Großes «DSDS»-Finale mit großem Quotensprung

Deutschland hat einen neuen Superstar gefunden: Severino Seeger gewann am späten Samstagabend die zwölfte Staffel von «Deutschland sucht den Superstar». Er darf sich nun über 500.000 Euro freuen – und hoffen, mit Dieter Bohlens produziertem Siegertitel "Hero Of My Heart“ zumindest temporär aus musikalischer Sicht von sich reden zu machen. Das Interesse an der Finalshow, die erstmalig nicht in einem TV-Studio, sondern in der ÖVB-Arena in Bremen vor etwa 11.000 Fans ausgetragen wurde, war zumindest größer als im Vorjahr: 4,43 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen ab 20.15 Uhr «DSDS», womit für RTL ein Gesamtmarktanteil von 16,3 Prozent einherging. Der zweite Platz im Primetime-Ranking war der Bohlen-Show damit sicher. Für die Castingshow bedeutete das zudem die stärkste Reichweite seit 14 Wochen – zuletzt wurde Anfang Februar eine höhere Reichweite von 4,79 Millionen generiert.

Ebenfalls erfreulich: Das Finale der 11. Staffel hatte vor einem Jahr erheblich schlechtere 3,80 Millionen Zuschauer erreicht (siehe Infobox). Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen stammten unterdessen 2,22 Millionen Interessierte, die hier zu einem Marktanteil von 24,2 Prozent führten. Die letzten sieben Folgen hatten die 20-Prozentmarke allesamt verfehlt. Zudem knüpfte man damit an die Finalsendungen der Jahre 2003 bis 2013 an, die allesamt mehr als 20 Prozent zu holen wussten – lediglich im letzten Jahr war diese Marke verfehlt worden. Die Konkurrenz überflügelte man hierbei mit Leichtigkeit: Sat.1 schnappte sich als größter Verfolger mit einem Film 13,1 Prozent der Jüngeren.

Was bleibt also von «DSDS» 2015? Zum einen die Erkenntnis, dass sich Veränderungen bezahlt machen. Auch wenn «DSDS» keine Trendwende gelang, so setzte sich der Abwärtstrend nicht mehr so dramatisch fort wie vor einigen Jahren. Mit der Einführung der Eventshows wusste man in den letzten Wochen sogar stetig steigende Zuschauerzahlen zu verzeichnen – wenngleich sie von Kritikern regelrecht zerrissen wurden. Dass es «DSDS» auch 2016 geben wird, steht unterdessen schon fest (Quotenmeter.de berichtete). Alles zu den Quoten der zwölften Staffel lesen Sie am Montag in einem Quotencheck bei uns.

Aber zurück zum Abend bei RTL: Gute Quoten standen für die anschließend gezeigte Dokumentation «DSDS – Die Erfolgsstory» zu Buche, die noch 2,85 Millionen Zuschauer unterhielt. Während sich beim Gesamtpublikum richtig starke 17,5 Prozent ergaben, konnte RTL bei den 14- bis 49-Jährigen noch 20,5 Prozent erzielen. 1,35 Millionen Umworbene sahen die 60-minütige Dokumentation. Dabei hatte RTL nicht nur in der Prime-, sondern bereits in der Daytime auf die geballte Ladung der Castingshow gesetzt:

Ab 12.15 Uhr schickte der Sender ein «DSDS Casting Spezial! Sieger, Verlierer und der ganz normale Wahnsinn!» on Air, das im Schnitt 0,70 Millionen Menschen zu unterhalten wusste. Bei den 14- bis 49-Jährigen gelangte die dreistündige Sendung allerdings nur auf äußerst dürftige 11,1 Prozent. Beim Gesamtpublikum fiel das Format mit 7,2 Prozent ohnehin regelrecht durch. Die von «DSDS» dominierte Primetime verhalf RTL letztendlich dennoch zu einem guten Tagesmarktanteil von 15,2 Prozent – und somit zur unangefochtenen Marktführung vor Sat1, das fünf Prozentpunkte weniger erreichte.

... wirkte frischer als in den Vorjahren.

29,6%

... war schlechter gemacht als zuletzt.

36,5%

... war im Endeffekt das gleiche Produkt wie jedes Jahr.

33,8%