Während die Serie über den ‚Fixer‘ aus L.A. nicht ganz so viele Zuschauer einbüßen musste, verloren Dr. William Masters und Kollegen umso deutlicher an Zuspruch.
«Ray Donovan» - die 4. Staffel
VORSICHT SPOILER:
Das Staffelfinale der dritten Season von «Ray Donovan» ebnet den Weg für Neuanfänge. Weiterhin wird Jon Voight als Rays Vater Mickey im Format zu sehen sein, obwohl sich dieser am Ende der dritten Staffel in großer Gefahr befand. Die neue Staffel soll vor allem davon handeln, dass Ray sich den Geistern seiner Vergangenheit stellen muss. Dieser Umstand führt den 'Fixer' in eine neue Großstadt.Der Sonntagabend ist unter Kabel-Sendern besonders heftig umstritten. An diesem letzten Tag der Woche programmieren die großen Sender wie HBO oder AMC ihre Serien-Hits, darunter etwa «Game of Thrones» oder «The Walking Dead». Auch Premium-Sender Showtime mischt bei diesem Quoten-Wettstreit eifrig mit, gleichwohl der Kanal mit seinen Formaten noch weit davon entfernt ist, an die Werte der genannten Konkurrenz-Serien heranzukommen. Ab dem 12. Juli 2015 traten die Showtime-Dramen «Ray Donovan» und «Masters of Sex» bereits im Rahmen ihrer dritten Staffeln am hart umkämpften Kabel-Sonntag an – und das im Doppelpack. Die neuen Staffeln beider Serien endeten am 27. September 2015, beide Formate hatten Verluste zu verkraften. Allerdings fielen diese unterschiedlich hoch aus.
«Ray Donovan» hat eine Sonderstellung bei Showtime inne. Die Premiere des Formats um den titelgebenden Problemlöser aus Los Angeles lockte einst 1,35 Millionen Zuschauer an und avancierte dadurch zur meistgesehenen Serien-Premiere beim Premium-Sender. Nur hinter «Homeland» stellt «Ray Donovan» zudem das zweitbeliebteste Showtime-Format dar. Nachdem die zweite Season im Schnitt 1,51 Millionen Personen im Rahmen der Live-Ausstrahlungen zu Showtime lockte, ging der Sender entsprechend zuversichtlich in die neue Staffel. Schon allein deshalb, weil «Ray Donovan» seine Reichweite im Zuge von Staffel zwei steigerte: Staffel eins verfolgten im Mittel noch 1,43 Millionen Zuschauer.
Am Sonntagabend zu überzeugen ist jedoch alles andere als eine leichte Aufgabe, insbesondere weil das um 21 Uhr startende «Ray Donovan» im Time-Slot mit HBOs «True Detective» oder TNTs «The Last Ship» konkurrierte. Der Auftakt verlief mit nur 1,04 Millionen Interessierten erschreckend schwach. Tatsächlich verbuchte der Staffelstart die niedrigste Reichweite im Zuge einer neuen «Ray Donovan»-Folge, die jemals gemessen wurde. Daraufhin ging es langsam aufwärts für die Serie um Hauptdarsteller Liev Schreiber. Die zweite Folge führten sich am 19. Juli bereits 1,26 Millionen Personen zu Gemüte, Episode drei verbesserte sich erneut und unterhielt 1,44 Millionen Menschen ab zwei Jahren. Ausgabe zwei gelangte in der werberelevanten Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen jedoch nicht einmal unter die Top 50 der beliebtesten Kabel-Sendungen des Tages, Folge drei rangierte am 27. September auf Platz 33.
