Der ARD-Talk zur Flüchtlingskrise lief sogar stärker als der 20.15-Uhr-Spielfilm und punktete auch beim jungen Publikum.
Jetzt schon die neue Nummer 1
Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel sich zur Flüchtlingskrise an einem Mittwochabend und nicht sonntags - beim eigentlichen Polit-Talk Nummer 1, äußert, erstaunt. Günther Jauch ist jetzt schon auf Abschiedstour im Ersten, keine zehn Sendungen wird er mehr machen. Danach ist Anne Will wieder das Zugpferd schlecht hin und einen Vorgeschmack darauf gab es nun schon am Mittwoch. Will führte in gewohnter Manier durch die Sendung. Gut vorbereitet, solide und sympathisch. Aber einmal mehr wurde deutlich, dass man mit «Anne Will» wieder von Vielem weg geht, was man vor «Günther Jauch» haben wollte. Eine andere Herangehensweise, eine Modernisierung des Talkformats und eine vermehrte Ansprache des jungen Publikums. Jauch hat das umgesetzt und dafür wieder und wieder Haue bekommen. Will wird nun wieder ihren Weg gehen. Den einer Zeit vor Günther Jauch im Ersten.
Kurz kommentiert von Manuel Weis
Darüber spricht Deutschland am Donnerstagmorgen: Eine Stunde lang stand Kanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend im Fernsehen Rede und Antwort; und natürlich war die Flüchtlingskrise das elementare Thema. Für die kommende Sonntags-Talkerin «Anne Will» konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Natürlich fielen die Zuschauerzahlen deutlich höher aus als bei anderen Sendungen, die ja immer erst eine Stunde später On Air gehen. Ab 21.45 Uhr kam Will auf 3,45 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und somit den besten Wert des Jahres. Maßgeblicher – und vergleichbarer – ist hier die Quote: Mit 13,8 Prozent gesamt lief es ebenfalls so gut wie seit November 2014 nicht.
Erfreulich für Das Erste: Die Kanzlerin lockte auch einige junge Menschen an. Hier kam das Gespräch zwischen den beiden Damen auf starke 7,9 Prozent, lag also deutlich oberhalb des Senderschnitts. 0,72 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten ein; mehr als doppelt so viele wie eine Woche zuvor.
«Anne Will» war, betrachtet man die Quoten im Gesamtmarkt, sogar gefragter als der 20.15-Uhr-Spielfilm
«Blütenträume», der mit 11,5 Prozent auf ein unter dem Strich ordentliches Ergebnis kam. 3,47 Millionen Leute schauten insgesamt zu. Beim jungen Publikum sorgte die Tragikomödie mit Nadeshda Brennicke für eine kleine Überraschung. Sie holte 9,3 Prozent, was selbstverständlich weit oberhalb des Schnitts des Ersten liegt.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.