«Jane the Virgin», das durch seine seltsame Prämisse zunächst für Stirnrunzeln sorgte, entpuppte sich als Kritikerliebling der vergangenen Saison und brachte The CW tolle Zahlen.
«Jane the Vigin» in Deutschland
Neugierig geworden? Deutsche Zuschauer dürfen sich auf die Ausstrahlungen der US-Serie bei sixx freuen. Wie bereits bei anderen The CW-Formaten schlug der Frauensender auch bei «Jane the Virgin» zu, das sich damit in eine lange Liste von Formaten einreiht, die ihren Weg vom kleinen US-Network zum kleinen deutschen Free-TV-Sender fanden. Zuvor zeigte sixx beispielsweise «The Vampire Diaries», «The Originals» oder «Hart of Dixie». Ein Ausstrahlungstermin für «Jane the Virgin» bei sixx steht noch nicht fest, wird aber in Kürze bekannt gegeben.Beobachter der The CW-Upfronts staunten nicht schlecht, als das kleine Network sein neues Format «Jane the Virgin» vorstellte, das mit einer skurrilen Story aufwartet. Die titelgebende Jungfrau Jane wird bei einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt versehentlich befruchtet und zwar vom Samen ihres Chefs, für den sie bereits zu Schulzeiten schwärmte. Verkompliziert wird die Situation durch die Tastsache, dass Jane bereits einen Freund hat und ihre Mutter sie ebenfalls in sehr jungem Alter zur Welt brachte, was die sehr religiöse Großmutter der Familie noch aufgebrachter macht. Doch siehe da: «Jane the Virgin» gehörte zu den Kritikerlieblingen unter den neuen Formaten im Zuge der Programmpräsentationen 2014. Auf diesen Vorschusslorbeeren baute «Jane the Virgin» auf und startete am 13. Oktober 2014 gleich fulminant in seinen Run.
Auf dem 21 Uhr-Sendeplatz am Montag, auf dem unter anderem FOX‘ «Sleepy Hollow» und das damals brandneue «Scorpion» von CBS auf Quotenfang]] gehen, unterhielt das Comedy-Drama 1,61 Millionen Zuschauer, die zwei Prozent der 18- bis 49-jährigen Fernsehenden enthielten. Damit lockte «Jane the Virgin» 22 Prozent mehr Zuschauer an als das etablierte Lead-In «The Originals» und bescherte The CW die besten Montags-Ratings seit zwei Jahren. Insbesondere bei Frauen zwischen 18 und 49 erfreute sich die neue Serie, die auf einer venezolanischen Telenovela basiert, großer Beliebtheit. In Bezug auf die Zielgruppe verdoppelte der Freshman die Quoten, die auf diesem Sendeplatz ein Jahr zuvor üblich waren. Nach diesem tollen Start war The CW bereits entzückt von seinem neuen Format, das in Woche zwei jedoch schon auf 1,36 Millionen Zuschauer abgab und noch ein Prozent der Werberelevanten auf Trab hielt, womit es sich in diesem Bereich im Vergleich zu «The Originals» verschlechterte. Trotzdem verkündete The CW schon kurz darauf die Full-Season-Order für seine Serie, die TV Guide als „#1 Must-See“ deklarierte, während der Hollywood Reporter betonte, «Jane» sei in dieser Saison „bei Weitem der beste Network-Pilot – Drama oder Comedy“.
