Der deutsche Kabelriese Kabel Deutschland GmbH hat im abgelaufenen dritten Quartal seinen Nettoverlust auf 86,4 Mio. Euro ausgeweitet. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen dagegen einen Verlust von nur 6,7 Mio. Euro ausgewiesen. Hauptgrund für die hohen Verluste waren Sonderabschreibungen im Zuge der geplatzten Übernahme der drei regionalen Kabelbetreiber ish, iesy und Kabel Baden-Württemberg, teilte das Unternehmen heute, Dienstag, mit. Ohne die Sondereffekte hätte der Quartalsverlust bei rund zwölf Mio. Euro gelegen.
Beim Umsatz konnte Kabel Deutschland dagegen ein leichtes Plus von 1,3 Prozent auf 261,5 Mio. Euro verbuchen. Das Kerngeschäft mit analogem Fernsehen trug mit 204,7 Mio. Euro zum Gesamtumsatz bei. Die Abonnentenzahl legte um rund 30.000 auf 9,643 Millionen zu. Die Zahl der Digitalfernseh-Abonnenten stieg auf 111.000. In diesem Bereich wurden zwei Mio. Euro umgesetzt. Zum Quartalsende konnte Kabel Deutschland die Zahl seiner Breitbandinternet-Kunden auf rund 7.000 verdreifachen. Der Umsatz in der Sparte betrug rund 0,6 Mio. Euro. Im kommenden Jahr will das Unternehmen rund 100 Mio. Euro in den Ausbau der Breitbandinternet-Zugänge investieren.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Kabel Deutschland einen Umsatz von rund einer Mrd. Euro. Das EBITDA soll die 400-Mio.-Euro-Marke überschreiten, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD). Im laufenden Quartal sollen laut Kabel-Deutschland-Chef Roland Steindorf erneut rote Zahlen geschrieben werden. Im kommenden ersten Quartal 2005 sowie im Gesamtjahr 2005 will das Unternehmen aber in die Gewinnzone zurückkehren. Der Umsatz soll laut FTD im Jahr 2005 um zwei Prozent zulegen.