Der WDR will Politiker dazu bewegen, nicht nur zu quatschen, sondern tatsächlich Dinge in Bewegung zu setzen – und gründete daher eine Politiker-WG in einem sozialen Brennpunkt.
Über Marxloh
- Über 18.900 Menschen leben in Marxloh
- Marxloh umfasst eine Fläche von 7,58 km²
- 46 % der Fläche wird durch Industrie und Gewerbe genutzt
- 15 % der Fläche werden für Grünfläche genutzt
- 9 % der Fläche fallen für Wohnsiedlungen an
- Der Stadtteil hat mit die höchste Arbeitslosendichte in Nordrhein-Westfalen, Anfang 2014 lag sie bei rund 16%
RTL schickt seit Jahren Promis zur Belustigung des Fernsehpublikums in den Dschungel Australiens. Der WDR dagegen verfrachtet aktuell sieben Politiker in den Duisburger Ortsteil Marxloh, um sie dort als WG zusammenleben zu lassen – und hofft, somit etwas zu bewegen. Eine Woche lang verfolgen die Kameras des öffentlich-rechtlichen Senders die Volksvertreter bei jedem ihrer Schritte durch den sozialen Brennpunkt. Dort werden sie vor diverse Herausforderungen gestellt – unter anderem sollen sie praktische Lösungen für die Perspektivlosigkeit der vor Ort lebenden Jugendliche finden sowie Auswege für die Tausenden Marxloher ohne Krankenversicherung.
Während die Politiker somit idealerweise lernen, wie sie mit Taten statt Worten Änderungen in die Wege leiten können, sollen die Zuschauer durch die televisionäre Auswertung des Experiments erfahren, ob die landläufigen Vorurteile über vermeintlich weltferne Politiker stimmen oder nicht. Die Dreharbeiten haben bereits am 21. Juli begonnen, am 24. August gibt es die fertige Reportage zu sehen. Das noch titellose Projekt wird dann ab 21 Uhr auch der Frage nachgehen, ob die Lösungsansätze der Politiker nachhaltig sind oder nur Strohfeuer waren.
Laut Angaben des WDR wurden die Politiker in einem mehrmonatigen Auswahlverfahren angefragt, jedoch nicht vorab über das konkrete Vorhaben aufgeklärt. Letzten Endes sagten Manuel Dröhne (Die Jungsozialisten, Stadtrat in Oberhausen), Klaus Franz (CDU-Bürgermeisterkandidat für Bochum), Lisa-Marie Friede (Sprecherin Grüne Jugend NRW), Luisa-Maximiliane Pischel (Junge Liberale, Kreisvorsitzende Ruhrgebiet), Paula Marie Purps (CDU, u.a. Bundesjungbeirat für Inklusion), Ulrich Scholten (SPD-Bürgermeisterkandidat für Mülheim/Ruhr) und Kathrin Vogler (Mitglied des Deutschen Bundestages, Die Linke) zu. Vertreter der AfD und die Piraten wurden ebenfalls angefragt, eine Teilnahme kam jedoch aus organisatorischen Gründen nicht zustande.
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