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«The Voice» löst «Idol» ab

«American Idol» war lange Zeit der Stern am Castingshow-Himmel. Doch die Strahlkraft von «The Voice» ist inzwischen deutlich stärker, was die aktuelle achte Runde in den USA noch einmal unter Beweis stellte.

«The Voice»-Coaches in den USA

  • Adam Levine (Staffel 1 bis 8)
  • Blake Shelton (Staffel 1 bis 8)
  • Christina Aguilera (Staffel 1 bis 3 sowie 5 und 8)
  • CeeLo Green (Staffel 1 bis 3 sowie 5)
  • Shakira (Staffel 4 und 6)
  • Usher (Staffel 4 und 6)
  • Gwen Stefanie (Staffel 7)
  • Pharrell Williams (Staffel 7 und 8)
Als Fernsehzuschauer in den USA gibt es an der Castingshow «The Voice» kein Vorbeikommen. Der Sender NBC zeigt pro TV-Saison zwei Staffeln. In nur vier Jahren hat das Format in den Staaten also bereits acht Staffeln auf dem Buckel und ein Ende scheint noch nicht in Sicht. Die neunte Runde befindet sich bereits in den Vorbereitungen und wird im September auf Sendung gehen. Angesichts der bisherigen Zuschauerzahlen wundert dieses Vorgehen nicht. «The Voice» erfreut sich großer Beliebtheit und weist beim bloßen Blick auf die Quoten kaum Abnutzungserscheinungen auf. Andere Castingsshows haben da deutlich größere Probleme. «Rising Star» war im Sommer 2014 lediglich eine Eintagsfliege und auch «The X-Factor» ist aus dem amerikanischen Fernsehen längst verschwunden. Selbst das einstige Flaggschiff unter den Castingsshows «American Idol» steuert auf seinen Endhafen zu. In der kommenden Saison wird FOX das Format beenden und somit «The Voice» endgültig den Thron am Castingshow-Himmel überlassen. Doch schon der Blick auf die abgelaufene TV-Saison zeigt: «The Voice» hat «American Idol» deutlich in die Tasche gesteckt.

NBC startete die achte Staffel von «The Voice» am 23. Februar. Den Auftakt verfolgten 13,97 Millionen Zuschauer. Im Vergleich zum Auftakt der siebten Runde gewann man knapp eine Million Fans hinzu. Auch in der Zielgruppe lag man mit elf Prozent ganz klar im grünen Bereich. Die weiteren Ausgaben der so genannten Blind Auditions bauten die Beliebtheit aus. Die zweite Folge sahen 14,06 Millionen Menschen, die dritte Ausgabe verbuchte bereits 14,67 Millionen Zuschauer und die vierte Episode schaffte es auf äußerst starke 15,54 Millionen Fans. «American Idol» konnte mit seiner 14. Staffel zu keinem Zeitpunkt an diese Werte anknüpfen. Die Castings verfolgten bei FOX in der Spitze 11,28 Millionen Menschen.

Am 9. März beendete NBC die Blind Auditions und läutete mit den Battles die nächste Runde bei «The Voice» ein. Und da hat die amerikanische Version ein ähnliches Problem wie die deutsche Variante von «The Voice»: Das Zuschauerinteresse nimmt nach den äußerst beliebten Blind Auditions schrittweise ab. Die Verlustrate ist aber verkraftbar. Den Auftakt der Battles verfolgten schließlich immer noch 13,95 Millionen Amerikaner. In der Zielgruppe standen starke zwölf Prozent zu Buche. Bis zum Ende der Battles sank die Sehbeteiligung auf 12,82 Millionen Zuschauer. Aber auch hier zeigt der Vergleich mit «American Idol» erneut, dass die FOX-Castingshow den Zahlen von «The Voice» deutlich hinterherhinkt. «American Idol» fiel nach den Castings nämlich mehr als einmal in die Einstelligkeit.

«The Voice» startete am 23. März die so genannten Knockouts. 12,20 Millionen Fans schauten zu. Auch im Laufe dieser Showphase gingen wieder einige Zuschauer verloren. Am Ende der Knockouts blieben noch 11,87 Millionen Menschen übrig. Ein weiterer Rückgang zeichnete sich beim Start der Liveshows ab. Die beiden Live-Playoffs sahen knapp elf Millionen US-Bürger. Doch auch mit diesen Zahlen lag «The Voice» in dieser Saison vor «American Idol». Zum Eintritt in die Livephase zählte die FOX-Castingshow knapp zehn Millionen Zuschauer, ehe im Laufe der Shows immer öfter die Zehn-Millionenmarke deutlich unterboten wurde.

NBC hielt sich derweil mit «The Voice» fast durchgängig im Bereich der zweistelligen Quoten, wobei auch das nicht immer garantiert war. Ende April sowie Anfang Mai musste auch NBC kurzzeitig die Zweistelligkeit verlassen. Zum Finale Mitte Mai ging es aber wieder aufwärts und 11,56 Millionen Menschen schauten zu, während das Staffelende von «American Idol» nur 8,03 Millionen US-Bürger verfolgten.

Der Fall von «American Idol» wird besonders deutlich, wenn man sich noch einmal die Zahlen vergangener Staffeln vor Augen führt. Im Jahr 2011 sahen noch weit mehr als 20 Millionen Menschen Woche für Woche zu. Innerhalb kürzester Zeit hat die Show also derart stark abgebaut, dass es nur konsequent ist die Sendung vorm völligen Zusammenbruch in der kommenden Saison mit einer Abschlussstaffel ausklingen zulassen. Der Nachfolger am Castingshow-Himmel heißt dementsprechend «The Voice» und die Sendung hat in dieser Saison bereits gezeigt, dass man sich in die vorderster Reihe gespielt hat. Gravierende Abnutzungserscheinungen machen sich beim Blick auf die Quoten noch nicht bemerkbar. Aus diesem Grund wird die Sendung wohl noch eine ganze Weile Teil des NBC-Programms sein. Aber ob die Produktion von gleich zwei Staffeln pro Saison nicht doch irgendwann zu viel des Guten ist, wird sich zeigen.
27.05.2015 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/78460
Marcel Roßmann

super
schade


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Tags

American Idol Rising Star The Voice The X-Factor

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