Natalie Portman und Ashton Kutcher spielen Freunde, die eine Bettgeschichte hegen. Und das deutsche Fernsehpublikum? Das reagiert darauf nur lauwarm ...
Die Grenzen zwischen Freundschaft, reiner Sexbeziehung und Liebe wurden 2011 im Kino wiederholt ausgelotet. Gleich zwei Romantikkomödien handelten in diesem Filmjahr von besonderen Freundschaftsmodellen, in denen auch Sex gewollt und erwünscht ist. In beiden Filmen übernahm eine der Darstellerinnen aus «Black Swan» die weibliche Hauptrolle: Während sich Mila Kunis in «Freunde mit gewissen Vorzügen» mit Justin Timberlake durch die Betten wälzt, ist es in «Freundschaft Plus» Natalie Portman, die Ashton Kutcher als Sexfreund ans Land zieht.
Dieses Duell zweier ähnlich tickender Filme gewann im Kinogeschäft klar Will Glucks Regiearbeit «Freunde mit gewissen Vorzügen» für sich. Sie erhielt die besseren Kritiken (70 gegen 49 Prozent bei Rottentomatoes) und mit 149,54 Millionen Dollar Einspielergebnis wurde weltweit auch ganz knapp Ivan Reitmans «Freundschaft Plus» ausgebootet. Die Produktion mit Cary Elwes und Kevin Kline in Nebenrollen generierte 149,23 Millionen Dollar. In den deutschen Lichtspielhäusern war die Diskrepanz deutlich größer: Kamen Timberlake und Kunis auf 1,11 Millionen Besucher, lösten nur 406.495 Menschen eine Eintrittskarte für «Freundschaft Plus».
Die Free-TV-Premiere von «Freundschaft Plus» stellte am 30. August 2013 eine Schlappe dar: Ab 20.15 Uhr verbrachten nur 1,08 Millionen Fernsehende ihren Freitagabend mit Portman und Kutcher, was einer miesen Sehbeteiligung von 4,1 Prozent entsprach. Gegen den im ZDF übertragenen UEFA Super Cup war auch bei den Werberelevanten kein all zu effektives Kraut gewachsen, wobei immerhin 0,75 Millionen Interessenten gezählt wurden. Somit wurden akzeptable 8,5 Prozent generiert. Am 1. September kletterte eine Nachmittagswiederhoung auf maue 6,5 Prozent insgesamt und sehr gute 10,9 Prozent bei den Jüngeren.
Bereits am 15. September 2013 zeigte auch sixx den Kino-Misserfolg. Ab 20.15 Uhr genügten 0,26 Millionen Fernsehende ab drei Jahren und 0,20 Millionen Umworbene für sehr gute 0,8 und tolle 1,5 Prozent. Am 7. März 2014 hingegen reichte es bei einem Primetime-Rerun bei Sat.1 nur für magere 5,0 Prozent Marktanteil, wohingegen bei den 14- bis 49-Jährigen gute 10,1 Prozent auf der Uhr standen. Zwei Tage später ging es am Nachmittag bei einer Wiederholung auf 4,5 und mäßige 7,8 Prozent hinunter. Am Montag, den 4. August 2014 wurden dann bei sixx zur Hauptsendezeit tolle 1,0 und hervorragende 2,2 Prozent eingefahren.
ProSieben versuchte es am Donnerstag, den 4. Dezember 2014, ebenfalls mit der «Freundschaft Plus», was bei 1,46 Millionen Interessenten insgesamt und 1,10 Millionen Werberelevanten für akzeptable, wenngleich unterdurchschnittliche 5,0 und 10,4 Prozent genügte. Am 19. Juni 2015 kehrte der Film zu Sat.1 zurück, wo er mit 4,2 und 7,2 Prozent ab 20.15 Uhr jedoch erneut keine Bäume ausriss. Auch die Sonntagswiederholung am 21. Mai lief mit 4,7 und 7,4 Prozent nur unwesentlich besser.
«Freundschaft Plus» ist am 19. Juli 2015 ab 20.15 Uhr bei sixx zu sehen.
Wird «Freundschaft Plus» den Senderschnitt überbieten?