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Sky-Geschäft gibt weiter Gas

Beeindruckend, was Sky in den vergangenen sechs Jahren auf’s Parkett gelegt hat. Trotz Konkurrenz von Netflix und Co. ist der Abo-Anbieter nicht zu stoppen. Im Geschäftsjahr 2014/2015 setzte er nahezu zwei Milliarden Euro um.

Die Highlights der zweiten Jahreshälfte

  • «The Last Panthers», die erste Serie, die gemeinsam von der gesamten Sky Gruppe in Auftrag gegeben wurde, feiert ihre Premiere in der zweiten Jahreshälfte.
  • Über Sky Anytime ist der Kunst- und Kultursender Sky Arts gestartet. Der Sender zeigt vor allem Beiträge aus den Bereichen Fotografie, Architektur, den bildenden Künsten, Drama, Tanz und klassischer Musik. Anfang 2016 wird Sky Arts auch als linearer Sender an den Start gehen
  • Sky Go wurde deutlich ausgebaut und ist nun auch auf einer wachsenden Zahl von Android-Geräten verfügbar. Gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga DFL hat Sky das Bundesliga-Archiv auf Sky Go eröffnet: Hier werden historische Videoaufnahmen und Programme aus 50 Jahren Bundesliga-Geschichte gezeigt.
Längst vorbei sind die Tage, an denen der damals noch Premiere heißende Abo-Anbieter eine Million Euro Miese gemacht hat. Es gab Jahre, da standen am Ende weit mehr als 300 Millionen Euro Verlust zu Buche. Einhergegangen ist die Trendwende mit dem Einstieg von News Corp. beim Münchner Unternehmen. Die Murdoch-Firma hat ihre Anteile kürzlich an BSkyB, also die nun Sky plc heißende Firma in England abgegeben. Seit Mitte 2009 – also quasi seit rund sechs Jahren – gelang des Sky den Umsatz nahezu zu verdoppeln.

Rückblick ins Jahr 2009: Damals setzte die Firma Premiere 902 Millionen Euro um – heute hat Sky angegeben im Geschäftsjahr 2014/2015 (also von Juli 14 bis Juni 15) 1.800 Millionen, oder 1,8 Milliarden Euro umgesetzt zu haben. Gegenüber dem Geschäftsjahr 13/14 ist dies eine Steigerung um 145 Millionen. Hauptwachstumstreiber waren die Einnahmen aus Abonnements, die um 9% auf 1.643 Millionen Euro stiegen. Besonders wichtig für Sky ist das EBITDA, also das Ergebnis vor Steuern, das einst immer im tief roten Bereich lag. Es lag nun im beendeten Geschäftsjahr bei +89 Millionen Euro. Heißt: In drei Tagen bleiben bei Sky vor Abzug der Steuern derzeit eine Million Euro übrig.

Interessant ist hier aber ein Aspekt: Obwohl Sky vor einiger Zeit die Abo-Gebühren minimal anhob, bezahlt der durchschnittliche Kunde derzeit weniger als noch vor einem Jahr – das könnte damit zusammenhängen, dass sich weniger Menschen das volle Paket leisten; oder dass Sky wieder großzügiger Rückholangebote vertreibt. Der ARPU, der im vorherigen Geschäftsjahr noch bei 34,52 Euro lag, sank nun auf 33,89 Euro. Die Kosten, die das Unternehmen zu tragen hat, stiegen im vergangenen Jahr auf 1.714 Millionen Euro – das ist ein Plus von fünf Prozent. Die höheren Kosten hängen mit den jährlich teurer werdenden Bundesliga-Rechten zusammen. Zu Beginn der Laufzeit des aktuellen Rechtevertrags, also in der Saison 13/14, zahlte Sky weniger als 300 Millionen Euro an die DFL und somit die Bundesliga-Clubs. 16/17 werden es über 600 Millionen Euro sein.

Im zweiten Quartal 2015, also von April bis Juni, gewann der Abo-Sender rund 55.000 Kunden hinzu – das ist ein ordentlicher Wert, wenn man bedenkt, dass in besagtem Zeitraum keine ganz großen (Sport-)Highlights anstanden. 4.280.000 direkte Abonnenten zählt das Unternehmen nun. Auch hier ein Vergleich zur Anfangszeit von Sky: Anfang 2011 noch hatte der Münchner Abo-Anbieter etwas mehr als 2,7 Millionen Kunden – ergo gewann man hier binnen viereinhalb Jahren rund 1,5 Millionen neue Haushalte hinzu.

Sky im "Mutterland"

Sky UK hat im vergangenen Geschäftsjahr ebenfalls deutlich zugelegt: Mehr als eine Million neue Kunden stehen dort zu Buche. Die britische Version zählt somit nun erstmals über zwölf Millionen Kunden. Aber es wird auch Kritik laut: In einem Interview mit dem haus-eigenen Sky News musste sich Konzernchef Jeremy Darroch kritische Fragen gefallen lassen, weil man die Champions League ab Herbst an den Konkurrenten BT verloren hat. Er entgegnete künftig noch bessere Premier-League-Spiele zeigen zu können und im Sport-Bereich auch außerhalb von König Fußball breit aufgestellt zu sein.
Das Bruttokundenwachstum in Höhe von 785.000 (2013/14: 728.000) zeigt die starke Nachfrage. Gleichzeitig hat sich die Kundentreue signifikant gebessert, so sank die rollierende Zwölf-Monats-Kündigungsquote auf 8,3 Prozent – und lag damit so niedrig wie selten zuvor. Im Geschäftsjahr 2013/2014 lag diese Quote noch bei über zehn Prozent. Auch deshalb spricht der frisch gebackene Sky Deutschland-Chef Carsten Schmidt davon, im abgelaufenen Geschäftsjahr viele Meilensteine erreicht zu haben – etwa das Erreichen der Schwelle von vier Millionen Abonnenten, die bei Sky intern immer als besonders wichtig angesehen wurde. „Damit wir unseren Kunden ein weiterhin hoch attraktives Angebot bieten können, haben wir uns die Rechte für die besten Inhalte gesichert, unsere innovativen Services ausgebaut und zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, das Entertainment-Angebot von Sky über noch mehr Plattformen zu erleben. Als Teil der Sky Gruppe sorgen wir dafür, dass sich unsere Kunden auf eine noch größere Vielfalt von spannenden Inhalten und innovativen Produkten freuen können“, erklärte der Vorstandsvorsitzende am Mittwochmorgen.
29.07.2015 08:49 Uhr Kurz-URL: qmde.de/79787
Manuel Weis

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