Einer neuen Studie zufolge konsumiert der Durchschnittsdeutsche regelmäßig mehr als zweieinhalb Serien - zunehmend auch über Video-on-Demand-Portale wie Amazon oder Netflix.
USA - Kernland der Jüngeren
Kein schönes Ergebnis für deutsche Produzenten: Über 80 Prozent der 18- bis 39-Jährigen benennen US-amerikanische Formate als ihre Lieblingsserien.Die
Forschungs- und Beratungsgruppe Goldmedia hat im Juni dieses Jahres 1.128 Bundesbürger zu ihrem Serienkonsum befragt. Die Ergebnisse dessen sind in vielerlei Hinsicht interessant. Fast drei Viertel aller Befragten gaben an, mindestens eine Serie zu haben, die sie regelmäßig schauen, fast ein Viertel nennt sogar vier oder mehr Formate als Bestandteil des regelmäßigen Konsums. Dominant sind hierbei allerdings in der Breite weniger qualitativ hochwertige Formate wie «Breaking Bad» oder «True Detective», sondern eher die gewohnte Kost des linearen Fernsehens. Das meistgenannte Genre stellt die Soap dar, gefolgt von Krimi- und Comedy-Serien.
Bei den präferierten Inhalten lässt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen älteren und jüngeren Zuschauern feststellen: Bei den über 50-Jährigen gaben 64 Prozent Soap und Krimi als Lieblingsgenre an, während derartige Formate nur für 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen eine exponierte Rolle spielen. Ohnehin sind die Vorlieben bei den jungen Menschen deutlich stärker durchmischt: Mit 22 Prozent liegt die Comedy an der Spitze, gefolgt von der Soap (14 Prozent). Krimis sind bei den unter 30-Jährigen genauso beliebt wie Fantasy und Thriller (jeweils 11 Prozent). Im Schnitt guckt der Deutsche 2,6 Serien regelmäßig, die 18- bis 29-Jährigen liegen hier mit 3,3 deutlich vor den über 50-Jährigen mit gerade einmal noch 2,1 Formaten.
Die beliebtesten Plattformen für den Serienkonsum sind weiterhin die klassischen linearen TV-Sender wie ARD, RTL und ProSieben, allerdings nannten bereits fast zehn Prozent der Befragten die Streaming-Anbieter Amazon und Netflix - womit sich die Portale zumindest schon in die Top Ten vorarbeiten konnten. Wenig überraschend sind hierfür insbesondere die 18- bis 29-Jährigen verantwortlich, die zu 35 Prozent die beiden genannten Video-on-Demand-Angebote nannten. Hier platzierten sie sich übrigens sogar in den Top Five.