Der ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media hat eine Studie in Auftrag gegeben: Das wenig überraschende Ergebnis. Der Wandel in der Mediennutzung gehe langsamer vonstatten als gedacht.
Wie arg bedrohen neue Dienste wie Amazons Prime Video, Sky Anytime oder Netflix die klassische und lineare Mediennutzung. Während die Anbieter solcher Dienste natürlich darauf verweisen, dass die mediale Revolution in vollem Gange ist, zeigen dies Daten der AGF und nun auch eine Studie von ProSiebenSat.1-Vermarkter Seven One Media nicht. Demnach nutzen die Deutschen pro Tag mehr als neun Stunden lang Medien – gerne auch parallel. Etwa jeder Dritte surfe parallel zum Fernsehen auch im Netz.
259 Minuten, also etwa die Hälfte der Zeit, wird ferngesehen – entweder auf Abruf oder linear. Gerade aber die neuen Abrufdienste seien vor allem beim sehr jungen Publikum beliebt, darüber hinaus aber nicht, heißt es in der Studie. Eine solch kostenpflichtige VOD-Nutzung (wie bei Amazon oder Netflix) mache aber selbst bei dem Viertel der Befragten, das angab, sich Programme gern selbst zusammenzustellen, im Schnitt nur 14 Minuten pro Tag aus. Es ist eine überwiegend junge Zielgruppe unter 30 Jahren, die Medien so konsumiert.
"Der erwartete Boom der kostenpflichtigen Videonutzung ist trotz des Markteintritts namhafter Anbieter bisher ausgeblieben." Guido Modenbach, Geschäftsführer Market Intelligence bei SevenOne Media. Eines ist aber auch klar. Die AGF muss bei der Messung nach rüsten; denn rund elf Prozent der 14- bis 29-Jährigen konsumieren Medien auf einem Wege, der derzeit noch nicht messbar ist. Im Gesamtmarkt liegt dieser Anteil bei gerade einmal zwei Prozent.