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ZDF: Gätjen soll die «Versteckte Kamera» renovieren

Beim Mainzer Sender ist man weiter auf der Suche nach Nachfolgern von «Wetten, dass..?». Helfen sollen Uri Geller, Til Schweiger und Carolin Kebekus. Sie alle treffen dann auf den «Schlag den Raab»-Moderator.

Schon 2015 hat das Zweite Deutsche Fernsehen einige Versuche unternommen, den Wegfall von «Wetten, dass..?» zu kompensieren. Das gelang mal besser und mal schlechter. Am Mittwochmittag nun hatte der Mainzer Kanal nach Hamburg geladen, um einen Ausblick auf das Showjahr zu gewähren und den Neuzugang Steven Gätjen vorzustellen. Nach der letzten Stefan-Raab-Show wechselt dieser bekanntlich zum ZDF und soll am 13. Februar erstmals eine neuartige und drei Stunden lange Samstag-Abend-Liveshow moderieren. „Der größte Reiz im Fernsehen ist live – das war auch die letzten Jahre mit Stefan Raab so“, erklärte Gätjen.

Seine neue Show orientiert sich an großen Vorbildern des deutschen Fernsehens und klingt wie eine Art aufwändigeres «Prankenstein». Es bedient sich aber einer der bekanntesten Marken der deutschen Unterhaltung, der «versteckten Kamera». Um das deutlich zu machen, wird die Show als «Die versteckte Kamera 2016 – prominent reingelegt» laufen. «Prankenstein» hatte ProSieben im August mit Lena Gercke getestet, trotz ordentlicher Quoten in diesem Jahr aber keine weitere Sendung ausgestrahlt. Auch in dem neuen Gätjen-Format, das mit äußerst prominent bestückten Teilnehmern besetzt ist. Darum geht’s: Mehrere Prominente drehen selbst Filme, in denen sie andere Promis oder Normalos reinlegen. Wie gut das gelungen ist, bewertet das Fernsehpublikum und eine dreiköpfige Jury. Diese besteht aus Schauspieler und Produzent Til Schweiger, der laut Gätjen seinen eigenen Stempel einbringen möchte, Carolin Kebekus und Heiner Lauterbach.

Die Filme kommen unter anderem von „The BossHoss“, Michelle Hunziker und Uri Geller, jenem Magier, der vor Jahren zwei Staffeln seiner Show «The Next Uri Geller» bei ProSieben im Programm hatte. Hergestellt wird das Live-Event im Marienburg Theater der Stadt Duisburg, also nicht in einer klassischen TV-Metropolen. Wegen der sehr aufwändigen Produktion ist für das kommende Jahr aber erst einmal nur eine Ausgabe vorgesehen. Gleich eine ganze Live-Show-Reihe wird es ab dem 25. Februar geben. Das ZDF adaptiert hier eine unter anderem schon beim amerikanischen NBC laufende Reihe namens «I can do that». Auch hier agiert Steven Gätjen als Moderator. In zunächst vier eineinhalbstündigen Folgen, die donnerstags ab 20.15 Uhr zu sehen sind, haben Promis jeweils eine Woche lang Zeit, bestimmte Dinge zu erlernen. Das kann Jonglage sein, aber auch kleinere andere Aufführungen.

Eine Fortsetzung erfährt derweil auch eine Show von Endemol Shine, nämlich «Das Superhirn». Die Entwicklung, die einst mit Jörg Pilawas Firma Herr P. gemeinsam gelang, und inzwischen in Frankreich Spitzen-Quoten holte und kurz vor seiner TV-Premiere bei FOX in den USA steht, geht im ZDF weiter. Die bisher letzte Folge lief hier im Frühjahr 2013 - das Format lag nach dem Wechsel von Pilawa zurück ins Erste quasi auf Eis. Anstelle von Jörg Pilawa wird künftig Steven Gätjen durch das Programm führen. Allerdings nicht live. „Ich muss mich noch eingrooven, aber die Chemie stimmt schon einmal“, erklärte Gätjen am Mittwochmittag über seine neue Heimat im ZDF. Sein Vertrag ermöglicht es ihm, auch künftig andere Projekte zu machen – unter anderem ist er derzeit mit einer Ranking-Show beim Disney Channel zu sehen. Ausgeschlossen sind dabei Primetime-Auftritte bei ProSieben.

Beim ZDF hat es sich Gätjen zur Aufgabe gesetzt, eine „Wohlfühlatmosphäre“ zu schaffen. Er betonte, sich für seinen neuen Sender nicht verbiegen zu müssen. „In Sachen Moderation gibt es keinen Unterschied zwischen ZDF und ProSieben. Ich werde auch beim ZDF einen raushauen – ist ja live.“ Sein Unterhaltungschef Oliver Heidemann bezeichnete Gätjen als sehr leidenschaftlichen Vollprofi, der eine Menge Erfahrung mit bringt. „Ob seine Shows immer so lange dauern müssen, ist eine andere Frage“, sagte er mit Blick auf die Sendelänge von «Schlag den Raab» lachend. Zunächst aber stehen noch einmal emotionale Momente an. Das zeigte schon das «TV total Turmspringen» am Samstag, bei dem (unter anderem bei Elton) erste Abschiedstränen flossen.

Klar ist derweil auch, dass die Johannes B. Kerner-Show «Das Spiel beginnt» fortgesetzt wird – noch im Dezember soll eine weitere Aufzeichnung am Samstagabend zu sehen sein.
02.12.2015 11:53 Uhr Kurz-URL: qmde.de/82375
Manuel Weis & Benjamin Horbelt aus Hamburg

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