Die WDR-Show interessierte bedenklich wenig Fernsehende. Auch «Wer hat's gesehen?» musste sich im NDR mit vergleichsweise niedrigen Zahlen begnügen.
Am Fußball führte in der Sonntags-Primetime kein Weg vorbei. Das Spiel der DFB-Elf, das RTL übertrug, drückte die Werte der meisten Formate, die zeitgleich ausgestrahlt wurden. Darunter befanden sich auch Sendungen der Dritten. Beim WDR litt unter anderem das ohnehin schon schwächelnde
«Zimmer frei!», welches sich bei der öffentlich-rechtlichen Anstalt bereits auf Abschiedstour befindet. Im Jahr 2015 kürzte man die Episodenzahl bereits gehörig, der Mix aus Talk- und Unterhaltungsshow soll bis 2016 schließlich ganz eingestellt werden. Das verwundert nicht, betrachtet man die bereits seit längerer Zeit gewöhnungsbedürftigen Marktanteile des Kult-Formats, die nun wohl aufgrund der Fußball-Berichterstattung wohl zusätzlich noch etwas abgaben.
Mit einer Laufzeit von einer Stunde ab lief die Sendung ab 22.15 Uhr jedoch nur etwa die ersten 15 bis 20 Minuten gegen das Live-Spiel. 350.000 Zuschauer entschieden sich am Sonntagabend für «Zimmer frei!» mit Gast Konrad Beikircher. Das von Christine Westermann und Götz Alsmann moderierte Format, das beim WDR schon seit Juli 1996 läuft, verzeichnete so einen Gesamtmarktanteil von 1,3 Prozent. Im Schnitt verbuchen WDR-Programme sonst 2,3 Prozent. 60.000 14- bis 49-Jährige führten in der jungen Altersgruppe zu 0,6 Prozent.
Nicht besonders glücklich werden auch die Verantwortlichen des NDR mit der Performance von
«Wer hat's gesehen?» sein. Die Quizshow begann bereits um 21.45 Uhr und lief damit nahezu komplett gegen die Partie der Nationalmannschaft. 580.000 Interessierte generierten immerhin 1,8 Prozent beim Publikum ab Drei. Auch hier wurde also die Sendernorm von 2,5 Prozent Gesamtmarktanteil verfehlt. Dafür schnitt «Wer hat's gesehen?» beim jungen Publikum schlechter ab als «Zimmer frei!». 50.000 junge Zuschauer bewirkten in dieser Altersgruppe 0,4 Prozent.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.