Während sich der «Club der roten Bänder» zur Primetime sogar noch ein wenig gegenüber der Vorwoche steigerte, präsentierte sich das US-Serienangebot in der Folge erneut desolat.
«Suits»: VOX-Quoten 2014
- Fr. (21:15 Uhr): 1,12 Mio. (3,9% / 6,1%)
- Mo. (20:15 Uhr): 0,86 Mio. (2,7% / 4,8%)
Schon zwischen Februar und April vergangenen Jahres versuchte sich VOX daran, die bei Kritikern durchaus beliebte Anwaltsserie
«Suits» seinem Publikum schmackhaft zu machen - allerdings mit sehr überschaubarem Erfolg. Nachdem die ersten acht Folgen am Freitagabend schon wahrlich keine herausragenden Einschaltquoten eingefahren hatten, gingen die Episoden neun bis 18 am Montag komplett unter (siehe Infobox). Die Programmverantwortlichen zogen schließlich eine schmerzliche Notbremse. Da man mittlerweile jedoch auf über 70 Folgen in fünf Staffeln zurückgreifen kann und nach dem desaströsen Abschneiden von «Chicago P.D.» in der Vorwoche kaum mehr etwas zu verlieren war, versucht es der Privatsender am Montag noch einmal mit den bereits ausgestrahlten Folgen des ersten Durchgangs (
wir berichteten). Doch auch nach 22 Uhr fanden sich kaum Interessenten für das US-Format.
So kam der Pilot um 22:05 Uhr gerade einmal auf 0,59 Millionen Zuschauer, was einem deutlich unterdurchschnittlichen Marktanteil von 2,8 Prozent entsprach. Auch die erste reguläre Folge, die aufgrund der Überlänge der Pilot-Episode erst um 23:35 Uhr auf Sendung ging, machte ihre Sache mit 3,1 Prozent bei 0,32 Millionen kaum besser. In der werberelevanten Zielgruppe gingen zunächst 0,36 Millionen Serienfans mit 4,5 Prozent aller potenziell erreichbaren Fernsehenden einher, bevor der Marktanteil zur deutlich weniger umkämpften Zeit am ganz späten Abend nahezu unverändert bei 4,6 Prozent verharrte - nur die Zuschauerzahl sank deutlich auf 0,19 Millionen.
Schon im Vergleich zum Senderschnitt wären die «Suits»-Werte nun wahrlich nicht berauschend gewesen. Deutlich an Schärfe gewinnt das Quotendrama jedoch dadurch, dass die deutsche Serienhoffnung
«Club der roten Bänder» auch mit den Folgen drei und vier wieder ein herausragendes Publikumsinteresse hervorrief. Um 20:15 Uhr sahen 2,53 Millionen Menschen zu, eine Stunde später waren gar 2,65 Millionen dabei - also sehr gute 7,5 bzw. 8,2 Prozent des Gesamtpublikums. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 1,66 und 1,75 Millionen sogar für grandiose 14,0 und 14,7 Prozent. Damit verbesserte man sich sogar noch ein wenig gegenüber der Vorwoche, als knapp zweieinhalb Millionen zusahen und für Marktanteile von etwa 13 Prozent garantierten.
Das größte Problem der Klinikserie ist wohl, dass sie offenkundig ein völlig anderes Publikum anspricht als jenes, das sich potenziell für die US-Formate am späten Abend interessieren könnte. In der Vorwoche stürzte «Chicago P.D.» nach grandiosen 13,6 Prozent auf mickrige 3,6 Prozent, diesmal fällt der Absturz mit 4,5 statt 14,7 Prozent mitnichten minder dramatisch aus. Anders als am Dienstag, wo man auch nach «Sing meinen Song» und «Die Höhle der Löwen» zuletzt zu punkten wusste, macht VOX derzeit aus den höchst erfreulichen Werten seines neuen Montags-Hits viel zu wenig.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.