Auf dem Markt der Nachrichtensender zeichnet sich derzeit eine zunehmende Dominanz von N24 ab, während Phoenix böse abrutscht. Bei den Kindern überrascht derweil der Disney Channel mit einem neuen Rekordwert.
Angesichts der Flüchtlingskrise sowie des VW-Skandals konnten die Nachrichtensender auch im September wieder nicht über einen Mangel an interessantem Material klagen - zumal gerade das Thema Asyl eines ist, das nicht nur den klassischen "News-Junkie" umtreibt. So recht vermag allerdings nur die Entwicklung von
N24 zu beeindrucken, das mit 1,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zum dritten Mal in Folge Zugewinne verzeichnete und auf den stärksten Monats-Marktanteil seit fast anderthalb Jahren zu verweisen hat. Letztmals wurde ein derart hoher Wert nämlich im April 2013 verzeichnet. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hat die News-Schiene am Morgen zwischen sechs und neun Uhr, die auf tolle 2,3 Prozent gelangte.
Damit lag man diesmal einen halben Prozentpunkt vor dem Hauptkonkurrenten
n-tv, das in der klassischen Zielgruppe gerade einmal auf 1,0 Prozent gelangte. Damit wurde der Vormonats-Wert ebenso gehalten wie der Senderschnitt, der in der Regel zwischen 0,9 und 1,0 Prozent hin- und herpendelt. Ein schlechter Monat war der September für n-tv also gewiss nicht, doch N24 holte bedeutend mehr heraus - auch in Anbetracht der Tatsache, dass man die Sendernorm von 1,2 Prozent um ein Viertel überbot. Dramatisch lasen sich hingegen die gerade einmal 0,6 Prozent von
Phoenix, das somit so schwach wie seit fast acht Jahren nicht mehr abschnitt. Zuletzt kamen in sieben der acht Monate dieses Kalenderjahres 0,8 Prozent zustande.
ZDFinfo war mit 1,2 Prozent auf gewohnter Flughöhe zu finden - zumindest, wenn man die beiden Vormonate als Vergleichswert zurate zieht, denn bis Mitte dieses Jahres waren eher 0,9 bis 1,0 Prozent die Norm.
Bei den Kindersendern gibt es ein bemerkenswertes "Comeback" zu vermelden, denn nachdem der
Disney Channel zuletzt dreimal in Folge mehr oder minder deutlich an Zuspruch verlor, standen diesmal tolle 10,2 Prozent in der Kernzielgruppe der 3- bis 13-Jährigen (zwischen 6 Uhr und 20:15 Uhr) zu Buche. Erstmals in der Sendergeschichte - die zumindest im Free-TV allerdings auch nur bis zum Januar 2014 zurückreicht - wurde damit ein zweistelliger Marktanteil verzeichnet. Gegenüber dem Vormonat legte man fast zwei Prozentpunkte drauf. Besonders erfolgreich schnitt der «Phineas und Ferb»-Tag am 5. September ab, der 14,1 Prozent der jungen Zielgruppe aufwies. Ein verlässlicher Quoten-Hit ist derweil die Telenovela «Violetta», die im Monatsmittel herausragende 14,2 Prozent verzeichnete.
Generell war der September ein äußerst vorzeigbarer Monat für die Kinder- und Familiensender.
Super RTL verlor mit 20,3 Prozent zwar beinahe einen Prozentpunkt, konnte andererseits aber seine Marktführung zum dritten Mal in Folge behaupten und lag erneut deutlich oberhalb des Schnitts der TV-Saison, der bei gerade einmal 18,4 Prozent lag. Etwas anders verhält es sich beim
KiKa, der sich in der jüngeren Vergangenheit meist über Werte von über 20 Prozent freuen durfte, zuletzt allerdings auf 19,1 Prozent zurückfiel. Insofern dürfte der September-Wert von 19,5 Prozent ein zweischneidiges Schwert sein: Man hat im Vergleich zum Vormonat leicht zugelegt, läuft dem Vorjahr allerdings noch ein wenig hinterher - und muss sich zum dritten Mal in Folge der privaten Konkurrenz geschlagen geben. Unspektakulär waren derweil die 9,1 Prozent von
Nick, welche exakt dem August-Wert entsprachen. Im August ging hiermit immerhin noch der Bronzeplatz einher, diesmal lag man klar hinter Disney.
Wenig Bewegung gab es derweil bei den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe. Der Frauensender
sixx gab zwar von 1,7 auf 1,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ab, befand sich damit allerdings deutlich eher in der Normalität als zuletzt. Schließlich waren besagte 1,7 Prozent zuletzt ein neuer Allzeit-Rekord in der Geschichte des Spartensenders.
ProSieben Maxx verbesserte sich derweil minimal auf 1,2 Prozent, was nicht zuletzt auch den starken Football-Quoten am Sonntagabend zu verdanken gewesen sein dürfte. Für die großen Schlagzeilen ist dieser Wert allerdings auch nicht gut, schließlich wurde er bereits zwischen April und Juli in drei von vier Fällen eingefahren. Mit einem Zehntel mehr hätte man gleichwohl einen neuen Allzeit-Rekord vermelden können.
Sat.1 Gold lag wie zuletzt schon bei 1,4 Prozent.
Zunächst einmal nur in der Spitze herausragend schnitt
Sport1 ab, das sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der klassischen Zielgruppe 1,0 Prozent generierte. Mit der Europa League hat man nun allerdings neben dem Dauerbrenner «Doppelpass» ein weiteres Zugpferd, das dem Sender einige Male meilenweit überdurchschnittliche Werte bescheren dürfte - das Auftaktspiel des FC Schalke 04 gelangte schon einmal auf über zwei Millionen Fernsehende und gigantische Marktanteile von etwa acht Prozent. Deutlich weniger Highlights hat im direkten Vergleich
Eurosport vorzuweisen, das mit 0,6 Prozent aller und 0,5 Prozent der jungen Konsumenten folglich auch klar schwächere Werte generierte - allerdings auf einem Niveau, das für den international agierenden Sportsender durchaus als Normalität zu bezeichnen ist.
Normalität ist auch ein gutes Stichwort für das Abschneiden der weiteren Discovery-Plattformen
DMAX und
TLC. Während der Männersender mit 1,8 statt 2,0 Prozent der 14- bis 49-Jährigen in eben jene zurückkehrte, nachdem man zuletzt einen herausragend starken Wert verzeichnet hatte, bleibt das weibliche Pendant mit 0,3 Prozent auch nach gut einem Jahr weitgehend in der Irrelevanz versteckt. Insgesamt generierte DMAX grundsolide 1,0 Prozent, TLC hatte 0,2 Prozent vorzuweisen. Und
RTL Nitro blieb beim Gesamtpublikum mit 1,5 Prozent auf dem August-Niveau, das wiederum minimal oberhalb des Saison-Mittelwerts lag.