Die Öffentlich-Rechtlichen lassen die Muskeln spielen – und deuten erneut an, künftig weniger Leichtathletik ins Programm nehmen zu wollen.
ARD und ZDF zeigen sich weiterhin massiv verschnupft ob der Entscheidung des internationalen olympischen Komitees (IOC), die TV-Rechte der Olympischen Spiele 2018 bis 2024 an den privaten Anbieter Discovery (und somit an Eurosport) gegeben zu haben. Schon direkt nach der Entscheidung stellte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky infrage, ob seine ARD künftig in ähnlichem Umfang von wichtigen Leichtathletik-Turniern berichten werde. Jetzt stellt ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz in einem Print-Interview die Zukunft der Paralympics in ARD und ZDF infrage.
„Wir müssen in Zukunft über Umfang und Ausmaß der Berichterstattung nachdenken. Bisher haben wir uns sehr engagiert, auch weil wir Olympia und Paralympics immer als eine Einheit gesehen haben. Und die technische Ausstattung von Olympia konnten wir bei den Paralympics weiter nutzen. Diese müssten wir nun eigens aufbauen.“ Dadurch würden die Produktionskosten weiter steigen. Unklar ist, was passiert, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender eine Partnerschaft mit Discovery eingehen. Es wurde bereits angekündigt, dass etwa 100 Live-Stunden sublizensiert werden sollen – dann hätten ARD und ZDF auch das angesprochene Equipment direkt vor Ort.
Anders als Olympia, sind die Paralympics nämlich nicht von der TV-Entscheidung des IOC betroffen. Sie werden von dem International Paralympic Committee vergeben – und das ist bisher nur für die Spiele 2016 in Rio geschehen. Wer die Rechte 2018 erhält, ist demnach noch offen.