Schlimmer hätte es nicht laufen können. «Mila» startet mit Quoten, die Sat.1 nur aus den schlimmsten «Newtopia»-Tagen kannte. Und «Unser Tag» beginnt sogar noch schwächer.
Medien-Echo zu «Mila»
Ob sie nun «Verrückt nach Clara», «Alles außer Sex», «Schulmädchen», «Verliebt in Berlin» oder «Mila» heißen. Ob man sie nun wie Mila im Ballhaus Rixdorf mitten in hippen Berlin-Kreuzkölln dreht, oder wie alle anderen in den Babelsberger Filmstudios, ausnahmslos jede deutsche Frauenserie wirkt, als sei sie von den gleichen Autoren, den gleichen Set-Designern, Castern und Maskenbildern gestaltet worden. (...) Es ist ein immer währender langweiliger Kompromiss, dem vor allem eins fehlt, es beginnt mit M wie Mila, es ist ein wirklich schönes Wort, es heißt: Mut.
Aus Welt.de:
"Mila" zeigt die ganze Mutlosigkeit im deutschen TV"
In der drolligen Seifenoper „Mila“ drückt Sat.1 das letzte bisschen Luft aus dem Berlin-Hype
Aus FAZ.net:
"In 287 Tagen soll ihr Leben ein anderes sein"
Um sich von den Eskalations-Geschichten einer Berliner Chaos-Truppe bei RTL II abzusetzen, herrscht bei «Mila» Heiterkeit, Harmonie, mitunter auch jede Menge Kitsch und (zumindest in der Debüt-Folge) zu viele Albernheiten. Das mag einen Primetime-Film tragen, für eine tägliche Soap hat es bislang aber auch immer eine Prise Spannung und Ernsthaftigkeit gebraucht.
Aus Quotenmeter.de:
'Reicht 'nett' für den Vorabend aus?Via Twitter jubelt Sat.1 in diesen Minuten über die Quoten des
«Frühstücksfernsehens» am Montag. Die viereinhalbstündige Live-Sendung aus Berlin holte zum Wochenstart im Schnitt 16,4 Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen und war somit deutlich Marktführer. Den Jahresbestwert verfehlte man um gerade einmal 0,2 Prozent. Dass Sat.1 sich öffentlich darüber freut, ist legitim. Eigentlich aber hätte die PR-Abteilung des Senders viel lieber etwas über den wichtigen Vorabend-Neustart
«Mila» gepostet. Dessen Ergebnisse fielen aber bei Weitem nicht so aus wie von der Führungsriege des Bällchensenders gewünscht.
Ab 19.00 Uhr kam die Produktion von UFA Serial Drama auf gerade einmal 6,4 Prozent Marktanteil. Erhofft hatte man sich in München deutlich zweistellige Ergebnisse. Mehr als 1,02 Millionen Fans wollten den Start der Geschichte rund um die Nachwuchsjournalistin, die sich nun auf die Suche nach einem Mann für das Leben begibt, gar nicht sehen. Somit war «Mila» zum Auftakt so gefragt wie die Reality «Newtopia» an ihren schlechtesten Tagen. Für Sat.1 sind die gemessenen Werte ohne Frage ein Schlag ins Gesicht. Die aufwändige Kampagne schien ins Nichts verpufft zu sein.
Gefällt etwa der grundlegende Ansatz nicht? Sind die Zuschauer der nächsten Romantic Comedy beim Sender überdrüssig? Wenn das so ist, dann hat man in München und am Produktionsstandort Berlin ein großes Problem. Dailys arbeiten mit einem Vorlauf von rund acht Wochen – heißt: So lange kann man die Ausrichtung des Formats nicht ändern. Und ob «Mila» so lange überhaupt zu sehen sein wird, darf infrage gestellt werden. 2013 kam «Patchwork Family» mit immerhin 7,4 Prozent aus dem Startblock - und wurde nach einem Monat abgesetzt. Schneller könnten Änderungen beim neuen Magazin
«Unser Tag» passieren, dessen Premiere ab 19.30 Uhr noch mehr verhunzt wurde. Die Quoten sanken hier auf miese 5,0 Prozent. Gerade einmal 0,88 Millionen Menschen wollten die Premiere mit Moderatorin Mara Bergmann sehen.
Die direkt im Anschluss gezeigten
«Sat.1 Nachrichten» liefen somit schwach wie immer und bescherten dem Privatsender gerade einmal 4,8 Prozent Marktanteil. Zurück aber zum Soap-Neustart. Der musste gegen zwei etablierte tägliche Serien antreten. RTLs
«Alles was zählt» hatte am Montag ebenfalls keinen sonderlich guten Tag erwischt. Das Format kam auf 11,8 Prozent bei den Jungen und 2,03 Millionen Zuschauer insgesamt. RTL IIs
«Berlin – Tag & Nacht» machte seine Chefs glücklich: Die filmpool-Serie holte 11,7 Prozent Marktanteil und überflügelte «Mila» gar bei allen Zuschauern. Hier kam die Berliner WG auf 1,17 Millionen Fans.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.