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IFA 2015: Die Entdeckung der Dunkelheit

So merkwürdig es bei all den aufwendig inszenierten Hallen auch klingen mag, aber auf der IFA 2015 haben die großen Hersteller von Fernsehgeräten die Dunkelheit für sich entdeckt.

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Die 4K-Problematik in der Realität


Dem Nürnberger GfK-Marktforschungsinstitut zufolge kauft sich lediglich jeder zehnte Deutsche einen Ultra-HD-Fernseher. Wenn dieser Glück hat, wird seine Anschaffung aber erst in Jahren belohnt werden. Denn de Grundproblematik bei der Anschaffung eines 4K-fähigen Gerätes, geschweige denn eines mit höherer Auflösung, liegt darin, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr wenige Inhalte mit entsprechender Qualität zu finden sind. Momentan legen nämlich nur wenige Fernsehproduzenten viel Wert darauf, in 4K-Format zu produzieren.

Bei 4K handelt es sich um einen Bildstandard, der bei der vierfachen Auflösung des uns bekannten HD-Fernsehens anzusiedeln ist. Expertenschätzungen zufolge werden bis Ende des Jahres etwa eine Million Haushalte einen UHD-Fernseher besitzen. Sender wie Das Erste oder ZDF senden bis heute aber noch nicht einmal in Full-HD-Schärfe, gerade erst im letzten Jahr wurde die gesamte Studiotechnik auf HD-Fernsehformat umgestellt. Nach 4K-Inhalten sucht man beinahe vergeblich, weder Kabel Deutschland, noch Unitymedia besitzen 4K-Kanäle.

Einzig und allein Internetanbieter wie Netflix oder Amazon versorgen die Konsumenten mit 4K-Inhalten. US-Serien wie «House of Cards» werden in 4K-Auflösung ausgestrahlt, jedoch setzt dies ein Platin-Abonnement voraus, empfohlen wird sogar eine Internetleitung von mindestens 25 Megabit pro Sekunde. In Deutschland arbeitet Maxdome an 4K-Angeboten, bislang ist aber noch nicht mehr bekannt. Des Weiteren müssen der Fernseher selbst und der Netflix-Player das Format unterstützen, doch nicht jedes Gerät ist dazu in der Lage.

Bei Amazon ist die Grundvoraussetzung, um 4K-Inhalte zu empfangen, Kunde von Amazon-Prime zu werden. Wer das richtige Fernsehgerät besitzt, kann hier Blockbuster wie «Captain Phillips» und «The Amazing Spiderman 1+2» in ultrascharfer Qualität begutachten. TV-Hersteller versuchen Ultra-HD-Fernseher medienwirksam zu vertreiben, doch alles in allem lässt sich sagen: Zwar werden die Geräte allmählich günstiger, die Inhalte, Anschlüsse und Ausgabegeräte fehlen aber noch, um als Kunde Wert aus diesen Fernsehern ziehen zu können. Aber vorsicht: Die bisherigen Amazon-Geräte "Fire TV" und "Fire Stick" können kein 4D-Signal an die Fernseher weitergeben.

Tipp: Wer sich ein UHD-Gerät anschaffen möchte, sollte auf jeden Fall Preisvergleiche der verschiedenen Anbieter anstellen. Außerdem sind noch die Kosten für einen Fire-Stick und eine einwandfreie Internetverbindung mit einzuberechnen. Die Haushalte, die sich ein UHD-Gerät angeschafft haben bzw. kurz davor sind sich eines anzuschaffen, sollten in naher Zukunft aber nicht mit einer allzu großen Auswahl an 4K unterstützten Formaten rechnen.
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09.09.2015 15:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/80667
Patrick Wehner, Mario Grüninger

super
schade


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Tags

Captain Phillips House of Cards The Amazing Spiderman 1+2

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