«Sturm der Liebe» hat in der bunten Soap-Welt ein Alleinstellungsmerkmal inne. Die Telenovela wechselt jedes Jahr ihren Fokus auf ein neues Liebespaar, das sich im Rahmen der dann beginnenden neuen Geschichten annähert. In den ersten Jahren funktionierte dieses Konzept für Das Erste großartig. Am besten schnitt bislang die zweite Staffel und damit die Liebesbeziehung zwischen Robert und Miriam Saalfeld ab, die mittlere 28,4 Prozent aller Fernsehenden unterhielt. Auch Staffel vier um Felix und Emma Saalfeld erzielte mit durchschnittlich 26,4 Prozent fantastische Zahlen. In den vergangenen Jahren flachte das Interesse an «Sturm der Liebe» auf einem hohen Niveau jedoch ab. Die vergangene Staffel ging mit durchschnittlich 20,0 Prozent als bislang schwächste in die Geschichte ein, gleichwohl dies freilich noch immer meilenweit über dem ARD-Senderschnitt von aktuell 12,0 Prozent liegt.
Das spezielle Konzept von «Sturm der Liebe» um die wechselnden Protagonistenpaare birgt immer die Gefahr, dass das Publikum mit einem neuen Paar nicht ganz warm wird oder sich ein altes zurücksehnt. Dieser Gefahr scheint «Sturm der Liebe» im Rahmen seiner neuen Staffel zu erliegen, denn die Bavaria-Produktion kommt zurzeit, nach vier Monaten der neuen Staffel, auf eine etwas ernüchternde Bilanz. Wieder standen dem Nachmittags-Format nämlich deutliche Verluste ins Haus, sodass die aktuelle Staffel die bislang schwächste des Formats darstellt und durchschnittlich erstmals unter 20 Prozent der Zuschauer ab Drei entgegenflimmert.
Zu Beginn der Staffel verhielt sich dies noch anders. In der ersten Augustwoche schalteten durchschnittlich 1,96 Millionen Personen und daraus resultierende 19,3 Prozent ein, ehe sich «Sturm der Liebe» in Woche zwei auf 19,9 Prozent verbesserte. Die neue Geschichte um die schüchterne Violistin Luisa und dem bereits seit einiger Zeit im Format präsenten Sebastian Wegener bewegte sich anfangs also in eine ordentliche Richtung, nachdem sich die Zuschauer mit den weitestgehend unbekannten Figuren vertraut machten. Der Absturz folgte jedoch auf dem Fuß. Um ein Prozent gab «Sturm der Liebe» in der Folgewoche nach, sodass noch 18,9 Prozent zu Buche standen. Noch tiefer ging es in der vorerst schlechtesten Woche zwischen dem 24. und 28. August 2015, in der im Schnitt 17,8 Prozent einschalteten.
Zwischen dem 31. August und dem 18. September pendelte sich die Telenovela bei etwa 18,2 Prozent ein, danach wurde es deutlich besser: Zwischen dem 21. September und dem 13. November verbuchte die Serie, die werktags um 15.15 Uhr auf Sendung geht, gemittelt 19,0 Prozent. Ein Aufwärtstrend war erkennbar, schließlich lagen die Wochenschnitte zwischen dem 19. Oktober und dem 13. November immer über 19,0 Prozent. In der Woche zwischen dem 16. und 20. November rutschte «Sturm der Liebe» jedoch sichtbar ab, sodass die fünf Tage die bislang schwächste Woche der neuen Staffel und gleichzeitig seit Februar 2015 darstellen. Die Ausgaben zwischen Montag und Mittwoch pendelten noch zwischen 18,1 und 18,4 Prozent des Gesamtpublikums. Abwärts ging es am Donnerstag mit 16,9 Prozent und auch die 17,3 Prozent des Freitags konnten die Durchhänger der Vortage nicht kompensieren. Unterm Strich beendete «Sturm der Liebe» seine Woche mit durchschnittlichen 17,8 Prozent. Die neue Staffel verbuchte in ihren bislang vier Monaten insgesamt durchschnittlich 18,8 Prozent und setzt somit den Abwärtstrend erst einmal fort. Freilich aber ist dies - in Zeiten der zunehmenden Fragmentierung des Marktes - jammern auf ziemlich hohem Niveau. Zumal die Bavaria-Produktion weiterhin Marktführer ist. Eine Trendwende hin zu steigenden Zahlen würde aber sicherlich auf Produzenten und Darsteller am Set erfreuen.
Was sonst noch geschah:
Viel Neues gab es vergangene Woche nicht aus der Soap-Welt zu berichten,
«Gute Zeiten, schlechte Zeiten» machte jedoch mit einer aufsehenerregenden Winter-Vorschau auf sich aufmerksam. Charakter Maren, die zuletzt vom Liebespech gebeutelt wurde, kommt endlich über Alex hinweg, verguckt sich jedoch sofort in den nächsten Mann. Auf den ersten Blick würden Avancen ihm gegenüber jedoch keine große Zukunft bereithalten, die Rede ist nämlich von Leon Moreno, der schon an Sophie vergeben ist. Letztere kocht vor Eifersucht.
Eine fast schon tragische Wendung nimmt die Liebesbeziehung zwischen Jasmin und Frederic. Dass die beiden Vater und Tochter sind, verschweigt Katrin Jasmin weiter. Zu allem Überfluss macht Frederic Jasmin einen Heiratsantrag, den diese annimmt. Katrin versucht die Hochzeit mit allen Mitteln zu verhindern. In zwielichtige Machenschaften verstrickt sich bald wieder Jo Gerner. Ein Abkommen mit David soll ihm den Bau seiner Luxuswohnungen möglich machen und Aktivist Chris Lehmann endlich ausstechen. Letzterer plant dort, ein Flüchtlingsheim zu errichten. David und Gerner wollen dies verhindern, indem sie den Boden des Grundstücks vergiften.
Und so geht es weiter:
Natascha versucht in «Sturm der Liebe» zu verhindern, dass Michael Charlotte nach Beatrices Erpressung vor ihrer Schwester warnt. Natascha sucht schließlich selbst das Gespräch mit Beatrice, was in einem Streit endet. In Rage spricht Natascha selbst die Warnung gegenüber Charlotte aus. Diese verdächtigt Friedrich und Beatrice eine Affäre miteinander zu haben. Als sie sich der Affäre tatsächlich sicher ist, überkommt sie der Schock. Ohne Friedrichs Mitwissen bespricht sie sich bereits mit einem Scheidungsanwalt. Trotz allem bittet Friedrich Charlotte darum, für ihn eine Falschaussage vor Gericht zu tätigen…
Nach seinem Versprecher gibt David gegenüber Luisa sein großes Bedauern vor. Die beiden planen einen Segeltörn, wobei Sebastian bemerkt, dass sich Luisas Einstellung zu Geld aufgrund ihres Kontakts zu David ändert. Auch David ist später ungehalten darüber, dass die Affäre zwischen Beatrice und Friedrich aufgeflogen ist. Er beschuldigt seine Mutter, ihr Komplott gegen Luisa aufs Spiel zu setzen. Luisa, die von Friedrichs Fehler ebenfalls schockiert ist, vermutet jedoch, dass sich David und Beatrice aus moralischen Gründen streiten und schöpft keinen Verdacht. Luisa nimmt Beatrice sogar in Schutz.