Konnte die neunte Staffel der RTL-Castingshow an frühere Quoten-Erfolge anknüpfen oder sind die Glanzzeiten inzwischen vorbei?
Jahr für Jahr startet RTL in die neue TV-Saison mit «Das Supertalent» am Samstagabend – die Casting-Show, die in Großbritannien unter dem Titel «Britain’s Got Talent» läuft, ist bereits seit 2007 in Deutschland auf Sendung. Sicherlich: Reichweiten von über sieben, acht Millionen sind heutzutage nicht mehr drin – trotzdem springt für den Kölner Privatsender in den allermeisten Fällen weiterhin der Primetime-Sieg bei den jüngeren 14- bis 49-Jährigen heraus. Dies stellte auch der neunte Durchlauf unter Beweis, der nach 14 Ausgaben in der vergangenen Woche sein Ende und fand.
Der Auftakt vom 19. September 2015 verlief aber schwächer als im Vorjahr: 4,51 Millionen Menschen ab drei Jahren schalteten diesen ein. Ein Jahr zuvor war die erste Ausgabe der neuen Staffel noch auf 5,02 Millionen Interessierte gestoßen. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum betrug diesmal 16,2 Prozent, bei den wichtigen Werberelevanten standen bei 2,38 Millionen Zusehern tolle 25,1 Prozent Marktanteil zu Buche. Das bedeutete den Primetime-Sieg in der Zielgruppe. Und das, obwohl man gegenüber 2014 in Sachen Quote Federn lassen musste. Damals waren bei der Staffel-Premiere nämlich sogar 28,5 Prozent drin gewesen.
In Woche zwei ging die Gesamtzuschauerzahl minimal runter auf 4,36 Millionen, was 15,9 Prozent am Gesamtmarkt gleichkam. 2,07 Millionen gehörten zu den 14- bis 49-Jährigen, woraus 21,3 Prozent resultierten. «Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt» holte bei ProSieben an diesem Tag 14,7 Prozent Marktanteil – das dürfte dem «Supertalent» einige Umworbene gekostet haben. Nichtsdestotrotz sicherten sich Bohlen und Co. erneut den Primetime-Sieg. Bergauf ging es mit den darauffolgenden Ausgaben: 22,6 und 23,1 Prozent standen für die Casting-Produktion auf dem Papier. 4,61 Millionen beziehungsweise 4,56 Millionen aller Fernsehenden waren dabei.
Ab dem 17. Oktober zeigte der Quoten-Trend wieder leicht nach unten. Die Marktanteile bei den wichtigen Umworbenen gingen auf 20,4 beziehungsweise 20,2 Prozent zurück. Letzteres Ergebnis dürfte mit der starken Konkurrenz durch ProSiebens «Schlag den Raab» zu erklären sein, das 20,6 Prozent einbrachte und somit erfolgreicher unterwegs war als «Das Supertalent». 4,46 Millionen sahen insgesamt zu, eine Woche davor wurden 4,31 Millionen gezählt. Am 31. Oktober fiel «Das Supertalent» erstmals während dieser Runde unter die Marke von 20 Prozent bei den Werberelevanten. Grund zum Meckern bestand bei exakt zwei Millionen Jüngeren erzielten 19,6 Prozent natürlich nach wie vor nicht wirklich. Erneut waren es Joko und Klaas, die RTL mit rund 15 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen Konkurrenz machten.
Im Übrigen kamen in der diesjährigen Staffel elf von 14 Ausgaben über 20 Prozent hinaus, 2014 gelang dies „nur“ den ersten sieben von 13 Sendungen. Am 7. November, als die rote Sieben mit keinen Shows auffuhr, steigerte sich die «Supertalent»-Suche auf 4,87 Millionen Gesamtzuschauer sowie 22,5 Prozent Marktanteil. Eine Woche später wurde dieses Ergebnis bestätigt, die Gesamtreichweite verbesserte sich klar auf hervorragende 5,06 Millionen – das kam einem Bestwert gleich. 5,09 Millionen waren das höchste der Gefühle vor einem Jahr. Dieses Quotenniveau wusste man jedoch nicht zu halten, denn die Reichweite sackte auf 4,23 Millionen. Von 17,3 Prozent verlor man auf 13,7 Prozent Gesamtmarktanteil, in der Zielgruppe belief sich der Wert auf 19,2 Prozent. 23,0 sowie 23,9 Prozent wurden in den Folgewochen gemessen. 4,73 sowie 4,61 Millionen Menschen saßen vor den TV-Bildschirmen.
Die Idee, «Das Supertalent» eine Ausgabe vor dem großen Finale ausnahmsweise am Freitagabend auszustrahlen, erwies sich als Fehler. Zwar blieb der Primetime-Sieg in der Hand von RTL, doch es gingen viele Zuschauer verloren: Die absolute Zuschauerzahl verringerte sich auf 3,77 Millionen, womit ein Negativ-Rekord eingefahren wurde. Immerhin lief es damit nicht so schlecht wie im Vorjahr, wo 3,35 Millionen sowie 14,9 Prozent Zielgruppen-Quote das Tief darstellten.
Bei 1,66 Millionen Jüngeren kamen in diesem Jahr 16,9 Prozent zustande, was in dieser Altersklasse die schlechtesten Zahlen der Staffel waren. Das Finale vom 12. Dezember unterhielt wieder mehr Leute: So kletterte die Reichweite auf 4,50 Millionen, bei den Umworbenen ging es auf 2,11 Millionen sowie 22,7 Prozent hinauf. 2014 wurden beim Finale 19,1 Prozent generiert.
Im Schnitt wurden die 14 Sendungen von 4,49 Millionen Menschen ab drei Jahren angesehen, ein Jahr zuvor waren es 4,43 Millionen. 15,4 Prozent standen demnach durchschnittlich zu Buche. 2,16 Millionen 14- bis 49-Jährige bescherten RTL im Mittel 21,6 Prozent Marktanteil. 21,9 Prozent wurden 2014 unterm Strich ermittelt. Insofern blieben die Ergebnisse recht stabil und RTL wird mit Sicherheit auch im nächsten Jahr Erfolg mit «Das Supertalent» haben.