Wann endet die Erfolgsgeschichte, die «Berlin – Tag und Nacht» und später «Köln 50667» bei RTL II schreiben? Die filmpool-Produktionen gaben zum Start deutschen Soaps einen völlig neuen Anstrich und lohnten sich durch ihre hohe Attraktivität beim jungen Publikum und ihre recht niedrigen Produktionskosten gleich doppelt. Weiterhin bewegen sich die Formate für RTL II in einem noch unbedenklichen Bereich, allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau als noch vor gar nicht allzu langer Zeit.
In Bezug auf
«Berlin- Tag und Nacht» äußerte sich dies in den Wochen-Durchschnittswerten, die zuletzt in die Einstelligkeit rutschten. Nach einem schwachen Start der Serie, bei dem RTL II viel Geduld bewies, fielen die Hauptstädter in normalen, fünf Folgen umfassenden, Wochen seit April 2012 nie wieder auf einen Wochen-Mittelwert unter zehn Prozent. Im August 2013 verbuchte «Berlin» sogar innerhalb der stärksten Woche der Formats-Historie im Mittel 16,0 Prozent. Diese beeindruckende Serie endete im Oktober 2015, als Ole und Co. zwischen dem 11. und 15. Oktober mit einem Wochen-Schnitt von 9,9 Prozent erstmals seit fast dreieinhalb Jahren unter zehn Prozent abschnitten.
Dass dies kein Ausrutscher war, zeigte sich zwischen dem 19. und 23. Oktober. In besagter Woche standen sogar weitere deutliche Abschläge zu Buche. Gleich drei Mal schalteten weniger als neun Prozent der jungen Zuschauer ein. In der klassischen Zielgruppe lief es freitags am schlechtesten, als sich noch 8,0 Prozent der 14- bis 49-Jährigen für «Berlin» entschieden – der niedrigste Wert seit dem 25. Mai 2015. So belief sich der Wochen-Durchschnitt auf noch 8,9 Prozent, außerdem erreichten alle der fünf Episoden weniger als eine Million Zuschauer ab Drei. Zwischen dem 26. und 28. Oktober standen von Montag bis Mittwoch wieder ausschließlich zweistellige Quoten in der jungen Altersgruppe fest. Dies reichte in besagter Woche für mittlere 10,00 Prozent. Auf den gleichen Mittelwert kam die vergangene Woche, die mit Marktanteilen zwischen 9,5 und 11,0 Prozent jedoch größeren Quotenschwankungen unterlag.
«Berlin – Tag und Nacht» liegt damit dem RTL II-Senderschnitt von 6,2 Prozent immer noch weit fern.
«Köln» kam selbigem zuletzt deutlich näher, allerdings schafften es die Rheinländer wieder, ihre Wochen-Schnitte weitestgehend stabil zu halten. Nachdem zwischen dem 11. und 15. Oktober 2015 mit durchschnittlich 7,1 Prozent der Werberelevanten die schwächste «Köln»-Woche aller Zeiten gemessen wurde, verbesserte sich die Soap in der Folgewoche wieder auf durchschnittlich 8,3 Prozent und damit auf das Niveau, das die Erstausstrahlungen auch in den zwei Wochen vor dem Serien-Tiefpunkt innehatten.
Mit durchschnittlich 8,8 Prozent Interessierten aus der jungen Altersgruppe verbesserte sich die Lage der filmpool-Produktion zwischen dem 26. und 30. Oktober dann sogar sichtlich. In der vergangenen Woche gab «Köln 50667» jedoch wieder auf mittlere 8,3 Prozent ab. Betrachtet man den Langzeittrend bei «Köln», so darf man sich bei RTL II durchaus Gedanken darüber machen, wie lange sich die Sendung noch auf diesem Niveau halten kann. 2014 hielten sich ein- und zweistellige Wochen-Schnitte in etwa die Waage, wobei die Fußball-WM die Marktanteile etwas drückte. Auch 2015 lag man bis August in den meisten Fällen entweder im Mittel über neun oder über zehn Prozent. Erst der September brachte deutliche Abschläge, sodass sich die 18 Uhr-Sendung innerhalb von sechs Wochen von 10,1 auf 7,1 Prozent verschlechterte, bevor die Quoten zuletzt wieder anzogen.
Was sonst noch geschah:
Lediglich
«Gute Zeiten, schlechte Zeiten» machte in der vergangenen Woche in der deutschen Soap-Welt auf sich aufmerksam – allerdings gleich mehrere Male. Zum einen gibt es mit Rona Özkan bald ein neues Gesicht bei der RTL-Soap zu begutachten. Die 21-Jährige stößt in der Rolle der Selma Özgul zum Serien-Cast hinzu. Selma ist die jüngere Cousine des Charakters Ayla. Özkan ergatterte die Rolle durch ein Casting, früher war sie unter anderem in der KiKA-Serie «Krimi.de» zu sehen.
«Grill den Henssler» trifft «GZSZ»: Gastrokritiker und «Grill den Henssler»-Juror Heinz Horrmann tritt bald als Gaststar in der Berliner Soap auf. Der Journalist und Buchautor spielt in der Vorabendserie sich selbst und versetzt das ‚Mauerwerk‘ in Aufregung. Leon erfährt nämlich über einen gemeinsamen Freund, dass Horrmann sein Mittagessen dort zu sich nehmen will. Das sorgt für Spannungen zwischen Leon und Vince.
Auch eine Rückkehr ist Thema bei «GZSZ», denn Mustafa Alin tritt bald wieder in seiner Rolle Mesut auf. Seine Geschichte sah vor, dass er nach der Trennung von seiner Frau Nele und dem damit einhergehenden Schock Berlin verlässt und in Istanbul einen Job annimmt.
Und so geht es weiter:
In «Berlin – Tag und Nacht» nimmt der Radiowettbewerb zu „Berlins Traumpaar“ seinen Lauf. Peggy und Basti machen es sich zum Ziel, das dritte Pärchen rauszuschmeißen, um ins Finale einziehen zu können. Fabrizio ist unterdessen fest davon überzeugt, dass er Alessia endlich rumkriegt, als diese in der Werkstatt aushilft. Ole kann sich das kaum vorstellen. Später ätzt Peggy wieder gegen Alessia und ihre Absprachen mit Basti enden in einem Streit. Paula hat genug von Peggy.
Bei «Köln 50667» startet Joleen glücklich in den Tag, denn Cem hat bei ihr übernachtet und plant sogar den Tag mit ihr. Die spaßige gemeinsame Zeit beenden die beiden mit einem romantischem Essen, Cem ändert sein Verhalten aber plötzlich wieder rapide. Elli leidet derweil noch immer sehr unter der Trennung von Paul, was Yannick nicht mitansehen kann. Er will sie ablenken, doch es kommt ein Deal dazwischen, den er von Bullet aufgetragen bekommt: Yannick soll von nun an auch in der Schule dealen.