RTL II setzte mit «The Quest» am Freitagabend zuletzt auf Serienware anstatt auf Spielfilme. Nach einem erfolgreichen Start geriet das Vorhaben dann aber doch ins Schwanken. «The Quest» endete unter dem Senderschnitt.
Der Freitagabend bei RTL II wird zumeist mit Spielfilmwiederholungen besetzt. Zuletzt liefen dort «The Scorpion King», «Lara Croft: Tomb Raider» oder «Skyline – Der Tag des Angriffs». Alle Filme holten durchaus ansehnliche Quoten, umso überraschender war es, dass der Sender zumindest den Mai über am Freitagabend seine Programmfarbe änderte und auf die Serie «The Quest» setzte. «The Quest» ist eine amerikanische Abenteuerserie, die in den USA unter dem Titel «The Librarians» beim Kabelsender TNT läuft. Sie erzählt die Geschichte eines Teams, bestehend aus einer Anti-Terror-Agentin, eines Cowboys, eines Mathematikers, eines Technologiemeisters sowie eines Bibliothekars, welches damit beauftragt ist, die Schätze der Menschheitsgeschichte zu hüten. RTL II strahlte die zehnteilige erste Staffel im Mai in Doppelfolgen aus.
Der Startschuss fiel am 1. Mai zur besten Sendezeit. Das Interesse am Serienauftakt war groß. Insgesamt sahen 1,60 Millionen Menschen zu, womit «The Quest» erfolgreicher war als der Spielfilm in der Vorwoche. Auch beim jungen Publikum lief es mehr als überzeugend. 0,95 Millionen Zuschauer waren im werberelevanten Alter und sorgten für einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 8,9 Prozent. Der Senderschnitt wurde damit um mehr als zwei Prozentpunkte überboten.
Bereits eine Woche später nahm das Interesse aber spürbar ab. Binnen Wochenfrist gingen rund 700.000 Fans verloren, denn die erste Folge des Abends bewegte nur noch 0,93 Millionen Menschen zum Einschalten. Der Zielgruppenmarktanteil fiel auf 6,7 Prozent. Damit lag die Serie zwar immer noch im Soll, doch performte längst nicht mehr so überzeugend wie zum Auftakt. Ein kleiner Lichtblick war aber, dass die zweite Folge des Abends zulegte und sich ab 21:15 Uhr auf 1,08 Millionen Zuschauer steigerte. Der Zielgruppenwert blieb mit 6,7 Prozent unverändert.
Die Doppelfolge am 15. Mai hielt das Niveau der Vorwoche. Die erste Folge des Abends verfehlte wieder knapp die Millionenmarke und generierte 0,97 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe konnte man mit 0,65 Millionen Fans die Marktanteile sogar leicht steigern. «The Quest» kam auf gute 7,1 Prozent. Die Episode um 21:10 Uhr erreichte dann insgesamt 1,03 Millionen Menschen, fiel in der Zielgruppe aufgrund der höheren Fernsehnutzung zu dieser Zeit aber leicht ab und kam noch auf 7,0 Prozent.
So hätte es weitergehen können, doch am 22. Mai ließ das Interesse spürbar nach und die Serie fiel erstmals unter den Senderschnitt. 0,87 Millionen Fans verfolgten die um 20:15 Uhr gezeigte Episode, was einem Marktanteil von nur noch 6,0 Prozent beim jungen Publikum entsprach. Eine Stunde später lief es noch schlechter. Das Format fiel auf fünf Prozent bei insgesamt 0,85 Millionen Zuschauern. Auch das Finale am 29. Mai brachte nicht die erhoffte Kehrtwende. Man unterbot sich noch einmal selbst um zählte zum Schluss nur noch 0,71 Millionen Fans. Mit Marktanteilen von 5,2 und 4,2 Prozent verabschiedete sich «The Quest» mit Werten außerhalb des Rampenlichts.
In der Endabrechnung kamen die zehn Folgen der ersten Staffel auf durchschnittlich 0,98 Millionen Zuschauer. Mit 0,60 Millionen Fans im werberelevanten Alter generierte man einen durchschnittlichen Marktanteil von 6,3 Prozent, womit sich die Serie sogar leicht über dem Senderschnitt von RTL II befand. Doch das ist eher dem starken Auftakt geschuldet, denn die Quotenkurve zeigte zum Schluss steil nach unten. Eine zweite Staffel der Serie ist bereits bestellt und wird in den USA vermutlich ab Dezember an den Start gehen. RTL II hat also noch Zeit zu überlegen, ob und wie man diese zeigen wird. Am kommenden Freitag setzt der Sender erst einmal wieder auf Spielfilme. Zur besten Sendezeit wird dann erste Teil von «Jurassic Park» laufen.