produzenten Regina Ziegler und Marc Müller-Kaldenberg haben sich derweil am Donnerstagabend in einem sehr ausführlichen Statement über die Fortsetzung des Prestigeprojekts geäußert. Von der ersten Staffel an habe man «Weissensee» in der Tradition der ARD-Familienserien gesehen, erklärten sie und nannten Formate wie «Acht Stunden sind kein Tag» ohne «Familie Hesselbach».
"Der Stoff der Serie gehört zu uns, er erzählt unsere Geschichte. Das Besondere ist, dass es mit Mut, Konsequenz und Sorgfalt aller Beteiligten gelungen ist, im Medium Fernsehen ungewöhnlich komplexe, ambivalente Figuren zu kreieren und wir diesen mit langem erzählerischem Atem folgen können. Wir konzentrieren uns auch nicht nur auf die behandelten historischen Ereignisse, sondern befassen uns intensiv mit den individuellen persönlichen Geschichten der Figuren." Auch deshalb sei das Format so erfolgreich.
"Besonders stolz macht uns", schreiben die beiden, "dass es gelungen ist, die Qualität und den Zuschauerzuspruch über drei Staffeln - die sich jeweils der erzählten Zeit entsprechend auch dramaturgisch verändert haben - zu halten. Die Serie bietet ein noch lange nicht ausgeschöpftes Potential für weitere erfolgreiche Staffeln. Wir haben noch eine Vielzahl von Geschichten, die wir erzählen wollen. Es ist für uns daher auch ein schönes Zeichen eines gewachsenen gegenseitigen Vertrauens, dass die ARD-Verantwortlichen nun für eine vierte Staffel grünes Licht gegeben haben. Für Ziegler Film hätte das Jahr 2016 nicht besser beginnen können.“
Einige Fragen bleiben aber noch offen. Die nach dem exakten Zeitplan etwa. Es ist noch total unklar, wann das Publikum die neuen Folgen erwarten kann. Und nicht beantwortet ist auch, ob die ARD die Finanzierung alleine übernimmt, oder ob Partner wie etwa Netflix mit an Bord geholt wurden.