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US-Quotenmessung befindet sich am Scheideweg

Nielsen ändert demnächst sein Vorgehen bei der US-Quotenerhebung. Jedoch herrscht in der US-Fernsehbranche derzeit Unklarheit darüber, ob die Änderungen offiziell Anerkennung finden.

Hinter den Kulissen der US-Fernsehbranche wird derzeit intensiv über die Quotenmessung und deren neuen Methoden diskutiert. Und die Uhr tickt, denn bereits in wenigen Tagen wird sich das Nielsen-Rating enorm verändern. Vom 28. Dezember dieses Jahres an liegt den vom Marktforschungsriesen erhobenen Zuschauerzahlen ein stark vergrößertes Nutzerpanel zugrunde. Darüber hinaus werden die innerhalb der Nielsen-Haushalte gemessenen Daten durch eine neue Modellierungsmethode hochgerechnet. Unklar ist aber noch immer, ob der Media Rating Council dieses veränderte Vorgehen Nielsens anerkennt.

Nielsen-CEO Mitch Barns befindet sich daher laut Angaben des US-Portals ‘MediaPost‘ derzeit in intensiven Gesprächen mit den wichtigsten Persönlichkeiten der Branche, um diese vom Wechsel in Sachen „Marktwährung“ zu überzeugen. Diese hat seit 1987 Bestand und wurde bislang nur minimal auf den neusten Stand gebracht. Insider sprechen davon, dass viele US-Sender aktuell damit rechnen, bis ins Frühjahr 2016 noch mit unautorisierten Quoten arbeiten zu müssen – der MRC scheint demnach also nicht zu überzeugt von Nielsens neuem Vorgehen.

Nielsen indes beschwichtigt, dass sich das Unternehmen weiterhin einer qualitativ hochwertigen Quotenmessung verschrieben habe und einen reibungslosen, autorisierten sowie flüssigen Übergang garantieren werde. 2016 werde man darüber hinaus, wie geplant, zusätzlich zu den klassischen, linearen Zahlen auch die Total Content Ratings einführen, welche zusätzlich zu den linearen Zahlen auch nichtlineare Aufrufzahlen berücksichtigen.
22.12.2015 15:10 Uhr Kurz-URL: qmde.de/82774
Sidney Schering

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