Joko und Klaas machen den Mund gegen Flüchtlingshetze auf
Mehrere Wochen vor der Rückkehr von «Circus Halligalli» ins ProSieben-Programm erheben Joko Winterscheidt und Klass-Heufer Umlauf in einem YouTube-Video ihre Stimme gegen Flüchtlingshetze.
Der Umgang mit Flüchtlingen in deutschen Städten und sozialen Netzwerken bleibt dieser Tage weiterhin eines der dominierenden Themen in der Medienlandschaft Deutschlands. Nun meldeten sich auch zwei Personen zu Wort, die man sonst nicht inmitten gesellschaftspolitischer Diskurse verorten würde. Am Anfang eines neuen YouTube-Videos des «Circus Halligalli»-Accounts heißt es von den ProSieben-Entertainern und Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf zunächst: "Wir haben lange diskutiert, ob es unsere Aufgabe ist, uns dazu zu äußern."
Winterscheidt weist daraufhin jedoch auf die große Anzahl an Followern in den sozialen Netzwerken und Zuschauern im Fernsehen und Internet hin, die sie zu einem Statement gegen Flüchtlingshetze und Hass-Prediger veranlassten. Im rund dreieinhalb-minütigen Video prangert das Duo das falsche Selbstverständnis der Personen an, die sich in den sozialen Netzwerken als "Patrioten" und "Stimme des Volkes" verstünden viel mehr aber "Hobby-Provokateure" und "Intelligenzflüchtlinge" seien. Explizit heißt es: "Ihr bleibt erbärmliche Trottel, die sich auf Kosten der Ärmsten der Armen profilieren wollen". Winterscheidt kritisiert in Folge dessen auch die Plattform Facebook: "Facebook verwechselt, ganz ähnlich wie ihr, Rassismus mit Meinungsfreiheit und sperrt nach wie vor lieber Titten als euren geistigen Dünnpfiff." Weitere Aussagen können dem unten eingebetteten Video entnommen werden.
So bringen die beiden ProSieben-Gesichter eventuell neue Schärfe in die Flüchtlingsdebatte, positionieren sich aber auch fast drei Wochen vor der Rückkehr von «Circus Halligalli» am 14. September klar gegen Flüchtlingsgegner. "Refugees welcome", heißt es am Ende der lobenswerten Videobotschaft - auch auf die Gefahr hin, dass ihr Format ein paar Zuschauer verlieren könnte, die sich von den Zeilen des Duos angesprochen fühlen. Unter dem Hashtag #mundaufmachen laden die beiden zu Diskussionen in den sozialen Netzwerken ein.
26.08.2015 18:10 Uhr
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Timo Nöthling