Schon mit Wiederholungen ergatterte RTL II am späten Abend und in der Nacht zuletzt oftmals hervorragende Einschaltquoten - was für die Premiere der fünften Staffel auf große Erfolge hoffen lässt.
Mit
«The Walking Dead» besitzt RTL II die Ausstrahlungsrechte an der vielleicht quotenrächtigsten internationalen Hitserie mit fortlaufender Handlung unserer Zeit. Ganz offenkundig weiß der Privatsender, welch einen Schatz er in seinen Archiven hortet - und dass die Zombies hin und wieder nach Freigang gieren. So zeigte man in den vergangenen zweieinhalb Wochen noch einmal sämtliche Folgen der bereits in den vergangenen Jahren ausgestrahlten Staffeln eins bis vier, zumeist in Doppel- oder Dreifachprogrammierungen zur späten Stunde. Wie alle anderen auch wusste Durchgang vier zuletzt in aller Regel zu überzeugen, bevor nun zu Halloween endlich Staffel fünf auf das Publikum losgelassen wird.
Zunächst einmal starteten die Folgen 36 bis 51 jedoch an den ersten beiden Sendetagen eher verhalten. Am Freitag, den 23. Oktober, wurde mit 0,79 Millionen Zuschauern zwar eine weit oberhalb der Norm befindliche Zuschauerzahl generiert, da jedoch die Startzeit mit 22:35 Uhr auch vergleichsweise früh war, reichte dies nur für dürftige 3,4 Prozent Marktanteil. Ähnlich war das Abschneiden in der werberelevanten Zielgruppe, wo 0,55 Millionen mit immerhin 6,2 Prozent einhergingen. Die spätere Episode verbesserte sich ein wenig auf 4,3 und 6,9 Prozent bei noch 0,65 Millionen. Noch schwächer fielen die Marktanteile am Samstagabend aus, als die frühere Episode um 23 Uhr sogar nur klar unterdurchschnittliche 3,1 und 5,0 Prozent bei 0,64 Millionen Fernsehenden verzeichnete, bevor anschließend immerhin 4,2 und 6,6 Prozent bei 0,61 Millionen möglich waren.
Am Sonntag durfte man ausnahmsweise erst nach Mitternacht auf Zuschauerjagd gehen, was zumindest den Marktanteilen sichtlich gut tat. Mit 7,0 und 8,8 Prozent bei maximal 0,63 Millionen Serienfans fielen schon die Werte beim Gesamtpublikum stärker aus als in den Vortagen in der Zielgruppe. Hier wurden nun sogar überragende 10,5 und 13,0 Prozent eingefahren, was die stärksten Werte des gesamten Rerun-Durchlaufs dieser Staffel bleiben sollten. Ab Montag verlief die Ausstrahlung dann endlich in geregelten Bahnen, die Fans konnten sich von nun an zumindest vier Tage lang auf den Startzeitpunkt 23:15 Uhr verlassen. Bis Mittwoch entsprachen die Zahlen einem klaren Muster: Die frühere Folge verzeichnete jeweils mit 0,56 bis 0,68 Millionen die höheren Reichweiten gegenüber den späteren Episoden, die sich mit 0,46 bis 0,57 Millionen zu begnügen hatten, die Marktanteile waren aufgrund der entspannteren Konkurrenzsituation jedoch stets nach Mitternacht höher. Fünf der sechs Folgen verzeichneten mit 7,9 bis 10,9 Prozent sehr gute bis herausragende Zielgruppen-Marktanteile, einzig die frühere Mittwochs-Ausgabe fiel mit 6,4 Prozent ein wenig ab.
In Anbetracht dessen überraschte es ein wenig, als am Donnerstag plötzlich schon die Episode um 23:15 Uhr auf 9,9 Prozent Zielgruppen-Marktanteil gelangte - nicht nur, weil man an den drei Vortagen bei "nur" 6,4 bis 8,8 Prozent rangierte, sondern auch und vor allem deshalb, weil im Anschluss geringfügig schwächere 9,5 Prozent verzeichnet wurden. Beim Gesamtpublikum hingegen wurde das Muster weiter beibehalten, hier standen zunächst 5,5 Prozent bei 0,73 Millionen und anschließend 6,4 Prozent bei 0,56 Millionen zu Buche. Die beiden letzten Folgen liefen dann am Freitag wiederum bereits ab 22:30 Uhr, was den Marktanteilen ein wenig schadete: Insgesamt wurden 3,1 und 4,5 Prozent bei bestenfalls 0,75 Millionen eingefahren, bei den Umworbenen standen 6,6 und 8,2 Prozent bei maximal 0,58 Millionen auf dem Papier.
«The Walking Dead»: Wie gefällt Ihnen die fünfte Staffel?
Durchschnittlich kamen die 16 Folgen der vierten «The Walking Dead»-Staffel in den vergangenen acht Tagen auf eine Reichweite von 0,62 Millionen, was bereits beim Gesamtpublikum sehr guten 5,3 Prozent Marktanteil entsprach. In der besonders stark umworbenen Zielgruppe wurden sogar 0,42 Millionen und 8,4 Prozent erzielt. Blickt man darüber hinaus darauf, wie sich der 51 Folgen umfassende Rerun-Marathon seit Mitte des Monats schlug, stehen sogar noch etwas bessere 5,8 und 9,2 Prozent auf dem Papier - allerdings bei einer schwächeren Zuschauerzahl von 0,52 Millionen. Was zunächst unlogisch klingen mag, lässt sich leicht erklären: Die Durchgänge eins bis drei wiederholte RTL II zuletzt in aller Regel in Dreifach-Ausstrahlungen, die noch tiefer in die Nacht hineinreichten. Entsprechend sahen weniger Zuschauer vor allem die dritte und letzte Folge eines Abends, wo hingegen die Marktanteile umso weiter in die Höhe schnellten, je später es wurde.
«The Walking Dead»: Quoten der Free-TV-Premieren
- S1: 1,23 Mio. (8,1% / 12,6%)
- S2: 0,94 Mio. (6,3% / 10,5%)
- S3: 0,85 Mio. (8,9% / 14,0%)
- S4: 0,98 Mio. (7,7% / 12,8%)
Worauf lassen die Rerun-Werte denn nun hinsichtlich der erstmals im frei empfangbaren Fernsehen anstehenden Präsentation von Durchgang fünf schließen? Zunächst einmal vor allem darauf, dass es absolut realistisch erscheint, dass nach den ersten vier Staffeln (siehe Infobox) auch die fünfte wieder einen zweistelligen Zielgruppen-Marktanteil mitnehmen kann. Gleichwohl scheint es, als sei der allergrößte «The Walking Dead»-Hype zumindest für RTL II bereits wieder vorbei, denn auch im Vorjahr zelebrierte der Sender im Vorfeld seiner vierten Staffel einen Wiederholungs-Marathon - und vor allem Durchgang drei war damals mit im Schnitt 0,87 Millionen Fernsehenden und sensationellen 8,7 bzw. 14,5 Prozent ungleich erfolgreicher unterwegs als die zahlreichen Reruns diesmal. Zwar sind die Werte aufgrund der stark divergierenden Startzeiten nicht 1:1 vergleichbar, doch da sowohl die Reichweiten als auch die Marktanteile klar rückläufig waren, lässt sich zumindest eine Tendenz erkennen. Nun ist die Frage, ob das Publikum schlicht ein wenig übersättigt von den zahlreichen bereits (zum Teil mehrfach) gezeigten Folgen oder eben generell von der Serie ist. Dies wird sich ab sofort zeigen.