Abgewürgt: Formel 1 enttäuscht in der Primetime

Nach den Grand Prixs in Europa reisten die Formel 1-Piloten in der vergangenen Woche nach Nordamerika, wo das Rennen in Montreal bevorstand. Anders als im Rahmen der Wettbewerbe in Europa, von denen in den vergangenen Wochen bereits einige vonstattengingen, fiel der Startschuss für das siebte Rennen der diesjährigen Saison erst um 20 Uhr, wodurch sich der Rennsport einer harten Primetime-Konkurrenz stellen musste. Insgesamt schalteten 4,45 Millionen Interessierte ein und verfolgten einen weiteren Sieg des Briten Lewis Hamilton. Der dazugehörige Gesamtmarktanteil der rund 90-minütigen Fahrt belief sich auf 14,5 Prozent, in der klassischen Zielgruppe verzeichnete RTL nur unterdurchschnittliche 12,7 Prozent. Die Zahlen bedeuteten einen deutlichen Abschlag gegenüber dem Vorjahr. Vor etwa einem Jahr generierte der Kanada-Grand Prix beim Gesamtpublikum noch 17,9 Prozent sowie 16,6 Prozent in Bezug auf die Jüngeren.

Bereits vor und nach dem Rennen widmete sich RTL wie gewohnt Vor- und Nachberichten sowie der Siegerehrung. Schon ab 19.05 Uhr übertrug der Kölner Sender den Countdown aus Nordamerika, dem zu dieser Zeit im Schnitt 2,10 Millionen Zuschauer beiwohnten, die zu 11,3 Prozent bei den Werberelevanten führten. Siegerehrung und Highlights brachten dem Marktführer in der Zielgruppe später indiskutable 6,2 Prozent bei den Umworbenen. Fast pünktlich zur bewährten Sendezeit ging im Anschluss das «Spiegel TV Magazin» auf Sendung, das sich unter anderem dem G7-Gipfel annahm. Insgesamt 0,91 Millionen Leute blieben dran, die lediglich 4,5 Prozent der jungen Altersgruppe enthielten.

Wer danach noch dranblieb, gruselte sich. Ab etwa 23 Uhr strahlte RTL den Horrorfilm «Silent Hill: Revelation» aus. Der Spielfilm aus dem Jahr 2012 lockte noch 0,45 Millionen Menschen an und brachte RTL Prozent in Bezug auf die 14- bis 49-Jährigen katastrophale 4,5 Prozent ein.