Großer Jubel beim kleinen Sender in Köln. Und auch in München freut man sich. Nach schwachen Quoten zuletzt steigerte sich «Big Brother» auf die zweitbeste Zuschauerzahl der Staffel.
Da knallen die Sektkorken beim kleinen Sender RTL Nitro: Der letzte reguläre Spieltag der Qualifikationsphase für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich hatte es in sich. Die Niederlande konnten sich nur noch mit einem Sieg in die Play-Off-Phase retten, mussten zugleich aber hoffen, dass die Türkei gegen Island verliert. Der kleine Männersender zeigte deshalb beide Spiele ab 20.45 Uhr in einer Konferenzschaltung. Die Partie der Niederlande gegen Tschechien, die diese sogar mit 2:3 verloren, wurde von Marco Hagemann begleitet, der sonst zu hören ist, wenn die deutsche Nationalmannschaft bei RTL spielt. Moderator Markus Kavka und sein Experte Steffen Freund durften von vor Ort berichten. Und der Aufwand hat sich gelohnt.
Unter dem Strich steht das beste Ergebnis der Senderhistorie: Erstmals in seiner Geschichte kam eine Sendung von RTL Nitro auf mehr als zwei Millionen Zuschauer. Der lange Fußballabend spülte den Kanal damit auf Augenhöhe mit Sat.1 und VOX – man überholte Stationen wie RTL II oder kabel eins. Während der zweiten Halbzeit wurden im Schnitt 2,03 Millionen Zuschauer gemessen, die Quoten lagen bei 7,7 Prozent insgesamt und 7,9 Prozent in der klassischen Zielgruppe. 0,75 Millionen Fußballfans waren zwischen 14 und 49 Jahren alt.
Gefragt war auch schon der erste Durchgang, der um 20.45 Uhr angepfiffen wurde. Die Konferenzschaltung erreichte da 1,53 Millionen Zuschauer insgesamt. 0,65 Millionen gehörten den Umworbenen an, was einer tollen Quote in Höhe von 5,7 Prozent entsprach. Die starke Fußballübertragung half letztlich auch einem Sitcom-Neustart, der regulär immer freitags zu sehen sein soll. Eine Preview von
«Brooklyn Nine-Nine» zeigten die Kölner am Dienstagabend ab 23.00 Uhr. 0,35 Millionen Bundesbürger wollten das amerikanische Format sehen. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag man ein gutes Stück über dem eigentlichen Senderschnitt – nämlich bei 2,5 Prozent.
Nicht nur für RTL Nitro lief es rund. Die Entscheidungsshow von
«Big Brother», die sixx ab 20.15 Uhr zeigte, holte die zweitbeste Reichweite der Staffel. Das überrascht ein wenig, weil die Tageszusammenfassungen am Wochenende mit teils weniger als einem Prozent in der Zielgruppe neue Tiefstwerte einfuhren und man über ein ernsthaftes Quotenproblem sprach. Eine aufkommende Liebelei im Haus hatte jedoch schon am Montag für einen Sprung gesorgt (die Quote stieg zu Wochenbeginn auf zwei Prozent). Am Dienstag nun, als die Bewohner für zahlreiche Regelverstöße hart bestraft wurden, generierte die Reality Show von Endemol Shine im Schnitt 0,51 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Knapp die Hälfte gehörten der klassischen Zielgruppe an. In dieser übertraf die rund zweistündige Liveshow mit 2,3 Prozent die Erwartungen.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.