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Briten-Premier ist gegen die BBC

Wohl ein Witz, aber mit ernstem Hintergrund: Premierminister Cameron hatte erklärt, er wolle die BBC zumachen.

Die BBC hat es in diesen Tagen wahrlich nicht einfach: Enorme Einsparungen muss der Sender vornehmen, Stellen abbauen, Strukturen verschlanken. Experten raten dem öffentlich-rechtlichen Apparat über den Tellerrand hinaus zu blicken und sich ein Vorbild an anderen System zu nehmen – etwa der ARD in Deutschland. Nun weht auch seitens der Politik ein eisiger Wind. Schon manche Politiker hatten sich mit der BBC gezofft, der vor Kurzem im Amt bestätigte Premierminister David Cameron legte nun aber noch eins drauf. Wohl im Spaße hatte er auf einer Wahlkampfveranstaltung erklärt, er wolle die BBC „zumachen“.

Und auch was den Umbau des Kanals angeht, hat man in London genaue Vorstellungen. Geht es nach dem britischen Kulturminister, dann soll die BBC künftig vor allem das senden, was private TV-Anbieter nicht zeigen wollen. Heißt im Umkehrschluss: Unterhaltungsprogramme oder großen Sport soll man nicht mehr dort finden können. Stattdessen liefe bei der BBC Nachrichten, Informationen, Kultur und andere Nischenprogramme.

Und es kommt übrigens noch dicker für die ohnehin schon finanziell geschwächte BBC. Einem Welt-Bericht zufolge wurde der Station mitgeteilt, dass die Gebührenentlastung für Pensionäre nicht mehr von der Regierung finanziert werden wird. Die 630 Millionen Pfund muss die BBC in Zukunft selbst tragen. Und: Gebührenhinterziehung soll entkriminalisiert werden, was einen weiteren Fehlbetrag von rund 200 Millionen Pfund pro Jahr nach sich ziehen könnte.
14.08.2015 10:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/80126
Manuel Weis

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