Um Frauen bessere Chancen für die Regiearbeit zu geben, setzt die ARD-Tochter künftig auf eine selbstverpflichtende Quoten-Regelung - die allerdings nicht sonderlich ambitioniert tönt.
Die Frauenquote ist seit Monaten in aller Munde und wird gesellschaftlich in viele Richtungen diskutiert. Zwischen einer Herabwürdigung weiblicher Arbeitskräfte zugunsten einer starren Quotenregelung bis hin zu einem dringend nötigen Schritt, um Männerdomänen aufzubrechen bewegt sich die Debatte in aller Regel. Nach einer entsprechenden Forderung von "Pro Quote Regie" öffnet sich nun auch die ARD-Tochter Degeto in Richtung der Zielsetzung, eine ausgeglichenere Geschlechterverteilung bei der Regiearbeit zu erreichen.
Degeto-Chefin Christine Strobl erlegt ihrem Unternehmen nach Informationen der
FAZ ab dem 1. August eine Selbstverpflichtung auf, künftig mindestens 20 Prozent aller Filme von einer Regisseurin drehen zu lassen. Was nach einem nicht sonderlich ambitionierten Ziel klingt, kann zumindest zu leichten Fortschritten führen. Schließlich seien laut "Pro Quote Regie" nur knapp 15 Prozent aller ausgestrahlten Fernsehfilme von Frauen verantwortet worden, bei den erfolgreichen Krimireihen «Tatort» und «Polizeiruf 110» liege der Anteil sogar im einstelligen Bereich.
Dem Anteil an weiblichen Absolventen eines Hochschuljahrgangs im Sektor Regie entsprechen diese Werte nicht ansatzweise, schließlich seien inzwischen fast die Hälfte davon Frauen. Entsprechend nachvollziehbar scheint es, wenn Strobl diese Geschlechterverteilung gegenüber der
FAZ als "absurd" bezeichnet. Mit der moderaten Selbstverpflichtung wolle sie für ein verändertes Bewusstsein sorgen.