Eine Findungskommission wurde einberufen, um nach dem überraschenden Rücktritt von Helmut Reitze einen geeigneten Nachfolger zu finden. Gefunden wurde dabei eine naheliegende Lösung: Sein Vize soll es machen.
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Seit einiger Zeit spüre ich, dass meine Energie nicht mehr ausreicht, um mit voller Kraft mein Amt als Intendant auszufüllen.
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Helmut Reitze zum Grund seines seines Rücktritts
Dankbar war die Aufgabe der vom Hessischen Rundfunk einberufenen Findungskommission nun sicherlich nicht, nach der überraschenden Rücktrittsankündigung von Helmut Reitze Mitte November (
wir berichteten) zeitnah einen geeigneten Nachfolger aufzutreiben. Etwas amüsant wirkt die hochtrabende Vokabel "Findungskommission" aber im Hinblick darauf, wie der öffentlich-rechtliche Sender den wichtigen Intendanten-Posten künftig besetzen möchte, aber dennoch: Wie man nun bekannt gibt, soll nämlich sein bisheriger Stellvertreter und Fernsehdirektor Manfred Krupp befördert werden.
Dem naheliegenden Vorschlag der Kommission seien eine "ausführliche Beratung und erste Sondierungsgespräche" vorausgegangen - wonach offenbar nicht mehr allzu viele potenzielle Intendanten übrig geblieben waren, denn Krupp wurde einstimmig als alleiniger Kandidat zur Wahl vorgeschlagen. Diese soll am 5. Februar bei der Rundfunkrats-Versammlung erfolgen und dürfte ein Selbstläufer werden.
Dass Reitze schon gut ein Jahr nach dem Beginn seiner aktuellen Amtszeit im Januar 2015 von seinem Posten zurücktritt, hatte die Branche überrascht - schließlich hätte er den hr eigentlich noch bis 2020 leiten sollen. Gesundheitliche Gründe sollen für den Rückzug nach über 13 Jahren an der Senderspitze den Ausschlag gegeben haben (siehe Infobox).