Den Anfangs-Buzz wandelte «Jane the Virgin» jedoch vorerst nicht mehr in herausragende Quoten um – das Format von Jennie Snyder Urman bewegte sich stets auf der Schwelle zwischen einem und zwei Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen. Am 27. Oktober schalteten nur noch 1,09 Millionen Zuschauer ein, womit «Jane» weiterhin mit einem Prozent in der Zielgruppe abschnitt. Erfreulich waren unterdessen die Werte in Bezug auf die DVR-Sichtungen. In Woche drei sahen sich beispielsweise 700.000 18- bis 49-Jährige die «Juana la virgen»-Adaption zeitversetzt an, in Bezug auf alle Zuschauer stand wohl ein größeres Publikum zu Buche als im Rahmen der Live-Ausstrahlungen. Trotzdem gab die neue The CW-Serie in ihren Erstausstrahlungen weiter ab. Zwar generierte die Dramedy am 3. November wieder zwei Prozent bei den Umworbenen, die Reichweite sank jedoch auf 1,01 Millionen. Die fünfte Episode war damit sieben Tage darauf die erste Folge der Staffel, die sich in Bezug auf die Gesamtzuschauerzahl steigerte und 1,22 Millionen Menschen interessierte. In besagter Woche, auch in den drei darauf folgenden, verzeichnete The CW im 21 Uhr-Slot am Montag jeweils ein Prozent. Bis zum 24. November gab «Jane» erst auf 1,11 Millionen, später auf 0,96 Millionen Zuschauer ab.
Dass die Warner Bros.-Produktion kein gewöhnliches Format ist, zeigte sich im Rahmen der ausstehenden Ausstrahlungen. Während die meisten Serien sich nach einem solchen Zuschauerschwund nur selten wieder aufraffen, erkannte das Publikum in den USA wohl die Qualitäten von «Jane» und verhalf der Serie wieder zu besseren Zahlen.1,22 Millionen Zuschauer entschieden sich am 8. Dezember für die achte Episode, mit 1,28 Millionen Interessierten gelangte die US-Serie eine Woche später wieder zu zwei Prozent beim jungen Publikum. Besagte Folge sahen sich satte 1,90 Millionen Menschen zeitversetzt an, 800.000 davon stammten aus der Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen. Noch bis zum 16. März sollte sich «Jane» auf diesem Niveau halten. Nach der Winterpause am 19. Januar schalteten 1,39 Millionen Menschen in den USA ein, am 26. Januar waren 1,55 Millionen und zwei Prozent der Jüngeren mit von der Partie. Die erste Folge im Jahr 2015 lieferte die besten Ratings bei allen Erwachsenen sowie den weiblichen Erwachsenen zwischen 18 und 34 in den vergangenen zwei Jahren. Ohnehin war The CW seit drei Jahren montags nicht mehr so erfolgreich wie mit «The Originals» und «Jane the Virgin». Mit der höchsten Reichweite seit dem Seriendebüt verbuchte The CW mit «The Originals» und «Jane» sogar den erfolgreichsten Montag seit Oktober 2011.
«Jane» verpasste es aber, sich weiter zu steigern. Die folgenden vier Episoden schwankten zwischen 1,24 und 1,34 Millionen Interessierten und zeugten so von großer Konstanz. In den besprochenen vier Wochen generierte die Serie zwei Mal zwei und zwei Mal ein Prozent bei den Umworbenen. Schließlich folgte jedoch wieder eine Durststrecke. Bis zum Staffelfinale schaltete nur jeweils ein Prozent der 18- bis 49-jährigen Fernsehenden ein. Nachdem Episode 16 am 16. März 1,10 Millionen Personen unterhielt, fiel «Jane» am 6. April ein zweites Mal unter eine Million Zuschauer. Bis zum vierten Mai hielt sich das Montags-Format danach in den nächsten vier Wochen bei Zuschauerzahlen zwischen 1,03 und 1,06 Millionen, ehe das Staffelfinale sich auf 1,24 Millionen Menschen verbesserte
Mit «Jane the Virgin» installierte The CW nicht ein weiteres Format, das dem jugendlichen Publikum möglichst zugänglich sein soll, sondern ein von Kritikern gefeiertes Drama mit außerordentlicher Prämisse. Auch quotentechnisch kann The CW zufrieden sein, führte «Jane» den Sender doch am Montagabend in Kombination mit «The Originals» wieder zu neuem Glanz. The CW wird sich bereits auf die neue Saison freuen, in der «Jane the Virgin» wieder alle überraschen darf.