Nach Medienberichten hat Servus TV kein Interesse mehr an den DEL-Übertragungen. Ein Grund: Die Zuschauerzahlen-Ziele wurden nicht erreicht.
Steht die Deutsche Eishockey Liga (DEL) vor einem großen Problem? Einem Bericht der
Bild am Sonntag zufolge droht der Verlust des derzeitigen TV-Partners und somit das vorläufige Versiegen einer wichtigen Geldquelle. Seit 2012 hat der zu Red Bull gehörende Free-TV-Sender Servus TV die Rechte am Eishockey-Oberhaus – kommuniziert wurden damals ehrgeizige Reichweiten-Ziele, die die DEL letztlich nicht erfüllt hat. Im kommenden Frühjahr läuft der Vertrag aus – und ist noch nicht verlängert, wie auch die DEL-Zentrale bestätigt. Rechteinhaber ist aktuell The Sportsman Group, die auch den Web-Sender Laola1TV betreibt. Dieser zeigt immer die Freitags-Spiele live, Servus TV ist sonntags On Air. Rund sieben Millionen Euro kosten die Rechte derzeit, besagen Schätzungen.
Angeblich gibt es für die Sportsman Group eine Option zur Verlängerung des Deals, die aber (bis dato) nicht gezogen wurde. DEL-Geschäftsführer Tripcke erklärte in der
BamS, dass es auch andere Interessenten für die Rechte ab der Saison 16/17 gebe. Namen nannte er nicht. Allzu viele dürften dafür nicht infrage kommen.
Möglich, dass auch hier Perform die Fühler ausstrahlt. Das Unternehmen will das Netflix des Sports werden und hat kürzlich für viel Geld neben NBA-Rechten auch die englische Premier League gekauft.
ServusTV gibt sich derweil relativ bedeckt. Eine Sprecherin teilte Quotenmeter.de am Donnerstagnachmittag mit: "ServusTV ist sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der DEL und insgesamt mit der Entwicklung des Eishockeys bei ServusTV. Zu Spekulationen geben wir grundsätzlich keinen Kommentar ab, sondern konzentrieren uns mit aller Kraft auf die bestmögliche Umsetzung der laufenden Saison 2015/16." Sehr hoch gesteckte Reichweiten-Ziele, die im Jahr 2012 noch ausgegeben wurden, waren zuletzt aber nicht mehr zu erreichen. Als problematisch gilt nachwievor die sich manchmal wie Kaugummi ziehende Hauptrunde mit 52 Spieltagen zwischen September und Anfang März.