Die erste Folge generierte noch tolle Zuschauerzahlen, doch danach ging es bergab: Im Nachtprogramm fristete die Vampir-Serie bei ProSieben schlussendlich ein Schattendasein.
Zusammen mit «The 100» hat ProSieben ab dem 29. Juli am Mittwochabend die Horrorserie «The Strain» ausgestrahlt. Die auf einem Roman von Regisseur Guillermo del Toro und Chuck Hogan basierende FX-Produktion lief im deutschen Fernsehen bislang nur im Pay-TV auf Sky Atlantic. Die Free-TV-Premiere der Pilotfolge war noch sehr gefragt, doch dann ging das Zuschauerinteresse merklich zurück – was den Münchner Privatsender letztendlich dazu veranlasste, die Vampire ins tiefe Nachtprogramm zu verbannen.
Doch der Reihe nach: Die Auftaktfolge erreichte auf dem Sendeplatz um 22.10 Uhr sehr schöne Quoten. 1,76 Millionen Menschen ab drei Jahren schalteten ein und sorgten somit für 8,8 Prozent Marktanteil. Da die rote Sieben im Normalfall beim Gesamtpublikum auf Werte im Bereich von fünf Prozent kommt, war dies ein erfreuliches Ergebnis zum Start. Auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lief es zunächst super: 1,16 Millionen Umworbene führten zu deutlich überdurchschnittlichen 15,3 Prozent Marktanteil. Etwas mehr als zehn Prozent Marktanteil sind für den Kanal sonst in dieser Gruppe drin.
Das Glück verließ ProSieben jedoch wie eingangs erwähnt sehr schnell wieder, denn bereits Folge zwei offenbarte einen gewaltigen Zuschauerschwund: Die Zielgruppen-Quote sackte auf 9,9 Prozent, die dazugehörige Reichweite auf 0,82 Millionen. Und das wohlgemerkt, obwohl «The 100» im Vorfeld das starke Quotenniveau der Vorwoche angesichts eines Marktanteils von 15,8 Prozent halten konnte. Anhand eines schlechten Vorprogramms konnte der Rückgang der Zuschauerzahlen also nicht erklärt werden. Insgesamt ging es runter auf 1,21 Millionen sowie 5,3 Prozent. Binnen Wochenfrist gewann man bei den Jüngeren immerhin einen Prozentpunkt dazu, womit sich die Quote auf 10,9 Prozent belief. 0,88 Millionen des umworbenen Publikums schauten zu, 1,20 Millionen waren insgesamt dabei.
Wiederum sieben Tage später wusste sich «The Strain» erneut zu verbessern: In der Zielgruppe wurden bei 0,92 Millionen Interessierten 11,2 Prozent verzeichnet, während bei allen Fernsehenden eine Quote in Höhe von 5,6 Prozent bei 1,25 Millionen Zusehern auf dem Papier stand. Insofern überraschte es durchaus, dass die Horrorserie mit der fünften Folge ruckartig wieder in den roten Bereich zurückfiel – und zwar ziemlich klar. Mehr als 6,1 Prozent wurden bei den Werberelevanten am 26. August nicht ermittelt. Die damit verbundene Reichweite sank auf 0,55 Millionen. Insgesamt verweilten 0,85 Millionen vor den TV-Geräten.
Ab dem 9. September hatte «The Strain» mit «Under the Dome» ein quotenschwächeres Lead-In hinzunehmen – was kurioserweise anfangs aber nicht zu einem weiteren Absturz, sondern zu einem leichten Aufschwung führte: 8,9 Prozent wurden bei den jungen Leuten verbucht. Die Gesamtreichweite kletterte auf 0,97 Millionen und damit immerhin wieder in die Richtung der Millionenmarke. Nach Ablauf der Wochenfrist trat schließlich erneut Ernüchterung ein, als der Zielgruppen-Marktanteil auf schwache 6,8 Prozent krachte. Lediglich 0,86 Millionen hielten «The Strain» die Treue – offenkundig zu wenig für ProSieben, das die Hoffnung nach dieser Ausstrahlung aufgegeben hat und die US-Serie mit sofortiger Wirkung auf 23.55 Uhr, also auf einem Slot nach «TV total», verschob.
Dieser Plan ging zumindest in der ersten Woche auf. Zwar schrumpfte die Reichweite bei allen Fernsehenden aufgrund der späteren Uhrzeit auf 0,43 Millionen, die Marktanteile fielen dafür ein wenig besser aus: 4,8 Prozent wurden insgesamt erzielt, 8,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. 5,8 Prozent standen bei den Jüngeren eine Woche später zu Buche. Bloß 0,27 Millionen Nachteulen, davon 0,21 Millionen Umworbene, wollten sehen, wie es weitergeht.
Deshalb zog ProSieben ein zweites Mal die Notbremse und versendete die letzten vier Episoden ab dem 7. Oktober gegen
1.45 Uhr. 0,19 Millionen (5,4 %) machten den Umzug mit, 0,15 Millionen (8,8 %) hiervon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Auf 7,4 und 9,4 Prozent gelangten die darauffolgenden Free-TV-Premieren, wobei die Reichweiten insgesamt auf 0,24 Millionen und 0,20 Millionen betrugen. Das Staffelfinale ging dann richtig unter und stellte mit gerade einmal 0,13 Millionen Zusehern ab drei Jahren einen Negativ-Rekord auf. Das entsprach 3,6 Prozent Marktanteil. 5,8 Prozent kamen bei den Umworbenen zustande, die zu 0,10 Millionen zugegen waren.
Kaum anzunehmen also, dass der zweite Durchgang von «The Strain» ebenfalls bei ProSieben eine Free-TV-Heimat finden wird. Nur 0,74 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen sich die 13 Folgen im Schnitt an. 0,52 Millionen davon befanden sich im werberelevanten Alter. Das zog im Mittel magere Marktanteile von 5,0 beziehungsweise 8,8 Prozent nach sich.