Auf der TCA Winter Press Tour versucht NBC den Netflix-Erfolg zu relativieren. Über ein eigenes Panel habe man versucht, die geheimen Zuschauerzahlen zu ermitteln.
Wie viele Menschen schauen eigentlich
«House of Cards» bei Netflix? Wie erfolgreich sind die dortigen Marvel-Serien? Antworten darauf liefert Netflix nicht. Für den über Abo-Gebühren finanzierten Kanal, der keine Werbung schaltet, sind die exakten Abrufzahlen auch zweitrangig. Lineare TV-Sender in Amerika interessieren sich aber dafür. Bei einer Presseveranstaltung hat nun NBCs Marktforschungsboss Alan Wurtzel ausgeplaudert, dass man versucht habe, über ein eigenes eingerichtetes Panel zu ergründen, wie viele Leute wirklich Netflix schauen. Die Ergebnisse können nun auf verschiedene Art und Weise gedeutet werden.
Aus einem Panel von 15.000 Personen hochgerechnet, ergab sich, dass
«Jessica Jones» derzeit wohl das heißeste Eisen auf dem Streaming-Markt ist: 4,8 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt die Episoden.
«Master of None» komme auf etwa 3,9 Millionen,
«Narcos» auf 3,3 Millionen. Bestes Amazon-Format:
«The Man in the High Castle» mit 2,2 Millionen. Die Studie ergab darüber hinaus, dass die meisten Leute wirklich direkt in der Woche nach der Veröffentlichung schauen. In der klassischen TV-Primetime käme Netflix bei den eigentlich dafür affinen 18- bis 34-Jährigen auf gerade einmal rund 20 Prozent Marktanteil.
Und auch zu YouTube hatte Wurtzel etwas zu sagen: So hätten 18- bis 24-Jährige im Monat Juli rund zwölf Stunden auf der Videoplattform verbracht, aber weit mehr als 60 mit linearen Fernsehprogrammen.