Erneut fielen die Reichweiten in den beiden folgenden Wochen jedoch auf zunächst 1,37 und später 1,32 Millionen Interessierte zurück. Am 16. August zeigte sich schließlich, welchen Einfluss die Konkurrenz «True Detective» auf «Ray Donovan» hatte. Die erste Episode von «Ray Donovan» nach dem Staffelfinale der HBO-Serie erzielte mit 1,61 Millionen Zuschauern gleich den Staffelbestwert, der infolge dessen nicht mehr überboten werden sollte. Das Glück währte jedoch nicht lange, denn schon am 23. August debütierte «Fear The Walking Dead» auf AMC und drückte die Zuschauerzahl von «Ray Donovan» im 21 Uhr-Slot wieder auf 1,37 Millionen Personen.
Alle aktuellen Showtime-Dramen
- «Shameless» (seit 2011)
- «Homeland» (seit 2011)
- «Ray Donovan» (seit 2013)
- «Masters of Sex» (seit 2013)
- «Penny Dreadful» (seit 2014)
- «The Affair» (seit 2014)
- «Billions» (seit 2016)
Bis zum Staffelfinale hielt sich die Drama-Serie Showtimes konstant zwischen 1,41 und 1,45 Millionen Interessierten, ehe die letzte Episode der dritten Staffel am 27. September 1,5 Millionen Zuschauern entgegenflimmerte. Ein versöhnlicher Abschluss einer Staffel, die alles andere als gut begann. Letztendlich belief sich der Zuschauerschnitt in Staffel drei auf 1,39 Millionen Zuschauer. Damit verlor «Ray Donovan» gegenüber der Vorstaffel im Schnitt etwa 120.000 Interessierte.
‚Sex sells‘, heißt es des Öfteren in der Werbebranche. Für «Masters of Sex» gilt dies dieser Tage nicht mehr. Zwar startete die erste Staffel der Drama-Serie um den Sexualforscher William Masters und seine Assistentin Virginia Johnson mit durchschnittlich 1,07 Millionen Zusehern noch ganz passabel, schon Staffel zwei bewegte sich jedoch mit mittleren 0,80 Millionen Fans der Live-Ausstrahlungen unaufhaltsam auf einen bedenklichen Bereich zu. Bereits mit diesen Zahlen war «Masters of Sex» weit davon entfernt, am Kabel-Sonntag eine wichtige Rolle zu spielen. Trotzdem vertraute Showtime weiter auf die Serie, die jeweils direkt nach «Ray Donovan» um 22 Uhr an den Start ging und ebenfalls über 12 Episoden verfügte.
In diesem Slot musste sich «Masters of Sex» beispielsweise den neuen HBO-Comedies «Ballers» und «The Brink» stellen, während FX «The Strain» zeigte und TNT «Falling Skies». Dennoch fand sich im 22 Uhr-Sendeplatz der vermeintlich leichtere, vergleicht man diesen mit dem «Ray Donovans». Das half «Masters of Sex» jedoch auch nicht weiter. Die ersten vier Folgen schwankten stets zwischen schwachen 509.000 und 583.000 Interessierten. Für einige überraschend, verlängerte Showtime jedoch sowohl «Ray Donovan» als auch «Masters of Sex» am 11. August für eine weitere Staffel.
Diese Ankündigung scheint einen Effekt auf das Zuschauerinteresse gehabt zu haben, denn daraufhin stiegen die Quoten deutlich an. Am 16. August stand mit 730.000 Zuschauern der Staffelrekord fest. Während die ersten fünf Folgen im Schnitt auf 550.000 Interessierte kamen, unterhielten die Ausgaben sechs bis zwölf 620.000 Personen. Natürlich lagen diese Zahlen noch immer nicht im grünen Bereich und es stellt sich die Frage, welche Ziele Showtime überhaupt mit «Masters of Sex» verfolgt.
Im Rahmen der TCA Press Tour erklärte sich David Nevins: Genauso wie «Ray Donovan» sei «Masters of Sex» eine der Serien, die Showtime ihren besonderen Charakter verleihen und sinnbildlich dafür seien, wofür Showtime stünde – Qualitäts-Programm, das man nirgendwo sonst im Fernsehen finde. Zweifelhaft, ob dieser Umstand «Masters of Sex» in Staffel vier noch einmal auf ein anständiges Quotenniveau hievt.