Ein wirres Drehbuch und die explizit dargestellte Gewalt gegen Frauen sorgten einst dafür, dass «Der gelbe Unterrock» nach seiner Erstausstrahlung im SWR-Nirvana verschwand. Offenbar soll es nun jedoch eine Rückkehr geben.
«Tatort»: Die Folgen im Giftschrank
- «Der Fall Geisterbahn» (HR, 1972)
- «Der gelbe Unterrock» (SWF, 1980)
- «Mit nackten Füssen» (HR, 1980)
- «Tod im Jaguar» (SFB, 1996)
- «Krokodilwächter» (SFB, 1996)
- «Wem Ehre gebührt» (NDR, 2007)
In Klammern: Jahr der Erstausstrahlung.
Fast 1.000 Ausgaben der insbesondere in der jüngeren Vergangenheit wieder äußerst erfolgreichen
«Tatort»-Reihe sind inzwischen bereits im deutschen Fernsehen über den Äther gegangen. Dass sich hierbei nicht nur Meisterwerke der Marke «Im Schmerz geboren» finden lassen, dürfte keine allzu große Überraschung sein. Für den Südwestrundfunk (damals noch Südwestfunk, SWF) stellt
«Der gelbe Unterrock» aber dennoch eines der besonders unschönen schwarzen Schafe dar - ist die Ausgabe doch die einzige des SWR, die im ohnehin nur sechs Ausgaben umfassenden "Giftschrank" gelandet ist. Doch die toxische Wirkung des 1980 zum ersten und bisher letzten Mal ausgestrahlten Krimis scheint nachzulassen.
Berichten von
Bild am Sonntag und dem
Express zufolge erwägt der öffentlich-rechtliche Sender, den Film erstmals überhaupt nach dem 10. Februar 1980 wieder auszustrahlen. Wie SWR-Sendersprecherin Annette Gilcher gegenüber Quotenmeter.de mitteilt, sei ein solcher Schritt "in der Planung" - einen konkreten Sendetermin gibt es jedoch noch nicht. Ein wegweisendes Monument der Fernsehgeschichte sollten Zuschauer ohnehin nicht erwarten, denn neben der expliziten Darstellung von Gewalt gegenüber Frauen war damals auch die miese Qualität des «Gelben Unterrocks» kritisiert worden. Die Fanpage
tatort-fundus.de listet den 109. «Tatort» auf einem desaströsen drittletzen Platz.
«Der gelbe Unterrock» ist mit seinen 105 Minuten Sendedauer eine Viertelstunde länger geraten als die meisten «Tatort»-Ausgaben, aus Gründen des Jugendschutzes lief er bei seiner Premiere zudem erst nach 21 Uhr am Abend. Verantwortet wurde er von Kristian Kühn, Nicole Heesters spielte die Hauptrolle der Oberkommissarin Buchmüller.
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