Die Onlineverlagerung des britischen Jugendsenders zögert sich weiter heraus. Im Sommer soll allerdings Klarheit über die Zukunft des Senders herrschen.
Der britische Sender BBC Three wird zumindest bis Jahresende weiterhin linear empfangbar sein. Ursprünglich war vorgesehen, dass das jugendaffine Programm seine TV-Verbreitung im Herbst 2015 einstellt und zukünftig nur über das Internet zu sehen ist. Im Laufe des kommenden Jahres soll der Wechsel zur rein digitalen Verbreitung abgeschlossen werden. Grund dafür ist, dass eine Umstellung der Vertriebswege nicht über Nacht möglich ist und man die Fans mit den Programminhalten anstatt Zeitplänen überzeugen möchte.
Der Grund für die Verzögerung ist die ausstehende Entscheidung des Aufsichtsgremiums BBC Trust, die wohl erst im Juni mitgeteilt wird. Dazu äußerte sich der BBC-Three-Controller Damian Kavanagh: „Sobald wir die endgültige Entscheidung des Trusts haben, werden wir beginnen, mehr online und in den sozialen Netzwerken zu machen, darauf hinarbeitend, nach Weihnachten den Schritt zu online-only zu gehen.“
Mit dem Wechsel vom TV ins Internet ist nicht etwa das Erschließen von neuen Verbreitungswegen geplant. Vielmehr ist der Zug ein Werkzeug, um Kosten einzusparen. Die Pläne der BBC stießen dabei zunächst auf starken Protest von Seiten der Zuschauer und der Produzenten. Die beiden Produktionsfirmen Avalon und Hat Trick waren sogar bereit den Sender für 100 Millionen Pfund zu kaufen und das Fernsehprogramm weiterzuführen. In Deutschland wird der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF, der ebenfalls nur über das Internet ausgestrahlt wird, Mitte 2016 seinen Sendebetrieb aufnehmen.