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Quotencheck: «Date My Mom»

Die Dating-Sendung von RTL II, die das schwächelnde Nachmittagsprogramm aufpolieren sollte, versagte selbst auf ganzer Linie.

Der Titel «Date My Mom» mag manchem Fernsehzuschauer verdächtig bekannt vorkommen – vor rund zehn Jahren verbarg sich hinter eben jenem ein Format von MTV, das auch hierzulande die Jugendzimmer beschallte. Auch die im Konzept leicht veränderte RTL-II-Version ist nicht einmal ganz so neu, obgleich sie erst kürzlich ihre Premiere feierte: Produziert eigentlich für den Sommer 2014, verstaubte sie einige Zeit beim Sender – womöglich zweifelten die Verantwortlichen an ihrem Potential. So mögen die miesen Quoten, die «Date My Mom» nun einfuhr, zwar schmerzhaft sein, aber immerhin dürfen sich die Senderchefs darüber freuen, mit ihren Zweifeln im Recht gewesen zu sein.

Vor rund zwei Jahren wurden fünfzehn Folgen produziert, die nun ihre werktägliche Ausstrahlung erlebten. Die einstündigen Episoden wurden ab dem 7. Dezember gezeigt. Nach einer kurzen Pause während der Weihnachtsfeiertage fand die Programmierung am 29. Dezember ihren Abschluss.

Die Premiere lockte 0,27 Millionen und 2,2 Prozent aus dem Gesamtpublikum zu RTL II. Aus den Reihen der Jungen fühlten sich 0,21 Millionen angesprochen, die 5,3 Prozent Marktanteil und damit der höchsten Einschaltquote entsprachen, die die Sendung im Staffelverlauf erreichen sollte. Dennoch lag dieser Wert mit rund einem Prozentpunkt deutlich unter dem Senderschnitt in der Zielgruppe. Dass die Zuschauer dem Format eher mit Abneigung begegneten, bewies sich an den Folgetagen, als jeweils nur 0,15 Millionen und 1,2 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren um 16.00 Uhr den Sender anwählten. Bei den Jungen durfte RTL II sowohl am Dienstag, als auch am Mittwoch, 0,11 Millionen verbuchen, die für schwache 2,9 bzw. 3,0 Prozent Marktanteil standen.

Etwas bergauf ging es zum Wochenende, als am Freitag mit 0,29 Millionen aus dem Gesamtpublikum ein Staffelbestwert erklommen wurde. Die daraus resultierenden 2,2 Prozent blieben dennoch unzufriedenstellend, ebenso wie das Ergebnis bei den 14- bis 49-Jährigen; hier generierten 0,21 Millionen 4,9 Prozent. Im Wochendurchschnitt kam «Date My Mom» auf 0,21 Millionen und 1,7 Prozent bei allen Fernsehenden sowie 0,16 Millionen und 4,2 Prozent bei den Jungen. In der Folgewoche änderte sich das nur bedingt: 0,25 Millionen und 2,0 Prozent insgesamt wurden für das Format ausgewiesen, in der Zielgruppe kam die Sendung über 0,17 Millionen und 4,7 Prozent nicht hinaus. Dass die Werte nicht noch schlechter ausfielen, war vor allem dem Zuschauerinteresse am Dienstag und Freitag geschuldet, als jeweils 5,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zusahen.

Der vermeintlich positive Trend konnte jedoch nicht in Woche drei gerettet werden. Hier blieb der Montag mit 0,21 Millionen und 1,7 Prozent insgesamt sowie 0,14 Millionen und 3,7 Prozent bei den Jungen schwache Spitze. Tatsächlich sank das Interesse nach Weihnachten bis auf 0,11 Millionen und 2,5 Prozent bei den Werberelevanten, als «Date My Mom» kurzzeitig zurückkehrte. An diesem 28. Dezember schalteten 0,18 Millionen und 1,3 Prozent aus dem Gesamtpublikum ein. Mit 0,21 Millionen und 1,5 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 0,12 Millionen und 2,7 Prozent im Bereich der Zielgruppe verlief das Finale ähnlich niederschmetternd.

Unterm Strich kam «Date My Mom» auf 0,22 Millionen und 1,7 Prozent bei den Fernsehenden ab drei Jahren – und lag damit Längen unter dem in der vergangenen TV-Saison erreichten Schnitt von 3,9 Prozent. Die 0,15 Millionen und 4,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren ähnlich weit entfernt von den 6,2 Prozent im TV-Jahr 2014/15. Wer bei diesen Zahlen auf eine Fortsetzung hofft, glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann.
08.01.2016 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/83057
Kevin Kyburz

super
schade


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Date My Mom

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