James Bond versus Ethan Hunt, der Doppelnullagent im Geheimdienst Ihrer Majestät gegen die «Mission: Impossible»-Truppe. Quotenmeter.de lässt beide Franchises gegeneinander antreten. Es kann nur einen Gewinner geben ...
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Die Kräfte hinter der Kamera
Das «Mission: Impossible»-Franchise ist ein Tummelplatz für interessante Regisseure: Suspense-Genie Brian De Palma, Explosionskünstler John Woo, TV-Größe J.J. Abrams (der nach seinem Agentenfilm zwei «Star Trek»-Teile und den neuen «Star Wars» inszenieren durfte) und «Ratatouille»-Macher Brad Bird. Mit Christopher McQuarrie schwang sich für die Filmreihe zuletzt zudem ein fähiger Drehbuchautor auf den Regiestuhl. Die meisten Bond-Regisseure dagegen sind hauptsächlich allein für ihre 007-Einsätze bekannt. Erst in der jüngeren Vergangenheit wurden mit Marc Forster und Sam Mendes Filmemacher herangezogen, die sich bei Kritikern durch andere Werke einen respektablen Namen gemacht haben. Während «Monster's Ball»-Regisseur Forster jedoch bloß den viel kritisierten «Ein Quantum Trost» ablieferte, gelang «American Beauty»-Macher Mendes mit «Skyfall» ein Mörderhit. Dennoch kann der britische Geheimagent längst nicht von sich behaupten, solch eine Regie-Starpower zu bieten wie «Mission: Impossible», wo zudem jeder Regisseur seine eigene Handschrift durchschimmern lässt. Runde eins geht also klar an Ethan Hunt!
Weltweiter Erfolg
Den weltweiten Erfolg beider Filmreihen zu vergleichen, ist schwieriger, als es zunächst erscheinen mag. Denn absolut verlässliche Aufzeichnungen der Kinoeinspielergebnisse wurden erst im Laufe der Bond-Filmgeschichte global zu einer Selbstverständlichkeit. Hinzu kommt, dass aufgrund des Alters der 007-Saga die Inflation bei ihr ordentlich ins Gewicht fällt. Daher sind die folgenden Angaben mit Vorsicht zu genießen: Die offiziellen Bond-Filme spülten von 1962 bis 2012 insgesamt 5,95 Milliarden Dollar in die Kinokassen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Ergebnis von 258,87 Millionen Dollar pro Film. «Mission: Impossible» setzt mit 2,77 Milliarden Dollar Gesamtergebnis, jedoch auch mit einem Durchschnitt von 554,0 Millionen dagegen. Inflationsbereinigt kommt Bond derweil auf eine Gesamtsumme von 11,30 Milliarden Dollar Einspiel und auf Durchschnittseinnahmen von 491,13 Millionen Dollar. Man kann es also letztlich drehen und wenden: Diese Kategorie geht unentschieden aus. James Bond hat insgesamt mehr Geld zusammengerafft, doch Ethan Hunt holt pro Einsatz größere Schätze zurück ins Hauptquartier.
Erfolg in Deutschland
In der Bundesrepublik lockte nie ein Bond-Film weniger Menschen in die Kinos als Timothy Daltons zweite und letzte 007-Mission «Lizenz zum Töten»: 2,47 Millionen Filmfreunde lösten 1989 ein Ticket für den brutalen Bond-Rachethriller. Nur zwei «Mission: Impossible»-Filme waren hierzulande gefragter als Daltons finaler Agenteneinsatz – die ersten beiden Teile der Tom-Cruise-Actionreihe erreichten Besucherzahlen in der Höhe von 3,31 und 4,45 Millionen. Somit zeichnet sich eine gewisse Tendenz ab, welche Reihe in Deutschland am populärsten ist. Und diese Tendenz dürfte angesichts dessen, dass mit «Goldfinger» und «Feuerball» zwei Bond-Filme in Deutschland jeweils mehr als zehn Millionen Kinogänger erreicht haben, für jeden zur Gewissheit werden. Und tatsächlich: Mit alles in allem 136,56 Millionen verkauften Eintrittskarten und einem Schnitt von 5,94 Millionen Besuchern darf sich Deutschland ganz klar eine Bond-Nation nennen. «Mission: Impossible» zählt dagegen nur 12,01 Millionen Kinogänger sowie einen Schnitt von etwas mehr als 2,4 Millionen Interessenten pro Film.
Anerkennung bei den Academy Awards
Auch wenn «Mission: Impossible» mehrere World Stunt Awards abgeräumt hat: Beim wohl bekanntesten aller Filmpreise hat es bislang nicht einmal für eine einzige Nominierung gereicht, die Ethan Hunt hätte einstreichen können. Die Bond-Reihe hingegen hat allein schon bis einschließlich «Ein Quantum Trost» zwei Oscars erhalten und wurde für sieben weitere nominiert. «Skyfall» setzte dann neue Maßstäbe für das Agentengenre: Zwei Goldjungen hat der Milliarden-Dollar-Hit erhalten, für drei weitere wurde er nominiert. Dieses Duell geht also ohne jeden Zweifel an Bond, James Bond.
Die Stuntarbeit
Die James-Bond-Filme sind zwar bestens für ihre knalligen Actionsequenzen bekannt, jedoch beruhen diese zuweilen sehr auf guter oder einfach nur kreativer Effektarbeit. Was nicht bedeutet, dass die 007-Leinwandmissionen frei von spektakulären, minutiös geplanten Stunts sind. Vom Auto, das in «Der Mann mit dem goldenen Colt» im Sprung eine saubere Schraube macht, bis hin zu den Parkourszenen in «Casino Royale»: In über 50 Jahren Bond-Historie haben sich einige ansehnliche Stunts angesammelt. Doch in nur fünf Filmen hat sich die «Mission: Impossible»-Saga mit ihren Stunteinlagen einen Sonnenplatz in der Filmgeschichte erarbeitet: Egal, ob es die Burj-Khalifa-Kletterszene aus Teil vier ist, die atemberaubende Motorradjagd in «Mission: Impossible – Rogue Nation» oder die kultige Abseilsequenz aus dem Original … James Bond mag schmucke Autos und coole Gadgets haben, doch Tom Cruises Sehnsucht nach der extra Dosis Adrenalin macht «Mission: Impossible» im Stuntsektor zur Nummer eins!
Der Endstand
In fünf Kategorien sind die Reihen gegeneinander angetreten, und wie es sich für Superagenten gehört, haben sie das nahezu Unmögliche geschafft: Mit jeweils drei Punkten geht dieser Wettkampf unentschieden aus. Zumindest in der regulären Spielzeit. Nun geht es in die Verlängerung. Und da sind die Fans gefragt ...
Welche Filmreihe findet ihr besser?
Die neue Bond-Mission «SPECTRE» startet am 5. November 2015 in den deutschen Kinos.